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Interview mit dem Vorsitzenden der Türkischen Gemeinde in Schleswig-Holstein Dr. Cebel Kücükkaraca

Zusammenarbeit mit der PD AFB ist von Offenheit, Vertrauen und Respekt geprägt

Eutin.

Vor fünf Wochen ist der PD AFB Eutin der Titel „Schule ohne Rassismus. Schule mit Courage“ verliehen worden. GdP-Landesredakteur Thomas Gründemann tauschte sich mit dem Vorsitzenden der Türkischen Gemeinde in Schleswig-Holstein Dr. Cebel Kücükkaraca aus. Dabei ging es unter anderem um das Verhältnis der PD AFB zur Türkischen Gemeinde und die Titelvergabe an die PD AFB. Dr. Cebel Kücükkaraca wurde 1955 geboren, ist 2015 mit dem Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland ausgezeichnet worden.

Herr Kücükkaraca, wie bewerten Sie Ihr Verhältnis bzw. das der Türkischen Gemeinde Schleswig-Holstein zur PD AFB Eutin? Kann man von einem vertrauensvollen Verhältnis sprechen?

  • Dr. Cebel Kücükkaraca: Bisher haben wir sehr gute Erfahrungen in der Zusammenarbeit gemacht, die von Offenheit, Vertrauen und Respekt geprägt war. Das Ziel der Polizeischule ist, verantwortungsvolle Polizeibeamte auszubilden, die sich für unsere Gesellschaft einsetzen. So ein Ziel kann man nur unterstützen.

    Es gab Einzelfälle von Ereignissen, durch die die PD AFB negativ in die Schlagzeilen geraten war. Sehen Sie in der Polizeischule in Eutin in puncto "Rassismus" ein Problem?

  • Dr. Cebel Kücükkaraca: Nein, unsere Polizei setzt sich aus Bürgern in Uniform zusammen und stellt damit einen Querschnitt unserer vielfältigen Gesellschaft dar. Die meisten Menschen in Deutschland und damit auch unsere Polizisten haben überhaupt kein Verständnis für Rassismus und Rassisten. Wenn in der Vergangenheit Probleme aufgetreten sind, haben die Landespolizeiführung wie auch politische Führungskräfte notwendige Schritte zu unserer Zufriedenheit unternommen. So wie Migranten nicht unter Generalverdacht für die Verfehlungen einzelner gestellt werden wollen, möchten wir auch nicht unsere Polizei einem derartigen Verdacht ausgesetzt sehen. Sie macht tolle Arbeit und wir fühlen uns in Schleswig-Holstein sicher.

    Wie bewerten Sie als Vorsitzender der Türkischen Gemeinde SH die Titelvergabe an die PD AFB?

  • Dr. Cebel Kücükkaraca: Die Titelvergabe ist ein guter Anlass, sich an die Aufgabe und Verantwortung zu erinnern, trotz wandelnder Verhältnisse in der Gesellschaft Rassisten entschlossen entgegenzutreten. Auch die Polizei spielt im Kampf gegen Rassismus eine wichtige Rolle. Umso schöner ist es, wenn junge Beamte diese Verantwortung schon in der Ausbildung vor Augen geführt bekommen und die Aufgabe aktiv annehmen.

    Wie sehen Ihre Kontakte als Vorsitzender der Türkischen Gemeinde zur PD AFB in Eutin aus?

  • Dr. Cebel Kücükkaraca: Wir haben in den letzten 15 Jahren ein hervorragendes Arbeitsverhältnis entwickelt und unterstützen die Schule und junge Menschen, die Polizisten werden wollen, nach Kräften. Viele junge Migranten möchten gerne Polizist werden und sich auf diese Art in den Dienst der Gesellschaft stellen. Die Schule wie auch die Landesregierung haben uns immer viel Offenheit und Vertrauen entgegengebracht. Wir sind dafür dankbar und freuen uns, wenn die Zusammenarbeit so weitergeht.

    Das Foto zeigt Dr. Cebel Kücükkaraca (r.) zusammen mit Harun Biner, der seit über zehn Jahren in der Werbe- und Einstellungsstelle der PD AFB Eutin tätig ist, bei der Vereidigung von neuen Auszubildenden im vergangenen Jahr.
Text/Foto: Gründemann

    Der Landesvorstand
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