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Peter Berndt neuer GdP-Regionalgruppenchef

GdP-Regionalgruppe Steinburg-Dithmarschen beklagt zunehmende Gewalt gegen Polizisten, zu wenig Personal in der Polizeidirektion Itzehoe und die Dauer bei der Standortsuche für ein neues Dienstgebäude

Heiligenstedten/Itzehoe.

Die GdP-Regionalgruppe Steinburg-Dithmarschen hat einen neuen Vorsitzenden. Bei der außerordentlichen Versammlung wurde Peter Berndt (Foto) einstimmig zum Chef der rund 260 Mitglieder zählenden Regionalgruppe gewählt. Damit löste der 58-Jährige Willi Rutschmann ab, der dienstlich in die Polizeidirektion Neumünster wechselt und deshalb den Vorsitz abgegeben hatte.

„Ich weiß um die Verantwortung, aber stelle mich auch gerne der Herausforderung“, freute sich Peter Berndt über das einmütige Wahlergebnis. Alarmiert reagierte die Regionalgruppe um Berndt auf die Zunahme der Gewalt gegen Polizisten im Bereich der Polizeidirektion Itzehoe. So stieg die Zahl der körperlichen Angriffe auf die Beamten im Streifen- und Einsatzdienst im vergangenen Jahr auf 123 Taten. Das sind 28 mehr als im Jahr 2016. „Dieser erschreckende Trend, der sich aus den vergangenen Jahren fortsetzt, macht sprachlos und bereitet uns große Sorgen“, stellt Peter Berndt fest. Erleichtert sei die GdP lediglich, dass als Folge der vielen Angriffe auf die Einsatzkräfte wenigstens keine langfristig Verletzten zu registrieren seien. „Und ist aber auch klar, dass das kein Anlass ist, beruhigt zu sein, denn in den meisten Fällen ist es vom Zufall abhängig, ob es bei den Angriffen zu schweren Verletzungen bei den eingesetzten Kolleginnen oder Kollegen kommt oder nicht“, erläuterte Berndt. Auch die personelle Ausstattung der Dienststellen im Bereich der Polizeidirektion bereitet der GdP-Regionalgruppe Kopfzerbrechen. Insbesondere die Tatsache, dass die Polizeidirektion in diesem Jahr noch neun Planstellen abzubauen habe, mache der Polizei in Steinburg und Dithmarschen zu schaffen. Bereits in den vergangenen Jahren habe die Polizeidirektion Stellen und damit Personal abgeben müssen. Die Schließung von kleinen Dienststellen sei eine der Folgen der Personalreduzierung gewesen. Mit Blick auf die Entscheidung der neuen Landesregierung, den Personalkörper der Landespolizei über die kommenden Jahre um insgesamt 500 Stellen zu erhöhen und damit den Dienst am Bürger wieder stärken zu wollen, verbinde die GdP die deutliche Erwartungshaltung, dass vom Abzug der Polizeistellen in diesem Jahr Abstand genommen werde. „Vor dem Hintergrund des von der Regierung angekündigten Personalaufbaus macht der Reduzierung von Personal durch den Abzug von Stellen im Bereich der Polizeidirektion Itzehoe keinen Sinn“, so Peter Berndt. Die Hoffnungen der GdP-Regionalgruppe ruhten nun auf Hans-Jörn Arp (Foto), dem CDU-Landtagsabgeordneten, der in der jüngst abgehaltenen Jahreshauptversammlung der Gewerkschaft angekündigt hatte, sich vehement für eine Verbleib der neun Stellen bei der Polizeidirektion Itzehoe verwenden zu wollen.
Getrübt sieht die GdP um Peter Berndt die anfängliche Freude über die Ankündigung eines neuen Dienstgebäudes in Itzehoe. „Die Standortsuche für einen Neubau gestaltet sich offenbar schwierig. Da wird wichtige Zeit vergeudet“, berichtet Berndt. 54 Monate seien für die Findungs- und Bauzeit veranschlagt worden. „Wenn das so weiter geht wie bisher, wird das aber nichts“, so der neue Regionalgruppenvorsitzende in einer Presseinformation.
Nach Informationen der Norddeutschen Rundschau befänden sich das Alsen-Gelände, das heutige Landgericht, der Pendler-Parkplatz in der Adenauerallee, die Malzmüllerwiesen, das Inefa-Gelände, das Holstein-Center und das freie Grundstück in der Moltkestraße neben dem Zoll in der Auswahl.
Polizeitaktische und bautechnische Kriterien würden dabei angelegt, so das Ministerium gegenüber der Norddeutschen Rundschau. „Es müsste ein Gelände sein, das nicht bebaut ist“, meint Peter Berndt. Wichtig seien aus taktischen Gründen getrennte Ein- und Ausfahrten, möglichst an zwei verschiedenen Straßen. Der GdP-Regionalvorsitzende hat einen klaren Favoriten: „Die Fläche bei Alsen bietet die meisten Potenziale.“ Dort gebe es auch noch genügend Raum, um gegebenenfalls die Gerichte und die Staatsanwaltschaft anzusiedeln. Nach der bis Jahresmitte geplanten Standort-Entscheidung würden Kaufverhandlungen beziehungsweise weitergehende Planungen aufgenommen, heißt es aus Kiel. Zum jetzigen Zeitpunkt könne keine seriöse Prognose über einen Zeitpunkt der Fertigstellung abgegeben werden. Für die GdP-Regionalgruppe hat sich Peter Berndt mittlerweile direkt an Staatssekretär Torsten Geerdts gewandt und um Unterstützung gebeten. Geerdts hatte sich Ende vergangenen Jahres das marode Dienstgebäude (Foto) in Itzehoe persönlich angesehen, Gespräche mit Mitarbeitern geführt und sich bei Finanzministerin Heinold für den angekündigten Neubau stark gemacht. Aber auch zur Ortspolitik wolle er Kontakt aufnehmen, kündigte Peter Berndt gegenüber der Norddeutschen Rundschau an. Hellhörig geworden ist auch Hans-Jörn Arp. Der CDU-Politiker kündigte der GdP-Regionalgruppe Steinburg-Dithmarschen noch während der Jahreshauptversammlung seine Unterstützung an.



Fotos: Thomas Gründemann

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