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7. GdP-Bundesfrauenkonferenz

Digitalisierung im Arbeitsleben nicht nur Männersache – Frauenpower in LTE-Geschwindigkeit

Potsdam.

111 Delegierte aus den Landesbezirken sowie den Bezirken Bundeskriminalamt und Bundespolizei der Gewerkschaft der Polizei trafen sich am 12. und 13. März 2018 in Potsdam, um gewerkschaftliche und frauenpolitische Weichen vor dem Hintergrund des sich rasant vollziehenden digitalen Wandels zu stellen. Sechs starke Frauen vertraten den Landesbezirk Sachsen und berieten mit bei über 40 Anträgen rund um den Polizeidienst, dessen soziale Rahmenbedingungen sowie aktuelle gesellschaftspolitische Entwicklungen und wählten den neuen Geschäftsführenden Bundesfrauenvorstand mit.

Mit überwältigender Mehrheit wurde die Bundespolizistin Erika Krause-Schöne aus Mecklenburg-Vorpommern von den Delegierten zur neuen GdP-Bundesfrauenvorsitzenden gewählt. Die 51-jährige Beamtin gehört seit 2002 zum Geschäftsführenden Bundesfrauenvorstand der GdP und war seit 2006 stellvertretende Vorsitzende.

Unter dem Motto:

„Wir Frauen in der Cloud – kompetent und laut“ wurden die Chancen und Risiken der zunehmenden Digitalisierung im Arbeitsalltag der Polizei und auch die Verbesserung der Vereinbarkeit von Familie und Beruf, eine ausgewogene Work-Life-Balance und die Beseitigung struktureller Benachteiligungen von Frauen in der Gesellschaft diskutiert.

Im Leitantrag wurden unter anderem folgende Forderungen formuliert:

Arbeitszeit neu gestalten: Entkopplung von Arbeitszeit und –ort

Bewertung der neu entstandenen Berufsfelder, Ausbau von Qualifizierungsmaßnahmen „Lebenslanges Lernen“,

Mitbestimmungsrechte der Personalräte, Gleichstellungs- und Frauenbeauftragten sowie der Vertrauenspersonen der Schwerbehinderten verstärkt einfordern, Fortbildungsangebote schaffen, klare Regelungen zum Beschäftigtendatenschutz wissenschaftliche Begleitung zu den Auswirkungen der Digitalisierung auf die Beschäftigten.

Die neu gewählte GdP-Bundesfrauenvorsitzende brachte es so auf den Punkt: „In der digitalen Entwicklung sehen wir eine große Chance für eine bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf, weisen jedoch auch auf die Gefahren, die von einer ständigen Erreichbarkeit ausgehen, hin.“

Neben den „offiziellen Themen“, die auf so einer Bundeskonferenz selbstverständlich im Vordergrund stehen, sollte an dieser Stelle auch das hervorragend organisierte Rahmenprogramm nicht unerwähnt bleiben. Am Anreisetag hatten die Delegierten am Abend die Gelegenheit bei einem rustikalen Abendessen ins Gespräch zu kommen und „dies und das“ bundesländergrenzenübergreifend auszutauschen und ausgiebig zu plauschen. Für reichlich Schmunzeln sorgte bei allen das „Kulturprogramm“ nach der Mittagspause am ersten Veranstaltungstag. Singen, Schunkeln, Polonäse durchaus geeignet, um den Schwung des Vormittags mit in die zweite Hälfte der Konferenz zu nehmen, auch wenn die eine oder andere Teilnehmerin sichtlich überrascht war, was da auf einmal losging. Besten Dank an die Organisatorinnen und Organisatoren der Bundesfrauenkonferenz – wir haben uns sehr wohl gefühlt, haben viele neue Eindrücke mitgenommen und werden sicher noch im Nachgang über die eine oder andere Sichtweise zu Quotenregelung, Besetzung von Spitzenämtern durch Frauen, flexiblere Lebensarbeitszeitkonten, Telearbeit im Polizeivollzugsdienst, Führen in Teilzeit und Stärkung der Berufszufriedenheit diskutieren.

Eines muss ich aber an dieser Stelle noch loswerden! Liebe Frauen in den Bundesländern westlich von Rostock, Schwerin, Neubrandenburg, Berlin, Potsdam, Halle, Magdeburg, Cottbus, Frankfurt, Chemnitz, Dresden, Erfurt, Gera und Suhl: Die Aussage in der von allen gemeinsam verabschiedeten Resolution, dass es erst seit dem 1. Juli 1977 Frauen in Deutschland möglich war, eine Berufstätigkeit aufzunehmen, ohne den Ehemann um Erlaubnis zu fragen, trifft lediglich auf einen, wenn auch den größeren Teil der heutigen Bundesrepublik zu.

Die Frauengruppe Bund der Gewerkschaft der Polizei vertritt rund 46 000 weibliche Beschäftigte in der Polizei von Bund und Ländern. Seit über 35 Jahren setzt sich die Frauengruppe der GdP aktiv für die Belange der weiblichen Beschäftigten ein. Waren die Schwerpunkte der gewerkschaftlichen Vertretung anfänglich stark auf die berufliche Situation der Kolleginnen fokussiert, sind im Laufe der Jahre weitere vor allem gesellschaftspolitische Themenspektren hinzuge kommen. (Quelle: GdP-Bund)

Christin Gerull M.A

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