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Kurz berichtet

Inhalt: 1. Wünsche 2. Sonderzahlung Corona? 3. Corona als Stressfaktor 4. Beamtenbeisitzer 5. Kumpelverein 6. Gedicht

1. Wünsche

Frohe Weihnachten

Liebe Kolleg*innen
Dies ist die letzte Ausgabe des Kurzberichtet im alten Jahr 2020. Ein Jahr, das wir aus mehreren Gründen gerne hinter uns lassen. Die Amokfahrt in Trier am 1. Dezember und die Corona-Pandemie gehören sicherlich zu den Gründen, optimistisch in das neue Jahr zu schauen. Die Impfungen für uns, die in der Polizei Beschäftigten, sind hoffentlich bald möglich. Auch wenn sie nicht alle Probleme lösen, können sie doch helfen, uns wieder aus dieser Pandemie herauszubewegen. Und doch, wer weiß, bestimmt gibt es bei euch auch ganz persönliche schöne Ereignisse, die euch zufrieden zurückblicken lassen.

Wir wünschen euch für das Jahr 2021 alles Gute und ganz viel Gesundheit!!!

Allen Kolleg*innen, die an den Feiertagen und beim Jahreswechsel für die Sicherheit sorgen, kommt gesund nach Hause und vielen Dank dafür!


2. Sonderzahlung Corona?

Sonderurlaub für Corona-Belastung

Die GdP fordert je zwei Tage für 2021 und 2022
Ein Ergebnis der Tarifverhandlungen von Bund und Kommunen ist die sogenannte Corona-Sonderzahlung. Hiermit haben wir uns natürlich auch für das Land Rheinland-Pfalz beschäftigt. Ihr werdet seit Monaten im Dienst mit einem aufgeheizten Klima in der Bevölkerung konfrontiert und geht damit souverän und professionell um. Pöbeleien, Beleidigungen, Spucken, tätliche Angriffe – all dies gehört zu eurem Alltag und kann in dieser besonders belastenden Situation nicht ausschließlich mit der besonderen Gefahrentragungspflicht des Polizeiberufes abgetan werden. Anerkennung und Wertschätzung mit Taten füllen – jetzt wäre aus Sicht der GdP die Chance, dies glaub-würdig nach außen kundzutun. Daher haben wir im Rahmen der aktuellen Novelle der Urlaubsverordnung gefordert, für alle unmittelbaren und mittelbaren Landesbeamtinnen und -beamten (zudem aber auch für alle Tarifbeschäftigten der Landesverwaltung, losgelöst von dem Geltungsbereich des für sie zuständigen Tarifvertrages) in Anbetracht der mit der Corona-Bewältigung einhergehenden Belastungssituation Entlastungsmöglichkeiten in den Jahren 2021 und 2022 in Form von Zusatzurlaubstagen zu schaffen. Insbesondere für die Beamtinnen und Beamten des Wechselschichtdienstes der Landespolizei und der Kolleginnen und Kollegen der Einsatzhundertschaften und der Beweissicherungs- und Festnahmeeinheiten sollten dies mind. 2 Tage pro Jahr sein. Inwiefern es seitens des Arbeitsgebers Bereitschaft dafür gibt, die Forderung nach einer Corona-Zulage zu unterstützen, werden wir im Rahmen der anstehenden Tarifverhandlungen für die Länder im nächsten Jahr erst einschätzen können. Unser Tarifexperte René Klemmer wird dies im Sinne aller – Tarif wie Beamtinnen und Beamte – verantwortungsbewusst einschätzen.


3. Corona als Stressfaktor

So geht es der Polizei in Corona-Zeiten

Lesenswert: „Polizeiarbeit kann zur Zwickmühle werden“
Unter dem Link: https://bit.ly/3hcFnhl ist ein interessanter Artikel in der Rhein-Neckar-Zeitung einsehbar. Zwei Psychologinnen der Universität Heidelberg haben die Auswirkungen der Corona-Pandemie auf den Berufsalltag von Polizist*innen untersucht. Diese Studie ist Teil des internationalen EU-Projekts „Shotpros“, in dem u.a. zwei deutsche Länderpolizeien Projektpartner sind (Polizei Berlin, Polizeiakademie und das Landesamt für Ausbildung, Fortbildung und Personalangelegenheiten NRW).


4. Beamtenbeisitzer

Udo Linden am OVG Rheinland-Pfalz

Wir sind stolz, dass unser Kollege Udo Linden als Beamtenbeisitzer des Senats für Disziplinarsachen des Landes beim OVG Rheinland-Pfalz gewählt wurde. Ab dem 1. Januar 2021 beginnt die 4-jährige Amtszeit für den Rheinpfälzer, herzlichen Glückwunsch!!!

