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GdP Information

Polizeihilfsfonds zog Bilanz

„HUPF“-Vorsitzender Klaus Schlie wirbt für Untersuchung der Gewalt gegen Polizisten – Ministerpräsident Daniel Günther ist neues Mitglied

Kiel.

Bei der Jahreshauptversammlung hat der „Hilfs- und Unterstützungsfonds für Polizeibeschäftigte und deren Familien in Not e.V.“ (HUPF)“ im September Bilanz gezogen. In seinem Jahresbericht hob der HUPF-Vorsitzende Klaus Schlie die Übergabe von einigen Zuwendungen hervor, die im vergangenen Jahr herausragten.

So seien 21 Polizisten, die beim G-20-Einsatz in Hamburg verletzt worden seien, mit einer Zuwendung bedacht worden. Dies galt auch für einen Preetzer Beamten, der Opfer von Attacken jugendlicher Intensivtäter gewesen sei und dabei erhebliche Verletzungen an Kopf und Gesicht erlitten habe. Insgesamt seien allein seit Januar vergangenen Jahres rund 30 Zuwendungen an im Dienst verletzte Polizistinnen und Polizisten vergeben worden, berichtete Schlie in Gegenwart von Innenstaatssekretär Torsten Geerdts. Die Zuwendung über den Hilfsfonds sei ein besonderes Zeichen der Anerkennung durch die Zivilgesellschaft und werde von den betroffenen Polizeibeamtinnen und -beamten auch genauso empfunden, wusste Schlie aus Begegnungen mit den verletzten Einsatzkräften der Polizei zu berichten. Schon 2001 habe die GdP die Entwicklung bei der Gewalt gegen Polizisten erkannt und den Anstoß zur HUPF-Gründung gegeben, rief Klaus Schlie in Erinnerung.

Vor allem auch der „normale“ polizeiliche Alltag berge immer wieder Gefahren in sich. So seien 2017 in Schleswig-Holstein 1.307 Angriffe gegen 2.607 Beamte registriert worden. Insgesamt hätten 306 Polizisten Verletzungen davon getragen, sechs davon schwer. „Das sind nach wie vor Zahlen, die alarmierend sind und uns große Sorgen machen“, stellte Schlie fest. Im Jahr 2016 seien noch 1.268 Gewaltdelikte bei 2.443 betroffenen Beamten erfasst worden.
Die Zahlen bei den Strafanzeigen von Polizisten wegen Widerstandshandlungen (679/736 in 2016) seien leicht rückgängig gewesen. Dafür sei die Zahl der von den Beamten angezeigten Straftaten wegen Körperverletzung bei der Ausübung dienstlicher Maßnahmen auf 431 Verfahren angestiegen (422 in 2016). Erfreut zeigte sich Klaus Schlie, dass sich Ministerpräsident Daniel Günther als Mitglied dem Hilfsfonds angeschlossen habe und auch damit der Polizei den Rücken stärke.

Zustimmend reagierte der HUPF-Vorsitzende auf die Entscheidung der Landespolizei, dem Phänomen der steigenden Gewalt gegen Polizisten durch eine wissenschaftliche Untersuchung des Diplom-Psychologen Dr. Lars Riesner von der Kriminologischen Forschungsstelle des Landeskriminalamtes auf den Grund zu gehen und die Ursachen zu erforschen. „Ich hoffe, dass möglichst viele Polizistinnen und Polizisten sich an der Umfrage beteiligen.

Auch der Hilfsfonds hat natürlich ein großes Interesses an den Untersuchungsergebnissen“, sagte Klaus Schlie. Die Initiative der GdP, bei der weiteren Erhebung auch die justizielle Reaktion nach Gewalttaten gegenüber Polizisten einzubeziehen, sei immens wichtig, so der HUPF-Vorsitzende. Der Hilfsfonds finanziert sich ausschließlich aus Spenden und einigen wenigen Bußgeldern. Er arbeitet ehrenamtlich. Vorsitzender ist Klaus Schlie (Landtagspräsident), stellvertretende Vorsitzende sind Lothar Hay (Minister a.D.) und Dr. Bernd Buchholz (Wirtschafts- und Verkehrsminister), Schriftführer ist Uwe Müller (Polizeidirektor a.D.) und Karl-Hermann Rehr (GdP -Landesgeschäftsführer a.D.) Schatzmeister.

Text: Thomas Gründemann
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