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Stimmung aufgeheizt

Tarif- und Besoldungsrunde 2018 für Bund und VKA mit gutem Ergebnis beendet

Mainz.

Verhandlungen für die Beschäftigten der Länder starten erst im Frühjahr 2019. Vom 15. – 17. April 2018 fand die dritte Verhandlungsrunde für die Beschäftigten des Bundes und der Kommunen statt. Die Verhandlungen verliefen sehr langwierig und erst in den späten Abendstunden des dritten Verhandlungstages konnte ein gutes Ergebnis erzielt werden.

Die Entgelterhöhung von durchschnittlich 7,5 Prozent bei einer Laufzeit von 30 Monaten ist unter dem Strich eine der höchsten Steigerung seit Jahren.

Die Tarifvertragsparteien haben sich darauf geeinigt, in dieser Runde alle Werte der Entgelttabelle gesondert zu betrachten und einzeln anzuheben, damit alle Beschäftigten von einem ausgewogenen Verhältnis der Tariferhöhung profitieren. Die Erhöhungen folgen dabei drei Leitprinzipien:
    · Berufseinsteigerinnen und -einsteiger und damit insbesondere junge Menschen erhalten ein höheres Einstiegsgehalt (Stufe 1 aller Entgeltgruppen wird überproportional angehoben).

    · Beschäftigte in technischen, IT- und in sozialen Berufen, in denen das Gefälle zur Wirtschaft besonders groß ist, werden besser bezahlt.

    · Die Kolleginnen und Kollegen in den unteren Entgeltgruppen machen einen Sprung, der an den geforderten Mindestbetrag heranreicht.


Das Gesamtergebnis des Tarifabschlusses mit einigen Beispielen ist auf der Homepage der GdP zu finden.

René Klemmer, Mitglied der BTK: „Dieses Ergebnis muss die Grundlage für die Tarifverhandlungen für die Beschäftigten der Länder sein, die im Frühjahr 2019 starten. Denn nur eine Angleichung der Entgelttabellen Bund/Kommunen und Länder kann die aktuelle Konkurrenz im öffentlichen Dienst eindämmen und die Abwanderung von Fachkräften aus den Landesbehörden zu Bundesbehörden und Kommunen verhindern. Die Beschäftigten der Länder hinken nun mal wieder fast ein Jahr hinter den Entgelterhöhungen hinterher. Unsere Fachkräfte bei der Polizei werden sich überlegen, ob ein Arbeitsplatzwechsel zu einer Bundesbehörde oder einer Kommune nicht attraktiver ist. Und die Bewerberlage wird sich vermutlich noch verschlimmern, weil jetzt die Einstiegsentgelte bei Bund und Kommunen wesentlich höher sind. Hier muss die Landesregierung endlich reagieren und Zugeständnisse machen hinsichtlich der Zahlung von Zulagen für Fachkräfte, die die GdP seit Jahren fordert. Es ist unverantwortlich, die besten Köpfe ziehen zu lassen und somit den Erfolg der polizeilichen Arbeit zu gefährden.

Heinz-Werner Gabler: „Das gleiche gilt für die Beamtinnen und Beamten der Länder und Kommunen. Die Zusage des Bundesinnenministers, das Ergebnis zeit- und wirkungsgleich auf die Beamtinnen und Beamten zu übernehmen, betrifft nur die Bundesbeamtinnen und -beamte. Es ist ja bundesweit bekannt, an welcher Stelle Rheinland-Pfalz mit der Besoldung steht. Und es ist nicht auszuschließen, dass wir bald die „rote Laterne“ tragen. Das wird negative Auswirkungen auf die Bewerberlage für den Polizeiberuf haben.“

Margarethe Relet, Mitglied BTK: „Die GdP fordert die Landesregierung auf, sich dafür stark zu machen, wieder gemeinsame Tarifverhandlungen für alle Beschäftigten des öffentlichen Dienstes zu führen, um diesem kläglichen Konkurrenzkampf endlich ein Ende zu bereiten.“