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GdP aktuell

GdP zur Polizeilichen Kriminalstatistik 2021

PKS unterstreicht engagierte Arbeit der Landespolizei, Aufklärungsquote weiter auf hohem Niveau

Kiel.

Mit gemischten Eindrücken hat die Gewerkschaft der Polizei (GdP) auf die Darstellung der Polizeilichen Kriminalstatistik (PKS) für das 2021 reagiert. „Es ist erfreulich und gleichzeitig ein Beleg für die engagierte und erfolgreiche Arbeit der schleswig-holsteinischen Polizist*innen, dass die Aufklärungsquote weiterhin auf einem hohen Niveau liegt, und das bei der enormen Auslastung der Landespolizei“, stellte der Stellvertretende GdP-Landesvorsitzende Sven Neumann fest.

Auch wenn die Fallzahlen insgesamt in den letzten Jahren kontinuierlich zurückgegangen seien und der Anstieg im vergangenen Jahr auf einen herausragenden Fall basiere, dürfe die Statistik nicht über die hohe Aufgaben- und Arbeitslast der Landespolizei hinwegtäuschen, die auch durch die Corona-Pandemie und seit diesem Jahr das Kriegsgeschehen in der Ukraine spürbar beeinflusst worden sei. „Nahezu täglich sind unsere Kolleg*innen auf Demonstrationen gefordert. Aktuell laufen die Vorbereitungen der Landespolizei auf das G7-Außenministertreffen in Weißenhäuser Strand. Auch zum G7-Treffen der Regierungschefs Ende Juni im bayrischen Elmau gibt es polizeiliche Kräfteanforderungen an Schleswig-Holstein“, gab Neumann zu bedenken.

Die heute von der Innenministerin vorgestellte PKS weist auch einen Trend zu mehr Vermögens- und Fälschungsdelikten auf. Gerade die mittels Internet oder telefonisch aus dem Ausland heraus begangenen Straftaten verursachen einen großen Ermittlungs- und Verwaltungsaufwand bei der Landespolizei, die personell für diesen Bereich noch nicht ausreichend ausgestattet ist. Nach den Strafverschärfungen im Bereich der „Impfpassfälschungen“ Ende November 2021 werde es nach Neumanns Einschätzung einen deutlichen Anstieg der Fallzahlen geben.


Eine besondere Herausforderung an die Polizei im Sinne von Prävention und Bekämpfung der Jugendkriminalität stelle auch die Gruppe der Zuwanderer unter den Tatverdächtigen unter 21 Jahren dar. Auch diese Facette der täglichen polizeilichen Arbeit zeigt die PKS 2021 deutlich. Diese schwierige Aufgabe könne nach Ansicht der GdP aber nur auf dem Wege einer erfolgreichen Integration in die Gesellschaft geschultert werden.


Als „dramatisch“ bewertete der GdP-Vize die erneut gestiegenen Zahlen im Bereich der Gewalt gegen polizeiliche Einsatzkräfte. Im Vergleich zum Jahr 2020 sei ein Anstieg um 5,8 Prozent zu verzeichnen gewesen.  „Jede einzelne Tat, jede verletzte Polizistin, jeder verletzte Polizist ist eine Verletzung zu viel. Diese Taten müssen gesamtgesellschaftlich geächtet werden“, forderte Sven Neumann. Die GdP werde in ihrem Einsatz gegen diese Gewaltspirale nicht nachlassen. Der Polizeihauptkommissar erinnerte daran, dass die ausufernde Gewalt Ende Januar mit dem Tod einer jungen rheinlandpfälzischen Polizistin und ihres Kollegen einen traurigen Höhepunkt gefunden habe, und das in einer polizeilichen Alltagssituation. „Politik und Gesellschaft sind gemeinsam mit der Polizei gefordert, wieder für mehr Akzeptanz von polizeilichen Maßnahmen zu sorgen“, so Sven Neumann abschließend.


Der Landesvorstand 
Nr. 011/2022 - Kiel, 31. März 2022
Zur Pressemitteilung als pdf-Datei
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