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„Katanas“ beschwerlicher Weg zum Erfolg

· Ratzeburger Polizeihündin von Katharina Brose beendete nach schwerer Krankheit erfolgreich die Ausbildung zum Schutzhund · Ausbildung zum Spezialhund als nächstes Ziel

Ratzeburg.

Beim Team-Cup anlässlich des 75-jährigen Bestehens des Diensthundewesens bei der Landespolizei in der vergangenen Woche gelang bei Katharina Brose und ihrer zweieinhalbjährigen Diensthündin „Katana“ ein bemerkenswerter Erfolg. Im Vergleich mit weiteren 27 Diensthundeführer-Teams platzierten sich „Katharina und Katana“ auf Rang zwei.

Bemerkenswert war der Erfolg des „Duos“ der Diensthundestaffel der Polizeidirektion Ratzeburg vor allem, weil die Karriere von „Katana“ als Polizeidiensthund im vergangenen Jahr wegen einer schweren Krankheit auf Messers Schneide gestanden hatte.
        RÜCKBLICK: Im Oktober 2020 erhielt die Polizeihauptmeisterin „Katana“ als Diensthündin. Da war die Deutsche Schäferhündin gerade neun Monaten alt und alles schien in bester Ordnung. „Im März 2021 fing „Katana“ aber plötzlich an zu lahmen und konnte einige Tage später gar nicht mehr laufen. Nach einigen Schritten legte sie sich jedes Mal ab und musste getragen werden“, erinnert sich die Schutzpolizistin.

        Katharina Brose, die sich seit 18 Jahren als Diensthundeführerin („es ist für mich eine Herzensangelegenheit“) engagiert, ließ nicht viel Zeit verstreichen und suchte mit ihrer Hündin die Tierklinik in Lübeck auf.

Das erste Untersuchungsergebnis war für die 42-Jährige ernüchternd. „Es wurde ein vager Hinweis auf die Krankheit Myastheniagravis gegeben“, erzählt die erfahrene Hundeführerin.
Mit „Katana“ hat sie bereits vier Diensthunde geführt, aktuell noch die 12-jährige „Akita“, die zwar nicht mehr im Schutzdienst eingesetzt wird, aber als Leichenspürhund wichtige Dienste leistet.
        Zu weiteren Untersuchungen begab Katharina Brose sich mit „Katana“ in die Tierklinik nach Norderstedt. Hier wurde nach einem Untersuchungsmarathon der Verdacht auf Myastheniagravis bestätigt. „Die Neurologin der Klinik schilderte mir, dass es sich dabei um eine Autoimmunerkrankung handelt, bei der die Signalübertragung zwischen Nerv und Muskel gestört ist. Diese Erkrankung tritt sehr selten auf und ist in Deutschland daher wenig bekannt beziehungsweise erforscht.

        Sie machte mir Hoffnung, dass eine Heilung möglich sei, dies aber nur mit den entsprechenden Medikamenten und einem Therapieplan funktionieren würde“, erklärt Brose.

        Im Anschluss sei das Diensthundewesen mit dem Leiter Martin Block über den Untersuchungsbefund informiert worden. „Zu meiner großen Erleichterung wurde dort entschieden, Katana die Chance auf die Heilung zu geben, um sie im Anschluss zum Diensthund ausbilden zu können“, so Katharina Brose.

        Es folgte ein mühsamer Weg von fast sechs Monaten, in denen eine strammer Therapie-und Medikamentenplan eingehalten werden musste. Parallel waren zur Kontrolle unzählige Termine in der Tierklinik wahrzunehmen. „Wir mussten uns in kleinen Schritten wieder zurückkämpfen. Das war eine schwere Zeit. Katana hat zu Beginn durch die Krankheit massiv an Gewicht verloren, die Muskeln bauten rasend schnell ab“, berichtet sie sichtlich bewegt.

        Im Spätsommer 2021 konnten die Beamtin und ihre vierbeinige Wegbegleiterin aber endlich aufatmen: Nach einer umfangreichen Abschlussuntersuchung erklärten zwei Tierärzte „Katana“ als medizinisch geheilt. „Der Ausbildung zum Diensthund stand nun nichts mehr im Wege. Ich war überglücklich“, so Katharina Brose.

        Im Januar 2022 war es dann soweit. „Katana“ startete die Ausbildung zum Schutzhund, sie hatte inzwischen auch ihr Normalgewicht wieder erreicht. „Wir arbeiteten darüber hinaus kontinuierlich an ihrer Fitness. So nahmen wir auch die Hilfe einer Physiotherapeutin in Anspruch, die ebenfalls schon Erfahrungen mit einem Hund und dieser Krankheit hatte“,

        Die Kosten für die Physiobehandlungen seien zunächst vom Diensthundewesen übernommen worden, seit „Katana“ als geheilt gilt, zahlt die Polizisten die Behandlung selbst.

        Im Juni freuten sich „Katana“ und Katharina Brose übers Happy End: Sie haben es geschafft und den Grundlehrgang zum Schutzhund erfolgreich bestanden. Auch zur Erleichterung von Martin Block. „Ich bin froh und freue mich für das Team. Alle Bemühungen und unsere Geduld wurden belohnt“, so der Leiter des Diensthundewesens in der PD AFB Eutin.

        Sie investiere sehr viel Freizeit in „Katana“, um die Hündin noch weiter nach vorn zu bringen, sagt Brose.

        Und auch Zukunftspläne sind geschmiedet: „Wenn alles gut geht, wird Katana nächstes Jahr auf Lehrgang gehen und Akita, die dann in den wohlverdienten Ruhestand verabschiedet werden kann, als Spezialhund ersetzen“, zeigt sich Katharina Brose hoffnungsvoll.

Text/Foto: Thomas Gründemann
    Der Landesvorstand
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