Zum Inhalt wechseln

Fachausschuss Gesundheit informiert: Dienstsport neu denken

Die Dienstsportrichtlinie muss komplett überarbeitet werden: flexibel, unbürokratisch, zielgerichtet auf Anforderungen und Altersgruppen.

Mainz.

Die GdP hatte beim Einsatzforum 2021 eine Überarbeitung der sog. Dienstsportrichtlinie angestoßen und erarbeitete nun unter breiter Beteiligung der Mitglieder sowie der Wissenschaft konkrete Änderungsbedarfe.

Die Referenten Thomas Brühl (Landessportbeauftragter), Jan-Philipp Rackow (Fachwart Gesundheits- und Präventionssport) und Alexander Schwab (Zentralstelle für Polizeisport) stellten Anforderungen an den Polizeisport im Allgemeinen sowie aus ihrer Sicht erste Überlegungen und Ansätze für Vorschläge zur Überarbeitung des Landeteils zum Leitfaden 290 (Dienstsport) dar.

Heiß diskutiert wurden verschiedenste Änderungen durch die Teilnehmenden. Marc John leitete als Moderator durch die Mentimeterabfragen.

Der Vortrag von Dr. Jan-Peter Goldmann (Deutsche Sporthochschule Köln) hat die Ergebnisse und Notwendigkeiten zu Änderungen aus wissenschaftlicher Sicht klar untermauert. Kraft- und Ausdauersport sind elementarer Bestandteil der Trainingsempfehlungen. Kettlebells gehören genauso zur Grundausstattung wie Thera-Bänder und natürlich ist Kraftsport eine Form des Gesundheits- und Präventionssports.

Stefan Engel, Vorsitzender des Fachausschusses Gesundheit und Arbeitsschutz (FAGA) bewertet so:

„Die Ergebnisse des Workshops und die wissenschaftlichen Erkenntnisse sprechen eine deutliche Sprache, wohin die Reise gehen muss. Im FAGA werden wir nun auf dieser Basis unsere Anforderungen an eine neue Dienstsportrichtlinie erarbeiten, um mit entsprechenden Forderungen in die Gespräche einzutreten. Schön ist es zu sehen, dass bereits in vielen Teilbereichen ein grundsätzlicher Konsens zwischen dienstlicher Meinung und gewerkschaftlicher Sicht zu bestehen scheint. Ein von beiden Seiten durchaus erkannter Handlungsbedarf liegt in der derzeit gelebten Form der „Unternehmenskultur“, die an vielen Stellen nicht die nötige Förderung und Unterstützung für dieses wichtige Thema zukommen lässt. Hier muss sich in jedem Fall etwas ändern!“
"Das Thema Dienstsport muss ganzheitlich und konzeptionell neu aufgebaut werden. Wir brauchen ein strukturiertes Gesunderhaltungstraining für alle Polizeibeschäftigten, dessen Angebote sich nach den Anforderungen des täglichen Dienstes und des Alters richten. Und die Basis all dessen muss die Gefährdungsbeurteilung zur jeweiligen Tätigkeit bilden", fordert die stellv. Landesvorsitzende Verena Schäfer.