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GdP Information

VORGESTELLT: Arndt Jokschat

Schleswig-Holsteins Mitglied im GdP-Bundesfachausschuss Bereitschaftspolizei

Eutin/Kiel.

Vor zwei Jahren wechselte Jürgen Herdes von der 1. Einsatzhundertschaft der PD AFB in Eutin als Persönlicher Referent von Innenminister Hans-Joachim Grote nach Kiel. Mit seinem Wechsel ins Innenministerium wurde die Funktion im Bundesfachausschuss Bereitschaftspolizei der Gewerkschaft der Polizei (GdP) vakant. Inzwischen ist die Lücke geschlossen. Es wurde mit Arndt Jokschat ein Nachfolger für Jürgen Herdes gefunden. Der 46-jährige Eutiner ist Hauptkommissar, zweifacher Familienvater und seit August vergangenen Jahres im GdP-Bundesfachausschuss.

Hintergrund: Jedes Bundesland und die Bundespolizei sind im GdP-Bundesfachausschuss mit einem Mitglied vertreten. Der Ausschuss vertritt die Interessen und Belange von mehr als 22.000 Bereitschaftspolizisten in Deutschland.


Arndt Jokschat ist seit 31 Jahren Polizist und seit 28 Jahren Mitglied der Gewerkschaft der Polizei. Im GdP-Bundesfachausschuss vertritt er die Interessen der schleswig-holsteinischen Bereitschaftspolizei.

„Wir sind froh, mit Arndt Jokschat aus der 1. Einsatzhundertschaft einen kompetenten Nachfolger für Jürgen Herdes gefunden zu haben“. so der GdP-Landesvorsitzende Torsten Jäger. Der GdP-Regionalgruppenvorsitzende der PD AFB Thomas Mertin verweist auf die langjährige Erfahrung Jokschats in unzähligen schwierigen Einsätzen im gesamten Bundesgebiet, die ihm bei seiner gewerkschaftlichen Aufgabe im Bundesfachausschuss Bereitschaftspolizei hilfreich sei. „Und die 1. Einsatzhundertschaft verfügt bundesweit über einen hervorragenden Ruf“, unterstreicht Mertin.

GdP-Landesredakteur Thomas Gründemann befragte Arndt Jokschat:

Beschreibe kurz deinen dienstlichen Werdegang bei der Landespolizei.

Arndt Jokschat:

  • Im August 1988 bin ich im mittleren Polizeivollzugsdienst eingestellt worden. Im Februar 1991 habe ich die Ausbildung beendet, um im selben Jahr für ein Vierteljahr auf den Gruppenführerlehrgang zu gehen. Als frischgebackener Gruppenführer wechselte ich in den Fernmeldezug und fünf Jahre später in den Festnahmezug (der späteren Beweissicherungs- und Festnahmeeinheit - BFE) der damaligen Stabshundertschaft. Im Februar 2000 habe ich die Ausbildung für den gehobenen Polizeivollzugsdienst aufgenommen, die ich im Juli 2002 erfolgreich beendete, um dann wieder in die Beweissicherungs- und Festnahmeeinheit zurückzukehren. Aktuell bin ich dort als Hauptkommissar der stellvertretende BFE-Führer. Polizist zu sein, das war und ist mein Traumberuf.

Was gefällt dir denn besonders an deinem Beruf?

Arndt Jokschat:

  • Die Ungewissheit, was im Laufe eines Tages oder einer Woche auf einen zukommt. Genauso die Vielfältigkeit der Einsatzanlässe (von der Sachverhaltsaufnahme bei Stadtfesten bis zum Einsatz bei Fußballspielen, großen Demonstrationen beziehungsweise Staatsbesuchen G20). Aber vor allem auch die Zusammenarbeit mit vielen jungen Menschen macht mir Freude.

Warum bist du im GdP-Fachausschuss Bereitschaftspolizei?

Arndt Jokschat:

  • Ich halte es für sehr wichtig, im heutigen schnelllebigen Einsatzgeschäft über eine gute bundesweite Vernetzung zu verfügen. Auch der Blick über den Tellerrand ist bei der Bearbeitung von Sachthemen aus meiner Sicht unverzichtbar. Darüber hinaus bietet die Mitgliedschaft im Bundesfachausschuss Bereitschaftspolizei die Möglichkeit zum Abgleich der Landesthemen im Bundesgebiet (Ist es dort auch Thema, schon gelöst oder gibt es andere Themen?).

Wo siehst du Handlungs- bzw. Verbesserungsbedarf in/bei der Bereitschaftspolizei oder ggf. bei der 1. Einsatzhundertschaft?

Arndt Jokschat:

  • An einer Umstrukturierung der Bereitschaftspolizei bzw. Anpassung an Bundesmodell (BRAS). Entsprechende Arbeitsgruppen sind bereits eingerichtet.
  • Eine Steigerung der Attraktivität durch entsprechende Freizeitmodelle, Zulagen, Dienstposten, Karrierechancen) für den Dienst in der Einsatzhundertschaft.
  • Eine Verbesserung der Perspektiven für das Personal (Personalentwicklung, Karrierechancen mittlerer Dienst, gehobener Dienst) in der Einsatzhundertschaft.
  • Aus- und Fortbildung steigert den Einsatzwert von Einsatzkräften/ Einsatzeinheiten. Für die Fortbildung sind 20 bis 25 Prozent der Arbeitszeit veranschlagt. In der Einsatzhundertschaft ist jedoch nicht nur Einsatztaktik zu schulen und auf das aktuelle Einsatzgeschehen anzupassen beziehungsweise weiterzuentwickeln, sondern auch der Umgang mit technischem Gerät, die Vermittlung rechtlicher Neuerungen sowie Abläufe in der Vorgangsbearbeitung (Artus). Dazu kommen Fortbildungsthemen aus aktuellem Anlass, wie zum Beispiel „LEBE“, taktische Notfallversorgung und anderes mehr. Gerade bei den aktuellen Themen ist ein hoher Trainingsaufwand erforderlich. Dies muss neben den eigentlichen Kernaufgaben zusätzlich trainiert werden, so dass für weitere Trainingsszenarien Zeit zur Verfügung stehen muss. Dies ist bei einer Einsatzeinheit jedoch nicht immer möglich, so dass der prozentuale Fortbildungsansatz nicht erreicht werden kann.
  • Der Weiterentwicklung und Beschaffung von Führungs- und Einsatzmitteln kommt eine hohe Bedeutung zu. Hervorzuheben sind hier die Neuausstattung der 1. Einsatzhundertschaft mit Körpervollschutz und einem Einsatzhelm. Hinzu kommt die Ausstattung für LEBE-Lagen. Hier wäre eine frühzeitige Beteiligung und ausreichende Möglichkeit, Produkte unter realen Bedingungen zu testen, wünschenswert. Gerade hier zeigt sich, dass Wünsche des polizeilichen Einzeldienstes nicht immer mit denen der Bereitschaftspolizei übereinstimmen.


Vielen Dank für das Interview!
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