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GAP // Reduzierung der Wochenarbeitszeit

Mainz.

GAP. Die Kernfrage – wie die Arbeit in der Polizei des Landes ausgerichtet werden muss, damit für die Mitarbeiter*Innen insgesamt ein gesünderes Arbeiten möglich wird, hat die Arbeitsgruppe „Gesünder Arbeiten in der Polizei“ versucht allumfassend zu beantworten. Die JUNGE GRUPPE (GdP) RLP fordert in diesem Zusammenhang eine Reduzierung der Wochenarbeitszeit auf 35 Std./Woche.

Wie sieht unser Fazit nach einem Jahr „GAP“ aus?

Die Rückmeldungen und Erfahrungen der Kollegen*Innen unter 30 Jahren unterscheiden sich insb. darin, ob sie auf kleinen oder großen Dienststellen Dienst verrichten. Festzustellen ist, dass hier ein Großteil aufgrund ihrer persönlichen und sozialen Situation grundsätzlich weniger Probleme damit zu haben scheinen sich in den neuen Wechselschichtdienstmodellen zurechtzufinden.

Zwei Stellschrauben: Personal & Arbeitszeit

Innenminister Roger Lewentz hat bereits eine der beiden Stellschrauben bedient, 580 Einstellungen im Jahr lassen hoffen. Die HdP ist aufgrund dieser hohen Einstellungszahlen vollkommen ausgelastet. Diesen Einstellungszahlen gegenüber stehen jedoch auch Ruhestandsversetzungen, welche es erstmal auszugleichen gilt. Der aus den Mehreinstellungen der vergangenen Jahre angedachte Personalaufwuchs ist im Wechselschichtdienst noch nicht spürbar!
Ganz im Gegenteil: Der Personalmangel ist durch die geänderten Dienstzeiten spürbarer denn je zuvor. Es ist festzustellen, dass Dienste durch andere Dienstgruppen oder den Tagesdienst verstärkt werden müssen, um die Mindeststärken zu halten. Das Absenken der Mindeststärke kann hierbei auch keine Lösung sein!

Die JUNGE GRUPPE (GdP) RLP fordert eine Reduzierung der Wochenarbeitszeit auf 35 Std./Woche.

Arbeitsmediziner empfehlen eine Wochenarbeitszeit im Wechselschichtdienst von max. 36 Std./Woche. Diese zweite Stellschraube muss endlich gedreht werden. Probleme im Wechselschichtdienst ergeben sich zusätzlich aus den Vorgaben zur Verrichtung der Zusatzdienste, die durch die Kollegen*Innen erbracht werden müssen um auf die geforderte Jahresarbeitszeit zu kommen.
Die Evaluation GAP steht bevor, welche hoffentlich die Entwicklung von Arbeitszufriedenheit, Motivation, Wohlbefinden etc. der betroffenen Mitarbeiter*Innen in den Blick nimmt und die richtigen Schlüsse daraus zieht.

        Es muss Schluss sein damit, dass Kollegen*innen über den normalen Dienstplan hinaus Zusatzdienste verrichten, um auf ihre regulären Stunden im Zeitkonto zu kommen. Mit einer Reduzierung der Wochenarbeitszeit würde das MdI den gesundheitlichen Belastungen Rechnung tragen.“ betont Christian Weinmann, stellv. Landesjugendvorsitzender der GdP.


Jennifer Otto und Christian Weinmann, JUNGE GRUPPE (GdP)

        „Gesundheit ist ein wichtiges Thema, gerade junge Menschen beschäftigen sich mehr denn je mit einem gesunden Lebensstil und der Work-Life Balance. Wenn das MdI die Vorgaben der Arbeitsmediziner im Projekt GAP umsetzt, dann bitte auch ganzheitlich. Ganz nach dem Motto: Wer A sagt muss auch B sagen. Eine Reduzierung der Wochenarbeitszeit wäre schlichtweg folgerichtig!
        Seien Sie modern und fortschrittlich, Herr Minister - und gehen Sie diesen Weg mit uns gemeinsam!“ appelliert die Landesjugendvorsitzende der Gewerkschaft der Polizei Rheinland-Pfalz, Jennifer Otto.