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Nachgefragt

Drei Wünsche für 2020

Kiel.

Nur noch wenige Tage bis zum Jahreswechsel. Ein Anlass für die Gewerkschaft der Polizei, einmal den Blick nach vorn ins neue Jahr zu richten. Welche drei Wünsche haben der ranghöchste schleswig-holsteinische Polizist Michael Wilksen und der GdP-Landesvorsitzende Torsten Jäger mit Blick auf die Landespolizei für die kommenden 365 Tage? GdP-Landesredakteur Thomas Gründemann fragte nach

Landespolizeidirektor Michael Wilksen:
Für 2020 wünsche ich mir,
        1. dass möglichst keine Kolleginnen und Kollegen bei ihren Einsätzen an Körper und Seele verletzt werden,
        2. dass es weder in Schleswig-Holstein noch sonst wo zu terroristischen Anschlägen durch Gruppen oder Einzeltäter kommt,
        3. dass die gute und professionelle Polizeiarbeit in Schleswig-Holstein im Sinne einer modernen Bürgerpolizei fortgeführt wird und sie sich wie bisher klar gegen Rechtsextremismus und Fremdenfeindlichkeit positioniert.
Und sollte ich doch noch unerwartet einen vierten Wunsch frei haben, dann wünsche ich mir, dass in dem aktuellen Projekt ProFiL viele gute Ergebnisse für die Landespolizei erarbeitet werden.
Aber ich weiß, dass es nicht ausreicht, sich passiv auf die Erfüllung der Wünsche zu verlassen. Man kann mehr machen, nämlich sich engagieren, arbeiten und eine Haltung einnehmen. Dafür steht vor allem unsere Landespolizei, worauf ich stolz bin.
    • GdP-Landesvorsitzender Torsten Jäger:
        1. Ich wünsche mir ein starkes Grundvertrauen von Politik, Gesellschaft und Medien in die Sicherheits-und Justizbehörden, ohne dabei auf berechtigte Kontrollfunktionen verzichten zu wollen! Die gesellschaftliche und mediale Polarisierung führt immer häufiger dazu, dass eine insgesamt gut funktionierende Landespolizei zwischen die Fronten gerät. Das haben unsere Kolleginnen und Kollegen nicht verdient. Sie verdienen vielmehr Vertrauen! Dieses Vertrauen brauchen die Kolleginnen und Kollegen ganz dringend, um für den demokratischen Rechtsstaat, gegen Rassismus, gegen Fremdenfeindlichkeit und gegen nicht legitimierte Gewalt einzutreten, um die Kraft und Überzeugung aufzubringen, sich gegen Rechts- und Linksextremismus und -populismus klar zu positionieren.
        2. Ich wünsche mir einen positiven Blick auf das Erreichte und weiterhin eine größtmögliche Geschlossenheit in der und für die Landespolizei. Elitäre Grundhaltungen schaden der gemeinsamen Sache, aber genauso auch Neiddebatten. Das Motto unseres letzten Delegiertentages lautete „Mut zu Veränderung“, mit guten Sachargumenten, manchmal auch mit lauter Kampagne, konnten wir doch vieles erreichen. Lasst uns darauf vertrauen, dass wir auch weitere Verbesserungen erreichen. Dazu gehört beispielsweise die Reduzierung der Wochenarbeitszeit für ALLE Kolleginnen und Kollegen als wichtiges Ziel. Ich bin davon überzeugt, dass wir dieses und andere Ziele durch kontinuierliche gewerkschaftspolitische Überzeugungsarbeit erreichen können.
        3. Ich wünsche mir, dass die Gewalt gegen Polizei und Einsatzkräfte spürbar zurückgeht, dass wir endlich einen breiten gesellschaftlichen Konsens gegen diese Gewalt finden. Ich möchte, dass meine Kolleginnen und Kollegen, gesund in den Feierabend gehen können und Freunde und Familie keine Angst um ihre Lieben haben müssen.
Text/Foto: Thomas Gründemann
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