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GdP vor Ort bei der KD Mainz

Attraktivität der Polizei muss erhalten bleiben!

Mainz.

Die GdP Landesvorsitzende Sabrina Kunz setzte Anfang Januar die Reihe "GdP-vor-Ort" mit einem Besuch bei der Kriminaldirektion in Mainz fort. Mit dabei waren der Tarifexperte und Vizevorsitzende René Klemmer und Sven Hummel, KriPo-Vertreter im Landesvorstand der GdP.


Stefanie Loth, zuständige Kreisgruppenvorsitzende und stellv. Landesvorsitzende der GdP, begrüßte im BAO-Raum der KD Mainz zahlreiche interessierte Kolleginnen und Kollegen.

Personal und Ausstattung: 400 mehr für die Kriminalpolizei

Zentrales Thema war die mangelhafte personelle Situation in der Kriminalpolizei. Aber auch die Defizite bei der sachlichen und räumlichen Ausstattung kamen zur Sprache. "Die zentrale Rolle spielt die Personalstärke", erklärte GdP-Landeschefin Sabrina Kunz. Für die GdP sei eine Gesamtstärke von 10.000 Vollzeitäquivalenten keine Träumerei, sondern ein realistisches mittelfristig erreichbares Ziel. Kunz: "Dazu muss es auf absehbare Zeit bei 580 Einstellungen pro Jahr bleiben". Nach einer Bedarfserhebung der GdP liegt der Bedarf der Polizei bei 1.100 Polizistinnen und Polizisten. Sabrina Kunz: "Davon fordern wir 700 für die Schutzpolizei und 400 für die Kriminalpolizei; hinzu kommen 290 Tarifbeschäftigte in unterstützenden und sachbearbeitenden Funktionen". Tarifvertreter René Klemmer war diese Feststellung wichtig: "Die Einstellung von Tarifkräften muss - ebenso wie die Sonder- und Spezialkräfte-Laufbahnen, kräftig genutzt werden, um so schnell wie möglich den erforderlichen Personalaufbau zu generieren". Sven Hummel bringt es auf den Punkt: "Wir müssen alle Möglichkeiten nutzen, die der Arbeitsmarkt hergibt".

Die Kolleginnen und Kollegen machten deutlich, wie in vielfacher Hinsicht eine professionelle (technische) Ausstattung die Arbeitsbelastung verringern und die Arbeitsqualität verbessern könnte. MoAp-Smartphones, DEIG, Möglichkeiten der verdeckten Tragweise von Sprechgarnituren, zu geringe PC-Ausstattung, die drohende Verjährung von Mehrarbeitsstunden und viele Themen mehr landeten auf dem "Zettel" der GdP.

IT-Anwendung zur Kinderporno-Auswertung beschaffen

Eines der prägnanten Beispiele: Wenn die Auswertung von kinderpornografischen Datenträgern technisch unterstützt und beschleunigt werden kann, könnten möglicherweise noch andauernde sexuelle Missbräuche von Kindern wesentlich schneller beendet werden. Entsprechende IT-Anwendungen würden in erheblichem Maße die Arbeit erleichtern und professionalisieren. Sven Hummel berichtete, dass im PP Rheinpfalz eine IT-Anwendung mit großem Erfolg bereits in Betrieb sei. Das MdI habe auch grundsätzlich grünes Licht für die Beschaffung gegeben.
Hummel: „Was wir brauchen ist eine landeszentrale Anwendung. Wenn geeignete technische Lösungen vorhanden sind, darf das nicht am Geld scheitern."

Dauerthema Dienstzweigwechsel

Weiten Raum nahm die Diskussion um die Attraktivität der Kriminalpolizei und die geringen Bewerberzahlen für einen Wechsel zur Kriminalpolizei ein. Sven Hummel berichtete über die vielfältigen Aktivitäten und Initiativen der GdP an dieser "Baustelle". Unter anderem sei es der Initiative der GdP und der GdP-Umfrage unter Dienstzweigwechslern zu verdanken, dass die theoretische Grundqualifizierung neu gestaltet und um eine Woche verlängert worden sei. Die Themen Nachwuchswerbung, Ausschreibung und Auswahlverfahren seien genauso auf dem GdP-Schirm, wie Tarifbeschäftigte, Sonderlaufbahn, z.B. für Cyber-Analysten und Spezialisten-Laufbahn zum Cyber-Polizisten. Regelbeförderung, die Beförderung nach A12 und A13 sowie die Forderung nach Zulagen seien Dauerbaustellen - nicht zuletzt für die Kriminalpolizei.

Kriminalität bekämpfen, nicht verwalten

Die Landesvorsitzende Sabrina Kunz stellt am Ende fest: "Die Belastung in der Kriminalpolizei ist in weiten Teilen sehr hoch. In Kombination mit der dünnen Personaldecke nagt das an der Berufszufriedenheit der Kolleginnen und Kollegen in der Kriminalpolizei und wirkt sich auch nicht positiv auf die Attraktivität für Bewerberinnen und Bewerber aus."

Kunz stellt zusammenfassend fest:

          "Kriminalität muss bekämpft und darf nicht verwaltet werden und dazu müssen in allen Bereichen genügend Ressourcen her."


Wir bleiben dran….