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Die GdP im Gespräch mit dem DLZP

Längere Bearbeitungszeiten im Bereich der Beihilfe

Kiel.

Der Landesseniorenvorsitzende Hermann Reissig und sein Stellvertreter Reimer Kahlke führten am 10.05.2022 ein Gespräch mit Frau Sentz, der Dezernatsleitung 2 / Behilife im Dienstleitungszentrum Personal. Anlass hierfür waren die zurzeit erhöhten Bearbeitungszeiten in der Beihilfe.

Die Fakten zum Bearbeitungstand am 10.5.22 waren :
18 Arbeitstage – 28 Wochentage - und 25.000 offene Anträge

Frau Sentz erklärte uns, dass der Grund die überproportionale Steigerung von eingegangenen Vorgängen seit November 2021 ist.
Die monatlichen Eingangszahlen liegen seither 20-30 % höher als im letzten Jahr.

Obwohl man sich im Dezernat Beihilfe Gedanken gemacht hat, konnte eine direkte Ursache nicht erkannt bzw. ermittelt werden. Zum Teil liegt es an mehr Erkrankungszahlen durch Corona in der Familie und damit ein erhöhtes Einreichen von Leistungen. Ein weiterer Aspekt sind leider Leistungsanträge über die Beihilfe APP.
Es werden über die Beihilfe App in großer Anzahl Anträge mit nur einer beigefügten Rechnung und auch oftmals mit einem Betrag von unter 100 € übermittelt. Ob dieses durch fehlerhafte Handhabung geschieht (denn man kann durchaus mehrere Rechnungen anfügen) oder in der Hoffnung eine schnellere Bearbeitung durch einzelnes Einreichen zu erlangen, bleibt dahin gestellt.
Es ergeben sich mehr Eingänge als Erledigungen der Anträge und folglich eine längere Bearbeitungszeit. Damit beginnt die Spirale, denn es kommen mehr telefonische Nachfragen und deswegen eine schlechte Erreichbarkeit. Es folgen schriftliche Anfragen, die beantwortet werden müssen und der Antragsberg steigt weiter.

Im ersten Quartal 2022 musste daher in zwei von drei Monaten Mehrarbeit geleistet werden. Es wurde Unterstützung durch Kolleg*innen im Ruhestand gesucht und Kolleginnen früher aus der Elternzeit geholt.
Durch Personalausfälle konnten auch im April die Anträge nicht in Höhe der Eingänge abgearbeitet werden. Um langfristig dem Bearbeitungsaufkommen gerecht zu werden, hat das DLZP mehr Personal beantragt. Dieses wurde zeitnah genehmigt. Bei Neueinstellungen wird sich jedoch die Wirksamkeit vermutlich zum Herbst oder erst zum Jahresende zeigen.
Als weitere Maßnahmen werden das Aussetzen der Hotline, die Rücksendung unvollständiger Anträge (z.B. Anträge ohne Belege oder Belege ohne Anträge) sowie die Rücksendung von Anträgen unter 100 € erfolgen, um Arbeitskräfte für die Bearbeitung frei zu setzen.

Nach § 80 LBG wird eine Beihilfe nur gewährt, wenn sie innerhalb von zwei Jahren nach Entstehen der Aufwendungen oder Ausstellung der Rechnung beantragt wird und wenn die dem Antrag geltend gemachten Aufwendungen 100,00 Euro übersteigen.

Die Misere ist nachvollziehbar und zu vergleichen mit einem Konto welches ins „Minus“ gerät. Bei gleichen Ausgaben dauert es lange und wird schwer, dann wieder ins „Plus“ zu kommen.

Reimer und ich hatten den Eindruck, dass man sich wirklich bemüht von diesen hohen Bearbeitungszahlen herunterzukommen und auch entsprechende Maßnahmen ergreift.
Frau Sentz und natürlich auch wir werden die Zahlen weiter im Auge behalten und ggf. ein neues Gespräch suchen.
Gemeinsamer Konsens ist auf jeden Fall, dass wir mit den Bearbeitungszeiten nicht in die Zeit von vor 2018 zurückfallen möchten.


Landesseniorenvorsitzender

Hermann Reissig
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