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GdP Information

„Man läuft nicht weg, wenn eine Reanimation durchgeführt wird“

Der Landesfachausschuss Schutzpolizei der GdP Schleswig-Holstein setzt sich für die personenbezogene Ausstattung mit dem Tourniquet ein

Kiel.

Der Landesfachausschuss Schutzpolizei der GdP Schleswig-Holstein sieht die Erforderlichkeit, jede Polizistin und jeden Polizisten im Streifendienst mit einem Tourniquet auszustatten. Der kompakte und günstige Lebensretter - der Tourniquet - hat sich bei der Landespolizei bereits mehrfach bewährt. Mit ihm können stark blutende Wunden versorgt und damit eine lebensbedrohliche Blutung verringert oder gar gestoppt werden.

Zuletzt kam es vor wenigen Wochen in Kiel zu einem dramatischen Einsatz mit einer stark blutenden Person. Die Kolleginnen und Kollegen waren als Ersthelfer vor Ort und konnten erfolgreich zwei Tourniquets bei der Person anlegen. Diesen hatten sie privat beschafft und trugen ihn in ihrer Einsatzkleidung bei sich. Erfreulich ist, dass unsere Kolleginnen und Kollegen seit Jahren im Umgang mit dem Tourniquet geschult werden. Bisher befindet sich der dienstliche beschaffte Tourniquet ausschließlich im Streifenwagen. Genau dort liegt das Problem, erklärt der Vorsitzende des Landesfachausschusses Thorben Steckel: „Man läuft nicht zum Streifenwagen zurück, wenn der Tourniquet gebraucht wird. Bei einem solchen Einsatz geht es um Sekunden, die über Leben und Tod entscheiden. Es bleibt also das, was man direkt am Körper mitführt.“

        Das bestätigen regelmäßig Kolleginnen und Kollegen, die aus entsprechenden Einsätzen zurückkehren und diese so beschreiben: „Eintreffen als Erste am Einsatzort, Abstellen des Streifenwagens, Laufen zum Geschehen, der Rettungsdienst ist noch nicht da (bei entsprechenden Einsatzstichworten erscheint er generell erst nach der Polizei); es entsteht sofortiger Handlungsdruck durch die Pflicht zur Ersten Hilfe, durch Passanten vor Ort: Die Polizei muss doch wissen, wie man das macht. Die Kolleginnen und Kollegen handeln sofort.“
        „Man läuft nicht weg, wenn eine Reanimation durchgeführt wird und sucht den Tourniquet in einem überfrachteten Kofferraum“, schildert ein Kollege eindrucksvoll.
        „Der Tourniquet kostet nicht viel Geld, braucht keine Wartung und kann nicht überlagert werden. Wenn er nur einmal ein Leben retten kann, ist das Geld gut investiert“, so Steckel abschließend.
        Die GdP wird Gespräche mit der Polizeiführung führen und sich für die persönliche Ausstattung der Kolleginnen und Kollegen mit einem Tourniquet einsetzen.


        Der Landesvorstand
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