5. Kumpelverein

Sabrina Kunz im Ehrenamt neu im Vorstand

„Betonen was wir wollen und nicht, was wir nicht wollen“
Die GdP ist Mitglied in dem Verein mit dem Slogan „Mach meinen Kumpel nicht an“, der sich im Kampf gegen rechts, Rassismus und für Demokratie engagiert. Im Vorstand sind fünf Mitgliedsgewerkschaften des DGB vertreten und das DGB Bildungswerk Bund, die sich sicher sind, dass sie gemeinsam etwas erreichen können. Schaut doch mal rein: https://www.gelbehand.de/home/


6. Gedicht

Simsalabim

Ach, was muss man da von bösen
Leuten hören oder lesen...?
schrieb Wilhelm Busch vor langer Zeit.
Leider gilt das auch noch heut’.
Wenn ich einmal zaubern könnte,
macht’ ich diesem Spuk ein Ende...
Dem Hass, der Wut und dem Getöse,
der blinden Gewalt durch die, die böse
durch Städte zieh‘n, drauf los demolier‘n
und Einsatzkräften die Köpfe polier‘n.
Ach so, das waren Partygänger?
Etwa Prosecco-Schlürfer und Schlager - Sänger?
Leute, die fröhlich Party gemacht 🥳
in einer lauen Sommernacht? 🌙
Ach, Corona ist schuld und der Lockdown?
Ja, stimmt, das ist ein Grund, Polizisten zu hau‘n...
Die jungen Leut‘ hätten Langeweile?
Ach deshalb verteilen sie Schläge und Keile...
Anscheinend hab ich bisher was verpasst...
Aus Langeweile hab ich noch nie wen gehasst...
Aber jetzt bin ich wütend, und das nicht zu knapp,
weil ich genug von den Bildern von Schlachtfeldern hab!
Und da schreibt eine Dame daher in der taz:
‚Polizei auf den Müll’und bläst damit zur Hatz!
Das kann doch nicht wahr sein, wo leben wir hier?
So verhält sich zu Artgenossen nicht mal ein Tier...
Ach, das ist Pressefreiheit? Ich vergaß...
Ich hielt für Beleidigungen, was ich da las...
Wenn Steine durch die Gegend fliegen,
die Leute auf die Köpfe kriegen,
wenn Menschen wird der Ar... versohlt,
dann wird applaudiert, gegrölt und gejohlt.
Mit Anlauf und gestrecktem Bein
feste drauf auf‘s „Bullenschwein“.
„F*ck the Police“ wird in Kameras gebrüllt
von einem, der feige sein Antlitz verhüllt.
Polizisten werden verhöhnt und verletzt,
sind plündernden Horden ausgesetzt,
sie werden beleidigt und bespuckt,
beim Einsatz wird streng auf die Finger geguckt,
weil Grethi und Plethi erst provozieren,
sich vor Einsatzkräften positionieren,
beim Pöbeln schön die Kamera draufhalten
und alles im Netz bei YouTube aufschalten.
Polizeigewalt kommt auch hierzuland‘ vor,
doch oft genug kriegen auch Beamte aufs Ohr.
Man vergisst anscheinend, dass der Polizist
auch Vater, Sohn und Bruder ist.
Dass die Mama, die Tochter, die Enkelin
ihr Leben einsetzt und den Kopf hält hin,
um uns alle vor Straftätern zu schützen,
die nicht nur im Laden Schokolade stibitzen...
Die Uniform hat in jener Nacht
ihre Träger zu Freiwild gemacht 👊🏼
Ja, leider fehlt mir das Talent:
Wenn ich einmal zaubern könnt‘...
Dann wär‘n die Leute alle gleich,
schwarz und weiß und arm und reich,
Fleischfabrikanten, Fabrikarbeiter,
Erfolgsverwöhnte und Außenseiter,
Rettungskräfte und Polizisten,
genauso wie Bürger und Zivilisten.
und - auch ohne Genderstern -
kleine Leute, Damen und Herr‘n.
Es gäb kein Hauen und kein Stechen,
nicht Ausbeutung und kein Verbrechen.
Der Respekt vor Menschen, wo ist er hin?
Da kommt mir noch was in den Sinn..
Damit die Familie nicht hofft, beklommen,
dass Beamte lebend dem Nachtdienst entkommen,
wenn in der nächsten Sommernacht
wieder jemand Party macht:
Probiert’s mal mit Feiern, mit Tanz und mit Spaß 🥳.
Hilft gegen Langeweile. So, das war’s.

Heike Wagenbach
(Ehefrau eines Kollegen, die ein Herz für Polizist*innen hat nach den Ereignissen von Stuttgart und Frankfurt)



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