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TV-L

Tarifergebnis 2017

Potsdam:.

Am heutigen Abend haben sich die Vertreter der Gewerkschaften mit den Verhandlungsführern der Tarifgemeinschaft deutscher Länder auf einen Tarifabschluss für die Beschäftigten der Länder geeinigt. In einem guten Verhandlungsklima und netten Umgangsformen fanden die Gespräche der dritten Verhandlungsrunde statt.

Als problematisch stellte sich das Bündel an Forderungen dar, welches die Gewerkschaften in die diesjährigen Verhandlungen eingebracht hatten.
In gewohnter Weise wurde natürlich erst über diese differenzierten Punkte verhandelt, um die Größenordnung des dafür benötigten Finanzvolumen festzustellen und dieses dann von der Gesamtforderung der Entgelterhöhung abzuziehen.
Die große Breite an zu vertretenden Beschäftigten in den verschiedensten Bereichen stellte eine Herausforderung dar, die aber durch die Partnergewerkschaften dennoch zu einem positiven Ergebnis gebracht werden sollten.

Die Einführung einer Erfahrungsstufe 6 für die Entgeltgruppen 9 bis 15 im gesamten Geltungsbereich wurde mit der Forderung an die nicht verbeamteten Lehrer der GEW geknüpft, dem letzten Tarifabschluss zur Lehrerentgeltordnung (LEGO) mit dem Beamtenbund beizutreten. Dieser Beschluss wurde durch die Vertreter der GEW- Tarifkommission herbeigeführt.
Das wird möglicher Weise unsere Lehrerschaft in Sachsen wieder einmal nicht zufriedenstellen.

Die neue Stufe 6 wird eine Erhöhung zur Stufe 5 in Höhe von 3% haben. Diese Einführung wird in zwei Stufen vollzogen.
Zum 1. Januar 2018 wird zunächst die Hälfte, also 1,5% und zum 1. Oktober 2018 die anderen 1,5% gezahlt. Die Regelungen des Tarifvertrages zu den Stufenlaufzeiten bleiben davon unberührt.
Diese Regelung entspricht 0,54% des verhandelten Gesamtvolumens.

Weitere geforderte Änderungen in der Entgeltordnung sollen über eine Prozessvereinbarung in den Gesprächen zur Tarifpflege verhandelt werden. Darin enthalten ist z.B. die Umsetzung der Forderung zur Entzerrung der Entgeltgruppe 9.
Eine durch die Arbeitgeber vorgeschlagenen Einmalzahlung wurde von den Gewerkschaften abgelehnt. Der Nutzeffekt für unsere Beschäftigten wäre nach Abzug von Steuern und Sozialabgaben überaus gering. Statt dessen konnte man als Soziale Komponente einen Mindestbetrag vereinbaren.

Schlussendlich wurde eine Entgelterhöhung von 2,0% ab dem 1. Januar 2017, mindestens aber 75,- € erreicht. Bis zu einem Bruttoeinkommen von ca. 3200,-€ wirkt Mindestbetrag positiv.
Ab dem 1. Januar 2018 kommen nochmals 2,35% dazu.

Für die Auszubildenden wird es im ersten Ausbildungsjahr monatlich 35,-€ mehr geben und im zweiten Ausbildungsjahr monatlich weitere 30,-€ zuzüglich eines 5,-€ Lernmittelzuschuss. Es wurde auch ein zusätzlicher Urlaubstag für unsere Auszubildenden vereinbart.

Damit entspricht der Abschluß einer Gesamterhöhung von durchschnittlich 5%. Der gesamte Tarifabschluss hat ein Volumen von rund 7 Milliarden Euro. Wie von uns allen erwartet hat der Abschluss eine Laufzeit von zwei Jahren.

Über die gesamte Dauer der Verhandlungsrunden stellte die TdL klar, dass sie sich als ein eigener selbstbewusster Arbeitgeber sieht und Vergleiche mit Abschlüssen von anderen Arbeitgeberverbänden des Öffentlichen Dienstes als für nicht zielführend erachte.
Scheinbar ist die Notwendigkeit auch ein attraktiver Arbeitgeber in Zeiten eines drohenden Nachwuchs- und Fachkräftemangels zu sein, noch nicht erkannt worden.

Es steht zu befürchten, dass es ein weiteres Auseinanderdriften der Tarifvereinbarungen schwer zu verhindern sein wird.
Wir danken Allen die sich an unseren Aktionen beteiligt haben!

Jörg Günther
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