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Deutsche Polizei Juni 2018

„Bin stolz, der Landespolizei angehören zu dürfen“

Kiel.

In der aktuellen Ausgabe der Deutschen Polizei haben wir in unserem Titelthema den neuen Leiter der Polizeiabteilung im Innenministerium, Dr. Torsten Holleck, interviewt.

Mitte April hat Dr. Torsten Holleck, der neue Leiter der Polizeiabteilung im Innenministerium, seine Tätigkeit aufgenommen. Bislang gab es von denjenigen, die erste Kontakte mit Holleck hatten, positive Rückmeldungen. Der ehemalige Staatsanwalt ist spürbar gewillt, sich möglichst schnell in die Landespolizei und deren Themen einzufinden und sprechfähig zu sein. Auch dem Hauptpersonalrat der Polizei hat der gelernte Jurist bereits einen Besuch abgestattet und dabei die Bedeutung eines engen Austauschs mit der Personalvertretung hervorgehoben. Er sei aber schon beeindruckt von der Themenvielfalt in seiner neuen Funktion,räumte der 45-Jährige ein. In das „operative Geschäft“ der Landespolizei werde er sich nicht einmischen wollen. Dafür seien die Leiter in den Schlüsselfunktionen des LPA und LKA maßgeblich verantwortlich. Im Austausch mit dem Hauptpersonalrat bekannte sich Dr. Holleck ausdrücklich zum Kooperativen Führungssystem. GdP-Landesredakteur Thomas Gründemann befragte den neuen Abteilungsleiter.

Warum haben Sie sich – trotz der Ereignisse der jüngsten Vergangenheit (u.a. Ablösung Ihres Amtsvorgängers) gerade auf diese Funktion beworben?
Dr. Holleck: Ich habe mich beworben, weil die Stelle bundesweit ausgeschrieben war und mir das Mitwirken an der Leistungsfähigkeit der Landespolizei ein besonderes Bedürfnis ist.

Welche drei Aufgaben wollen Sie in den ersten 100 Tagen Ihrer Amtszeit auf jeden Fall erledigt haben? Wie sehen Sie die Chancen dazu?
Dr.Holleck: Ich bin bestrebt und optimistisch, Folgendes zeitnah umsetzen zu lassen:
– Personal: Fortführung des Strukturprogramms aus 2016 bzw. dem Koalitionsvertrag aus 2017 in Gestalt der Beförderungsplanungen für das laufende Jahr und der Konzeptionierung „A 11 prüfungsfrei“ i. V. m. mit notwendigen Anpassungen der Dienstpostenbewertung, Konzeptionierung „A 13 plus Amtszulage“ und „A 14 prüfungsfrei bzw. prüfungserleichtert“; Verkürzung der Wochenarbeitszeit für den Wechselschichtdienst; Neufassung des Arbeitszeiterlasses für die Landespolizei SH sowie Anpassung der PolizeilaufbahnVO.
– Einsatz- und Schießtraining: Die Anforderungen an die Kolleginnen und Kollegen der Landespolizei steigen stetig. Hierbei habe ich insbesondere unsere Aufgaben bei der Bewältigung lebensbedrohlicher Einsatzlagen im Blick. Das Einsatztraining ist dabei die Lebensversicherung. Insofern müssen optimale Einsatztrainingsmöglichkeiten für alle gleichermaßen vorhanden sein. Ich weiß, dass die räumlichen, personellen und sächlichen Möglichkeiten in den Polizeidirektionen aber höchst unterschiedlich sind. Aufbauend auf umfangreichen Analysen des LPA und meines Einsatzreferates IV 42 werde ich das Thema kurzfristig aufgreifen und notwendige Schlussfolgerungen ziehen. Das gilt in gleicher Weise für die notwendigen Rahmenbedingungen des Schießtrainings unter Einsatzbedingungen.
– Recht: Abschluss der im Koalitionsvertrag vorgesehenen Schwachstellenanalyse sowie der Erarbeitung von Vorschlägen zur Änderung des schleswig-holsteinischen Polizeirechts im LVwG aus polizeifachlicher Sicht.

Gibt es politische Vorgaben an Sie?
Dr. Holleck: Nein, gibt es nicht. Ich richte mich bei meiner Amtsführung danach, was für die Leistungsfähigkeit und das Ansehen der Landespolizei sowie für die Sicherheit der Bevölkerung erforderlich ist und berate unter Berücksichtigung der Vereinbarungen im Koalitionsvertrag in fachlicher Hinsicht. Im Übrigen gehöre ich selbst keiner Partei an.

Als künftiger Leiter der Polizeiabteilung im Innenministerium übernehmen Sie die schwierige Aufgabe an der Nahtstelle zwischen Politik und Landespolizei. Welche besonderen Eigenschaften befähigen Sie nach eigener Einschätzung für diese Funktion?
Dr. Holleck: Ich habe mich auf die Stellenausschreibung mit dem dort aufgeführten besonderen Anforderungsprofil beworben. Offensichtlich habe ich die Entscheider des Auswahlverfahrens davon überzeugen können, dass ich diese Eigenschaften erfülle. Und das freut mich.

Nennen Sie mindestens drei Gründe, warum Ihnen die Beschäftigten der Landespolizei Vertrauen schenken sollten?
Dr. Holleck: Vertrauen muss man sich erarbeiten. In meiner früheren Funktion als Staatsanwalt habe ich in vielen unterschiedlichen Bereichen jahrelang sehr vertrauensvoll und kollegial mit der Polizei „Hand in Hand“ zusammengearbeitet. Ich bin deshalb zuversichtlich, dass das gegenseitige Vertrauen auch in der Position als Leiter der Polizeiabteilung gelingt.

Eine persönliche Botschaft des neuen Leiters der Polizeiabteilung im Innenministerium:
Dr. Holleck: Ich bin sehr glücklich und dankbar, dass mich so viele Kolleginnen und Kollegen so herzlich willkommen geheißen und professionell in die Arbeit eingewiesen haben. Nach den ersten vier Wochen meiner Amtszeit kann ich sagen, dass ich jeden Tag mit Freude in den Dienst komme und stolz bin, der Landespolizei angehören zu dürfen! Ich freue mich darauf, möglichst viele Kolleginnen und Kollegen im ganzen Land nach und nach in den jeweiligen Aufgabenbereichen auch „vor Ort“ kennenzulernen und gemeinsam über unsere Polizei zu sprechen.
Zum Artikel als pdf-Datei: S. 1 und S. 2

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