Zum Inhalt wechseln

Neue Unterziehwäsche wird beschafft – Wechselschichtdienst muss weiter frieren

Mainz.

Bereits im letzten Jahr wurde eine Änderung in der Beschaffung der Unterziehwäsche in der Bekleidungskommission im Ministerium diskutiert und ein Vorschlag erarbeitet. In der Vergangenheit gab es für verschiedene Bedarfsträgerinnen und Bedarfsträger unterschiedliche Unterziehwäsche. Im Ergebnis wurde festgestellt, dass eine einheitliche, aus Merinowolle hergestellte, warme Unterziehwäsche beschafft werden soll. Diesem Vorschlag ist das Ministerium gefolgt. Grundsätzlich begrüßen wir diese Vorgehensweise und sind auch mit der Auswahl der Unterziehwäsche zufrieden.

Bedarfsträger nicht berücksichtigt

Die Frage, wer mit Unterziehwäsche ausgestattet wird, richtet sich nach dem beschriebenen Ausstattungssoll der einzelnen Funktionen. Seit Jahren kritisieren wir das Ausstattungssoll der Kolleginnen und Kollegen des Wechselschichtdienstes (WSD). Diese Kolleginnen und Kollegen verrichten bei Wind und Wetter ihren Dienst rund um die Uhr auf der Straße! Sie gewährleisten Verkehrssicherheitsarbeit, nehmen über Stunden Unfälle auf und sorgen für die Sicherheit der Bürgerinnen und Bürger. Die Weihnachtsmärkte haben seit wenigen Tagen geschlossen. Diese wurden von den Kolleginnen und Kollegen des WSD geschützt! Schön, wenn die Silvesternacht fast frühlingshafte Temperaturen verzeichnete. Das ist aber nicht die Regel, und auch hier steht der WSD in der ersten Reihe, wenn es darum geht, Einsatzlagen zu bewältigen.

Bei der Frage nach einem adäquaten Kälteschutz werden diese Kolleginnen und Kollegen jedoch „im Regen stehen gelassen“. Hier muss endlich ein Umdenken stattfinden.

Gesundheitsschutz und Wertschätzung muss gelebt werden

Seit Jahren kritisieren wir das Fehlen einer Gefährdungsbeurteilung für den WSD. Bislang entzieht sich das Ministerium dieser gesetzlichen Verpflichtung als Arbeitgeber. Diese Gefährdungsbeurteilung könnte, bei Betrachtung der klimatischen Bedingungen, eine Verbesserung der persönlichen Schutzausstattung zur Folge haben. Die Kolleginnen und Kollegen des WSD fühlen sich an dieser Stelle allein gelassen. Der Dienstherr steht in der Pflicht das Ausstattungssoll für die Standard-Uniformtägerinnen und -träger anzupassen. Der WSD schaut an dieser Stelle mal wieder dumm aus der Wäsche.
Es geht um die Gesundheit unserer Kolleginnen und Kollegen. Über Stunden bei widrigen Witterungsbedingungen, weit weg von der wärmenden Dienststelle, in der durch die Ressourcenmangellage die Räumlichkeiten auch nicht mehr auf „Wohlfühltemperatur“ geheizt werden, ist eine Herausforderung. Dies betrifft im Übrigen nicht nur die klassische Schutzpolizei, sondern alle Operativkräfte, wie beispielsweise auch den Kriminaldauerdienst oder die Kolleginnen und Kollegen der Wasserschutzpolizei. Dafür muss die passende Bekleidung her!

Steffi Grün, Vorsitzende Fachausschutz Schutzpolizei dazu:

„Wir verrichten unseren Dienst alltäglich auf der Straße und nicht am Schreibtisch. Bei Verkehrskontrollen, Fußstreifen, Unfallaufnahmen, dem Dienst für unsere Bürgerinnen und Bürger müssen meine Kolleginnen und Kollegen und ich im Winter frieren oder uns privat Unterziehwäsche beschaffen – das kann ich nicht akzeptieren! Kleider machen Leute, oder wie heißt es so schön?“