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Pressemitteilung

Professionelle Gelassenheit ist angesagt

Mainz.

„29-jähriger Sudanese sorgt für Großeinsatz in der Polizei“, so oder ähnlich lautete im August eine Schlagzeile in der rheinhessischen Medienwelt, die jetzt auf Betreiben der AfD-Fraktion Thema im Innenausschuss des Landtags wurde.

Was war passiert? Der Sudanese sollte zwecks Durchführung der Abschiebung festgenommen werden. Dabei gelang ihm die Flucht.

Minister Roger Lewentz zeigte sich im Innenausschuss zwar nicht erfreut über diesen Vorgang, wies aber darauf hin, dass es nicht außerhalb jeder Lebenserfahrung liege, dass einem Festgenommenen die Flucht gelänge. Die Polizei müsse in jedem Einzelfall abwägen, wie sie vorgehe. Wäre in diesem Fall der Mann, der nach Auskunft im Innenausschuss strafrechtlich bislang auch nicht in Erscheinung getreten war, an Händen und Füßen gefesselt worden, wäre diese Vorgehensweise womöglich von anderer Seite mit Beschwerden überzogen worden.

Deutlichen Widerspruch des Ministers erntete AfD-Chef Uwe Junge, als er den Vorfall zum Anlass nahm, generell die körperliche Leistungsfähigkeit der rheinland-pfälzischen Polizei in Frage stellte.
Lewentz: „Das kann überall auf der Welt einmal passieren und jetzt ist es Ingelheim mal passiert. Am meisten werden die Polizistin und der Polizist sich darüber ärgern. Schlimm ist es, jetzt die körperliche Leistungsfähigkeit unserer Polizistinnen und Polizisten in Frage zu stellen. Zumal der Beamte sich im Rahmen der fußläufigen Flucht auch noch eine Verletzung zuzog. Ich sehe keinen Grund, die Vorgehensweise und Leistungsfähigkeit unserer Polizei als Ganzes überprüfen zu lassen.“

Die GdP-Landesvorsitzende Sabrina Kunz war in der Sitzung des Innenausschusses anwesend und springt dem Minister bei: „Ich teile die Einschätzung des Ministers und freue mich in diesem Fall für die Rückendeckung, die er den betroffenen Kollegen*innen mit diesem Statement heute im Innenausschuss gegeben hat. Das war ein zwar bedauerlicher, aber doch alltäglicher Vorgang, der im Polizeidienst immer wieder vorkommen kann. Professionelle Gelassenheit ist angesagt. Diesen Einzelfall zum Anlass zu nehmen, die Leistungsfähigkeit unserer Kolleginnen und Kollegen in Frage zu stellen, ist mehr als ärgerlich.“