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Torsten Jäger im Interview mit den Kieler Nachrichten

GdP zu den Vorfällen beim G20-Einsatz in Hamburg

Kiel.

Der kommissarische Vorsitzende der GdP Schleswig-Holstein äußert sich im Interview mit den KN zu den jüngsten Vorfällen der Berliner Polizei beim G20-Einsatz in Hamburg, die ein großes mediales Echo ausgelöst haben. Drei Hundertschaften der Berliner Polizei wurden nach einer ausschweifenden Party aus dem Einsatz entlassen und vorzeitig nach Hause geschickt.

Niklas Wiezcorek für KN: Wurde hier nur (mal) beim Feiern übertrieben oder geht das als Polizist gar nicht?
Es sind so viele junge Menschen auf den Fotos zu sehen... Ist da ein Führungsproblem aufgetreten, dass man sich ohne Playstation und Fernseher derart langweilt?
Welche möglichen dienstlichen Folgen könnte das für die Betroffenen haben?

Torsten Jäger: Zunächst einmal wissen wir alle nicht genau, was passiert ist. Dieses muss durch interne Ermittlungen der Berliner Polizei aufgeklärt werden.
Erst danach kann der Sachverhalt detailliert auch rechtlich bewertet werden. Dann können mögliche disziplinare Konsequenzen wegen beamtenrechtlicher Pflichtverletzungen geahndet werden.
 
Polizisten stehen insbesondere in solchen Einsatzgeschehen rund um die Uhr unter einer hohen Belastung. Es stehen nur wenige zeitliche Freiräume zur Verfügung. Die Unterbringungen sind häufig beengt, die Kolleginnen und Kollegen sind rund um die Uhr nie alleine.
Sie stehen bei all ihrem Verhalten aber auch immer in der Öffentlichkeit bzw. erzielen eine öffentliche Wirkung. Von Polizisten wird dabei ein angemessenes Verhalten erwartet. Das ist auch nachvollziehbar richtig.
Hier wurden von einer unbekannten Zahl von Kolleginnen und Kollegen ganz offensichtlich Grenzen überschritten, selbst dann, wenn junge Polizisten natürlich wie andere junge Menschen auch ein Bedürfnis an Ausgleich und ggf. Party haben.  
 
Führung hat gerade bei geschlossenen Einsätzen eine hohe und besondere Verantwortung.
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