Unser GdP-Landesvorsitzende Manfred Börner ließ es sich selbstverständlich nicht nehmen, den ersten Vormittag mit „seinen Senioren“ zu verbringen. Er berichtete umfänglich über die aktuelle Gewerkschaftsarbeit. Sehr besorgt zeigte sich Manfred insbesondere über die Stimmung in der Landespolizei auf allen Ebenen, ausgelöst durch die Innenpolitik der Landesregierung.
Hervorzuheben war die erfolgreiche Initiative der GdP bei den unerträglich lang gewordenen Beihilfebearbeitungszeiten; unterstützt von einigen betroffenen Kollegen, die sich scharfen Leserbriefen an „Ihre Tageszeitung“ gewandt hatten.

Der Landesvorsitzende bestätigte, dass die GdP nicht zuletzt durch einen Mitgliederanteil von über 20 Prozent Seniorinnen und Senioren so stark ist wie sie ist.Foto: Screenshot aus N24-Video
GdP-Landesvorsitzender Manfred Börner im Gespräch mit den interessierten Teilnehmern

Im Vorwege hatte der Landesseniorenvorstand weitere Themen für das Seminar erarbeitet. Der Deutsche Sparkassen- und Giroverband vermittelte erneut Herrn Rechtsanwalt Thomas Menzel aus Bad Malente – und wieder ein Glücksgriff. Rechtsanwalt Menzel referierte unter der Überschrift „Das Wichtigste zum Elternunterhalt“. Vielen Teilnehmern wurde erst jetzt klar, was Elternunterhalt bedeuten kann, was Immobilienvermögen in Verbindung mit Schenkungen bedeutet. Auch auf das Schonvermögen ging Herr Menzel ein. Der GdP-Landesseniorenvorstand kann nur raten, zeitgerecht fachanwaltliche und notarielle Begleitung in Anspruch zu nehmen.

Mit einem weiteren interessanten Thema war Herr Rechtsanwalt Thomas Menzel am 3. Seminartag abermals unser Gast. „Wie man die Pflege finanziell vorbereitet“ hatten wir es einfach überschrieben. Auch zu diesem Thema wurde vielen vor Augen geführt, dass im Pflegefall auch mit dem Anteil aus der Pflegeversicherung nicht selten zu wenig Geld zur Deckung der Pflegekosten vorhanden ist.
Zunächst einmal springt der Staat ein. Nach dem Motto: Niemand, der Pflege benötigt, muss ohne sie zurechtkommen. Dann kann allerdings in der Folge der Elternunterhalt wieder eine Rolle spielen.

Zu einem weiteren Referat war Polizeidirektor Klaus Neumann, LPA, Leitungsstab 1, aus seinem Urlaub unserer Einladung gefolgt. Kollege Neumann, für die Landespolizei auch zuständig für das Rückführungsmanagement der Flüchtlinge, machte zum Entstehen eines Gesamtbildes zunächst einmal einen Rückblick auf die BAO Flüchtlinge, als 2015 viele Polizisten in die Flüchtlingsunterbringung eingebunden waren. Dazu gehörte auch der Hinweis z. B. auf Grundgesetz, Asylrecht und Dubliner Abkommen.
Klaus Neumann schilderte die Beschwerlichkeiten und rechtlichen Grenzen in der Abschiebepraxis. Ebenfalls keine leichte Aufgabe in der Landespolizei.

„Zwischen Ausgrenzung und Integration. Vertriebene und Flüchtlinge in Schleswig-Holstein nach 1945“. Dieses Referat war dem Leiter der Gustav-Heinemann-Bildungsstätte, Herrn Dr. Hauke Petersen, vorbehalten. Was insbesondere Schleswig-Holstein nach 1945 im Zusammenhang mit Flüchtlingen leistete, ist rückblickend kaum vorstellbar: Auf 4 Einheimische kamen 3 Flüchtlinge. Über Exklusion, Separation, Integration und Inklusion macht man sich nach diesem Referat ganz neue Gedanken. Auch wichtig zu unterschieden: Wer ist Flüchtling und wer Vertriebener?

Anlässlich des Seminars 2016 hatte der Leiter der Polizeiabteilung, Ministerialdirigent und Kollege Jörg Muhlack, den GdP-Senioren einen wirklich aufschlussreichen Blick auf unsere Polizei von „A bis Z“ ermöglicht.
In diesem Jahr sind wir sehr dankbar, dass der Direktor des Landeskriminalamtes Schleswig-Holstein, Kollege Thorsten Kramer, den Seminarteilnehmern einen sehr beeindruckenden Einblick in den Aufgabenvollzug des Landeskriminalamtes bot.
Die Bekämpfung der Kriminalität durch Terroristen, Extremisten und religiös motivierte Täter dürfte die größte Herausforderung der Polizei im Lande und auf Bundesebene sein. Die Rockerkriminalität, organisierte Einbrecherbanden, Cybercrime, Staatsschutz und somit auch rechte Szene bleiben Dauerziele der Polizeiarbeit; das wurde durch das Referat von Thorsten Kramer ganz deutlich.

Wer interessiert und neugierig auf solche oder ähnliche Themen ist, sollte sich unbedingt für die Teilnahme am Seniorenseminar 2017 bewerben, sobald es ausgeschrieben ist. Es findet voraussichtlich vom 07. – 09. August 2017 statt.

Das Bildungsangebot der GdP bleibt ein wichtiges Element der Mitgliederbetreuung. Dazu gehört auch das lebenslange Lernen – also auch für die GdP-Seniorinnen und –senioren.

Zu den umfassenden Seminarinhalten ist auch ein externer, landeskundlicher Seminarteil obligatorisch: Am Nachmittag des zweiten Tages stand der Besuch der Landesgartenschau mit professioneller Führung auf dem Programm. Während das Wetter am Vormittag noch regnerisch war, schien während des gesamten Besuches die Sonne.

Der herrliche Tag klang dann als Grillabend harmonisch aus. Dazu war der gut bekannte Werner Japp mit „Pütt un Pann“ aus der Eutiner Polizeikantine angereist.

Am letzten Tag sollte der Landesgeschäftsführer der GdP Kalle Rehr wiederum dabei sein. Er musste kurzfristig absagen.

Für ihn nutzte der im Geschäftsführenden GdP-Landesvorstand für die Senioren zuständige Frank Poster diesen Freiraum, um aus der GdP-Geschäftsstelle und z. B. über Entwicklung bei der Versorgungsrücklage und die Neufassung der Beihilferichtlinien zu berichten. Er informierte auch über die Nachfolgerin von Kalle, Frau Dr. Susanne Rieckhoff. Sie wird ab dem 1.10.16, vorübergehend für ein halbes Jahr halbtags, an der Seite des Landesgeschäftsführers „eingearbeitet“ werden. Die GdP-Seniorengruppe wünscht ihr bereits jetzt für die Zukunft viel Erfolg.

Abschließend kann durchweg wieder ein dickes Lob an die vielen fleißigen Hände und an die Verwaltung der Gustav-Heinemann-Bildungsstätte gerichtet werden. Danke sehr!!!

Gut, dass es sie gibt: die GdP, die Gewerkschaft der Polizei.

(pr)

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