Zum Inhalt wechseln

Polizeiliche Kriminalstatistik (PKS) 2005

Registrierte Straftaten werden weiter sinken.

Kesselsdorf:.

Zu dieser Auffassung kommt die Gewerkschaft der Polizei (GdP), Landesbezirk Sachsen e.V. „Je mehr sich die Polizei aus der Fläche zurückzieht, um so mehr werden die registrierten Straftaten in diesen Bereichen sinken.“, so Matthias Kubitz, Landesvorsitzender der GdP.

Der Diebstahl erreicht mit einem Anteil von 42,2 % den ersten Platz im Kriminalitätsgeschehen. Das sind zwar 9,9 % weniger als im Vorjahr, aber hier ist ein verändertes Anzeigeverhalten festzustellen.
Nicht mehr jeder Ladeninhaber erstattet eine Anzeige gegen Unbekannt, wenn er zwar den Verlust von Waren feststellt, aber den Ladendieb nicht benennen kann.

Die Sachbeschädigungen im Rahmen der Straßenkriminalität haben weiterhin erheblich zugenommen. Gerade in diesem Bereich wäre es dringend notwendig noch aktiver als bisher entgegenzuwirken. Der volkswirtschaftliche Schaden ist enorm. Diesem Kriminalitätsphänomen kann nur mit intelligenten Einsatzmitteln der politischen Arbeit unter Einbeziehung der Bevölkerung entgegengetreten werden. Dazu ist allerdings Personal vonnöten. Dieses soll aber nach den Willen der Staatsregierung abgebaut werden.

Besorgniserregend ist die Gesamtentwicklung der Gewaltkriminalität. Ein Rückgang ist kaum feststellbar. Jedoch ist weiterhin zu verzeichnen, dass die Gewaltbereitschaft der Täter mit einer erheblichen Verrohung einhergeht.

Im Freistaat Sachsen wird die Rauschgiftkriminalität mit einem Rückgang um 15,6 % dargestellt. Als Gewerkschaft der Polizei möchten wir ausdrücklich darauf aufmerksam machen, dass es sich hier um das „Hellfeld“ handelt. Es muss davon ausgegangen werden, dass das „Dunkelfeld“ bedeutend größer ist und Drogen im Freistaat flächendeckend zur Verfügung stehen. Da es sich in diesem Bereich größtenteils um Kontrollkriminalität (Holkriminalität) handelt, wäre ein intensiverer Personaleinsatz zur wirksamen Bekämpfung notwendig.

Auch in der Wirtschaftskriminalität wird ein Rückgang von 15,1 % dargestellt. Hier wird die Statistik nicht tatsächlich aussagefähig gestaltet, da es hier eine Ausgangsstatistik gibt, aber in der PKS die erledigten Verfahren gezählt werden. Die Tatzeiten und die folgende Beurteilung sind relativ lang, so dass der Aussagewert der Statistik nicht den Tatsachen entspricht. Bei der Arbeit mit Fallzahlen im Bereich der Wirtschaftskriminalität sind somit Fehlerquoten vorprogrammiert.

In diesem Bereich gibt es keinen wirklichen Rückgang. Gerade hier ist es notwendig ausreichendes und qualifiziertes Personal einzusetzen. Wirtschaftskriminalität wird im Normalfall nicht durch Anzeigen bekannt, sondern kann nur im Zusammenwirken mit vielen Partnern erkannt werden.

Die PKS 2005 belegt eindrucksvoll, dass die Kolleginnen und Kollegen alles dafür tun, um die Sicherheit und Ordnung in Sachsen zu gewährleisten. Die vermeintlich „positiven“ Zahlen sind aber bereits jetzt ein Beleg für die polizeiliche Arbeit an der Belastungsgrenze.

Die von der Staatsregierung beschlossene Reduzierung der Personalstärken wird zu einem realen Kriminalitätsanstieg und somit zu einer Gefährdung der inneren Sicherheit und Ordnung führen müssen.
This link is for the Robots and should not be seen.