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GdP fordert : Fatale Ausbildungsstrategie der sächsischen Polizei muss sofort korrigiert werden

Die Gerüchteküche brodelt wieder einmal! Da sprichwörtlich in jedem Gerücht ein Fünkchen Wahrheit steckt, wird die GdP Sachsen hellhörig. Noch mehr spitzen wir die Ohren, wenn auch an uns herangetragene Fakten in die gleiche Richtung gehen.

Ausbildungsstandorte sollen auf dem Prüfstand stehen. Mindestens ein Standort soll in absehbarer Zeit aufgegeben werden; die Polizeifachschule Leipzig ist hier im Gespräch. Augenscheinlich wird hinter verschlossenen Türen gewerkelt, doch keiner weiß etwas Genaues.

Das führt dazu, dass die Stimmung bei den Beschäftigten am Boden ist und Unsicherheit herrscht. Verstärkt wird dieser derzeitige Zustand dadurch, dass die anvisierte Neuorganisation der Aus- und Fortbildung schleppend vorangeht, obwohl schon erste Schritte und damit Einschnitte vollzogen worden sind.

Es stellt sich die Frage, welche Ausbildungsstrategie der Freistaat Sachsen fährt und vor allem, ob dies die richtige Strategie ist.
Der GdP Sachsen liegen Informationen darüber vor, dass das Einstellungssoll von 550 zukünftigen Polizisten der Laufbahngruppe 1.2 erstmalig nicht erreicht wurde, da es am Ende an potenziellen Bewerbern mangelte. Letztlich wurde mit 548 Einstellungen die Rangliste ausgereizt.

Es ist zu befürchten, dass sich dieser Trend durch die Schließung der Polizeifachschule Leipzig in Zukunft weiter verschärfen wird, wenn dadurch die Wettbewerbsfähigkeit um die Besten auf dem Ausbildungsmarkt mit anderen Behörden, Ressorts oder Wirtschaftsunternehmen scheinbar ohne Not preisgegeben wird. Schon jetzt wird gemunkelt, dass bereits 2022 keine Ausbildungslehrgänge in Leipzig mehr beginnen werden.

Es ergibt keinen Sinn, dass momentan überhaupt über die Schließung egal welchen Standorts nachgedacht wird, da eine durch Experten gespickte Fachkommission bereits 2019 beschloss, dass der Polizei momentan noch weitere 840 Stellen zur Bewältigung ihrer Aufgaben fehlen. Eine durch den Sächsischen Landtag in Auftrag gegebene Evaluierung dieser Zahlen, soll nach unseren Erkenntnissen keinen anderen Sachstand aufzeigen. Dies ist auch eine richtige Entscheidung, an der die GdP nicht zweifelt. Schon vor Jahren forderten wir einen Personalzuwachs auf rund 16.000 Stellen.

Doch was gerade passiert, steht im krassen Widerspruch zur öffentlich geäußerten Einstellungspolitik und der Wertschätzung nicht nur der Aus- und Fortbildung, sondern auch gegenüber jedes Beschäftigten, der sich gerade in der heutigen Zeit der alles andere als leichten Aufgabe stellt.

Die GdP Sachsen fordert:
    · die Beibehaltung der jetzigen zentralen Aus- und Fortbildungsstandorte der sächsischen Polizei und
    · die Modernisierung der Standorte auf höchstem Niveau, bei gleichzeitiger Schaffung entsprechender Übernachtungsmöglichkeiten für die Auszubildenden und das benötigte Lehrpersonal
    · die sofortige Aufklärung und Information der Beschäftigten über die Zukunftspläne des Sächsischen Innenministeriums und der Sächsischen Landesregierung

Nur so kann gewährleistet werden, dass die Polizei des Freistaates Sachsen für die Zukunft gut aufgestellt ist, um ihren Auftrag zu erfüllen. Die Basis dafür, die Schaffung ausreichender und moderner Ausbildungsplätze, darf nicht angegriffen werden oder als Verhandlungsbasis dienen.

Das erwarten sowohl die Bürgerinnen und Bürger des Freistaates Sachsen als auch die Beschäftigten der sächsischen Polizei.

GdP - Wir tun was
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