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GdP Information

„Investitionen in PD AFB sind richtig“

GdP-Regionalgruppenvorsitzender Thomas Mertin erörterte mit Innenstaatssekretär Torsten Geerdts Probleme auf Hubertushöhe

Eutin / Kiel.

Die personelle und räumliche Situation in der Polizeidirektion für Aus- und Fortbildung und Bereitschaftspolizei (PD AFB) Eutin war Gegenstand eines eineinhalbstündigen Austauschs, zu dem Innenstaatssekretär Torsten Geerdts den GdP-Regionalgruppenvorsitzenden Thomas Mertin ins Kieler Innenministerium eingeladen hatte (Foto). Anlass zu dem Gespräch war eine Pressemitteilung der GdP, in der auf Problemlagen in der PD AFB hingewiesen worden war.

Im Gespräch mit Geerdts erläuterte Mertin unter anderem die mit den hohen Einstellungszahlen einhergehende Belastung in den Stäben der Behörde. Während die Größe der Unterrichtsräume ursprünglich für 24 Personen ausgelegt gewesen seien und eine maximale Größe von 20 Schülern anerkannt sei, befänden sich nach Angaben des GdP-Vorsitzenden der AFB aktuell bis zu 26 Anwärterinnen und Anwärter in einer Klasse. „Die Anzahl der Fachlehrer und die zur Verfügung stehenden Unterrichtsräume lassen zur Zeit keine andere Lösung zu“, erklärte Thomas Mertin dem Staatssekretär.

Unter Berücksichtigung der Mehreinstellungen seien der PD AFB 21 Stellen für Fachlehrer zugestanden worden.

Laufende Stellenbesetzungsverfahren hätten jedoch dazu geführt, dass viele Fachlehrerstellen noch nicht besetzt seien. „Aktuell haben wir aufgrund laufender Stellenbesetzungsverfahren 15 Stellen unbesetzt“, berichtete der GdP-Regionalgruppenvorsitzende. Eine Lösung könne nach Auffassung Mertins die Schaffung von sogenannten Fachkarrieren sein. „So werden hochqualifizierte Fachlehrer nicht gezwungen, ihren Arbeitsplatz für eine Beförderungsmöglichkeit zu verlassen“, stellte Thomas Mertin fest. Mit jedem Weggang von Fachlehrern würde Wissen für Aus- und Fortbildung verloren gehen, Nachfolger müssten wieder eingearbeitet werden.

Die aktuelle Vakanz von Fachlehrern werde in der Ausbildung dadurch ausgeglichen, dass der Unterricht mit weniger Fachlehrern gegeben werde. Für die polizeipraktische Ausbildung müsse eine Klassengröße gewährleistet werden, die es ermögliche, dass jeder Anwärter ausreichend üben könne und ein möglicher Korrekturbedarf erkannt werde. Eine neue Herausforderung für die Fachlehrerschaft werde die Beschulung und Ausbildung von über vierzigjährigen Anwärterinnen und Anwärtern sein.

Thomas Mertin sprach sich für eine Fachlehrerschaft nur für Berufsethik aus. „Damit könnte andere Fachlehrern von diesen Zusatzaufgaben befreit werden und dann ihrem Fachbereich vollständig zur Verfügung stehen“, so der Gewerkschafter.

Der GdP-Vorsitzende wies den Staatssekretär auf mehrere befristete Stellen im Tarifbereich in der PD AFB hin, die 2021 enden. Dazu gehörten auch Sportlehrer. „ Wir sollten versuchen, ihnen eine Perspektive zu geben, bevor sie uns verlassen“, ergänzte der Hauptkommissar.

Darüber hinaus wies der GdP-Regionalgruppenvorsitzende auf Probleme mit dem Aufbau einer sogenannten „KT-Straße“ hin. Hier würden im Rahmen der Aus- und Fortbildung Möglichkeiten vermittelt, einen Sachbeweis durch Kriminaltechnik (KT) und Spurensicherung zu erheben.

Dieses Instrument, bei dem eine hohe Qualität verlangt wird, sei immens wichtig, um Straftaten aufzuklären. „Die geplante Baumaßnahme soll jedoch leider verschoben werden“, so die Kritik Thomas Mertins. Nach GdP-Angaben würden derzeit in der PD AFB landesweit Beamte und Tarifkräfte für die Spurensicherung ausgebildet.

Mertin unterstrich, dass es nicht nachvollziehbar sei, dass Kolleginnen und Kollegen im Aufstiegsverfahren vom mittleren in den gehobenen Dienst 11 Punkte erreichten, aber dennoch nicht studieren dürften. Der GdP-Regionalgruppenvorsitzende griff dabei die Forderung der Jungen Gruppe auf, eine zweite Aufsteigerklasse zu ermöglichen.

Torsten Geerdts zeigte sich interessiert an den Darstellungen des GdP-Vorsitzenden. Mit der Erhöhung der Zahl der Anwärter gebe es auch eine höhere Anzahl von Lehrkräften, bestätigte der CDU-Politiker. Die Vakanzen durch langwierige Stellenbesetzungsverfahren seien problematisch und bedeuteten Handlungsbedarf, erklärte der Innenstaatssekretär.

„Es ist richtig und gut, dass wir in die Sanierung und den Ausbau der PD AFB weiter investieren, um die Voraussetzung für einen zeitgemäßen Unterricht dauerhaft zu gewährleisten und ein attraktiver Ausbildungsbetrieb zu bleiben“, so Geerdts abschließend.
Text: Thomas Gründemann
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