Zum Inhalt wechseln

GdP fordert: Gesunde Polizei = "Chef:innensache"

Mainz.

Spätestens seit der Corona-Pandemie müsste allen klar sein: Ohne gesunde Mitarbeitende geht es nicht. Doch die Themen Gesundheit und Arbeitsschutz sind so umfassend, dass wir ein ausführliches Positionspapier erarbeitet haben. Darin fordern wir vielfältige und langfristige Ziele, die durch ein Konzept festgehalten und in einem vorgegebenen Zeitplan abgearbeitet werden. Unser Motto: "Klotzen statt kleckern!"

Darum geht’s im Detail

    • 35-Stunden-Woche bei gesundheitlich belastenden Arbeitszeiten,
    • Auch langfristig ausreichend Personal einstellen, um den Herausforderungen an die Polizeiarbeit Rechnung tragen zu können; wir brauchen mindestens 10.000 VZÄ an Polizist:innen, nicht nur Köpfe! Hinzu kommen ausreichend Verwaltungs- und Tarifpersonal,
    • Gewährleistung einer guten Work-Life-Balance, um gesund durchs ganze Leben zu kommen; Anbieten von Vorsorgekuren getreu dem Motto „Prävention vor Repression“.

All diese Maßnahmen tragen zur Verbesserung der Lebensqualität bei. Doch es gibt auch medizinische Aspekte, die wir beachtet sehen wollen:
    • Einführung der Freien Heilfürsorge mit einer Außenstelle des Ärztlichen Dienstes an der HdP,
    • Verbesserung des medizinischen Dienstunfallmanagements und der Betreuung nach Gewalterfahrungen,
    • Einführung eines Fehlzeitenmanagements; jede kranke Person ist eine zu viel,
    • Ausreichendes und gut geschultes medizinisches Personal,
    • Durchführung von regelmäßigen, präventiven Gesundheitschecks.

Das Betriebliche Gesundheitsmanagement (BGM) verbinden viele mit Sportangeboten. Es bietet jedoch eine weitaus größere Bandbreite, die wir uns einfordern:
    • Echte Beteiligung der Beschäftigten über moderne, innovative Kanäle,
    • Aus- und Fortbildung von Vorgesetzen, wo und warum auf die Gesundheit der Mitarbeitenden zu achten ist,
    • Jährliche Gesundheitsberichte; nur, wenn wir wissen, welche Probleme wir tatsächlich haben, können wir sie auch beheben,
    • Bessere Kommunikation, mehr Teambuilding, mehr Supervision,
    • Mehr Nachhaltigkeit, bessere Einsatzverpflegung, Aufwertung von Kantinen/Speisesälen,
    • Einführung eines Stressmanagement-Systems, auch zur Verbesserung des Schlafverhaltens.

Arbeitsschutz - das klingt zunächst trocken und langweilig, ist jedoch sehr wichtig. Es beschreibt die gesetzliche Verpflichtung des Dienstherrn, dafür Sorge zu tragen, dass wir unseren Dienst möglichst sicher, ohne Unfälle und menschengerecht durchführen können.
    Wie das besser gelingen kann:
      • Im MdI muss Gesundheit und Arbeitsschutz zur Chef:innensache werden.
      • Wir fordern eine Stabsstelle Gesundheits- und Arbeitsschutz; angesiedelt beim Minister, die übergeordnete Querschnittsaufgaben wahrnimmt. Bereitstellung finanzieller Mittel bei den Behörden, um ihren gesetzlichen Verpflichtungen nachkommen zu können.
      • Die Bündelung aller betroffenen Fachlichkeiten weiterhin innerhalb der Zentralstelle für Gesundheitsmanagement als Bestandteil der Polizei für die Polizeibeschäftigten.
      • Mehr Innovation zur Gestaltung von Arbeitsplätzen; Grundausstattung mit elektrisch höhenverstellbaren Schreibtischen; bessere Sauberkeit und Hygiene am Arbeitsplatz.
      • Bessere Trainingsanleitungen zur Vermeidung von Verletzungen; Verbesserung der Sportstätten; mehr finanzielle Mittel in den Behörden für Arbeitsschutzmaßnahmen.

    Ihr habt Lust eure eigenen Ideen mit einzubringen?

    „Das Thema Gesundheit bleibt dauerhaft im Fluss und wir werden neue Erkenntnisse – beispielsweise aus unserem Einsatzforum – kontinuierlich integrieren. Als GdP wollen wir eine breite Beteiligung gewährleisten. Wenn ihr Lust habt, euch in einzelne Themen intensiver einzubringen, meldet euch gerne. Nur gemeinsam können wir die Polizei gesünder machen. Das Thema muss sich in den Köpfen festsetzen. Die Generationen Y und Z dominieren unsere Polizei. Damit haben neue Werte und Einstellungen Einzug gehalten, die es aufzugreifen und weiter zu entwickeln gilt“, so die stellv. Landesvorsitzende Verena Schäfer.

    Das Positionspapier als Download: