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Pressemeldung

Ignoranz vor Problemen der Polizei

Kesselsdorf:.

Der Ministerpräsident ist der Auffassung, dass es in der Polizei zu viele Beschäftigte gibt, welche Polizeidienstuntauglich sind und deshalb keine Leistung in der Polizei erbringen. „Das ist völlig Realitätsfremd und zeigt die totale Unkenntnis vom tatsächlichen Funktionieren der Polizei auf!“ so GdP-Landesvorsitzender Matthias Kubitz.

Die Kolleginnen und Kollegen, welche auf Grund ihres Gesundheitszustandes für den Polizeivollzugsdienst nur eingeschränkt eingesetzt werden können, sitzen nicht da und haben nichts zu tun, wie es der Ministerpräsident unterstellt, sondern sie erfüllen andere wichtige Aufgaben der polizeilichen Arbeit. Von diesen Beschäftigten wird zum Beispiel in den Dienststellen die Entgegennahme der Anzeigen von Bürgern realisiert. Auch bei der Bearbeitung von Sachverhalten oder in den Tätigkeiten im Polizeigewahrsam sind sie eingesetzt. Sie bringen in der Erfüllung ihrer Aufgabe eine wichtige Leistung für das funktionieren der sächsischen Polizei und erfüllen diese Aufgaben mit hohem Engagement.

Bevor sich der Ministerpräsident über unsere Kolleginnen und Kollegen äußert, sollte er sich die Frage stellen, warum es denn zu einem erheblichen Anstieg der gesundheitlichen Probleme in der Polizei gekommen ist. Bisher hat er Gesprächsangebote der Gewerkschaft der Polizei nicht angenommen und immer an den zuständigen Ressortminister verwiesen. Es stellt sich automatisch die Frage woher er jetzt seine Kenntnisse nimmt. Der enorme Anstieg von psychosomatischen Belastungserscheinungen bei Polizeibeschäftigten kommt nicht aus dem luftleeren Raum. Wenn Menschen permanent an der Belastungsgrenze arbeiten müssen, führt das zu Folgeerscheinungen. Ein Nachdenken über die Ursachen ist gerade vom Ministerpräsidenten zu erwarten.

In Teilbereichen sind auch Vorschriften und Erlässe so, dass Kolleginnen und Kollegen nur noch eingeschränkt dienstfähig geschrieben werden, obwohl sie auch im täglichen Dienst „auf der Straße“ tätig werden könnten. So sind die Empfehlungen für den Einsatz von Polizeibeschäftigten, welche an einer leichten Diabetes erkrankt sind aus der Mitte der 70´er Jahre des vergangenen Jahrhunderts. Die Fortentwicklung der Medizin zeigt aber sehr deutlich auf, dass hier in den meisten Fällen eine Einschränkung gar nicht notwendig wäre.

„Es ist erschreckend, wenn ein Ministerpräsident in Ignoranz der Tatsachen, einen eingeschlagenen Weg aus dem Koalitionsvertrag auf Kosten derer verteidigt, die ihre Gesundheit für die Bürgerinnen und Bürger in Sachsen eingesetzt haben!“ so Matthias Kubitz abschließend.
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