Zum Inhalt wechseln

Polizeieinsätze bei Fußballspielen

Diskussion um Bezahlung von Polizeieinsätzen bei Fußballspielen ist populistisch und geht am eigentlichen Problem vorbei

Pressemitteilung

Saarbrücken.

Die Entscheidung des Bremer Senats, die Deutsche Fußball Liga (DFL) zukünftig an den Kosten von Polizeieinsätzen zu beteiligen, löst eine neuerliche Debatte um dieses Thema aus. „Das Vorhaben des Senats geht völlig am eigentlichen Problem und dessen Lösung, der Gewalt bei Fußballspielen, vorbei. Zudem bestehen erhebliche Zweifel, ob das Vorhaben rechtlichen Bestand haben wird“, kommentiert der Landesvorsitzende der Gewerkschaft der Polizei (GdP), Ralf Porzel, die Entscheidung.


Saarbrücken, 24. Juli 2014

GdP-Saarland:
Diskussion um Bezahlung von Polizeieinsätzen bei Fußballspielen ist populistisch und geht am eigentlichen Problem vorbei

Die Entscheidung des Bremer Senats, die Deutsche Fußball Liga (DFL) zukünftig an den Kosten von Polizeieinsätzen zu beteiligen, löst eine neuerliche Debatte um dieses Thema aus. „Das Vorhaben des Senats geht völlig am eigentlichen Problem und dessen Lösung, der Gewalt bei Fußballspielen, vorbei. Zudem bestehen erhebliche Zweifel, ob das Vorhaben rechtlichen Bestand haben wird“, kommentiert der Landesvorsitzende der Gewerkschaft der Polizei (GdP), Ralf Porzel, die Entscheidung.

Durch das Erheben von Gebühren wird es keinen Gewalttäter weniger geben, es wird keine Straftat weniger geschehen, und es wird kein einziger Polizist weniger in den Einsatz müssen. Das Problem unserer Kolleginnen und Kollegen vor Ort sind vordergründig nicht die Einsatzkosten, sondern die wöchentliche Konfrontation und Auseinandersetzung mit notorischen Gewalttätern. Finanzstarke Vereine in den Profiligen werden die geforderten Kosten aus der „Portokasse“ zahlen, aber gerade in den unteren Spielklassen besteht die Gefahr, dass finanzschwache Vereine im Gegenzug an wichtiger präventiver Arbeit in Fanprojekten und an der Stadionsicherheit sparen. Amateurvereine währen überwiegend gar nicht in der Lage, die Kosten zu tragen.

In den Stadien selbst nehmen die Vereine überwiegend ihr Hausrecht mittels Ordnungsdiensten und privater Sicherheit wahr, sodass Polizei nur noch im Rahmen der gesetzlichen Verpflichtung zur Gefahrenabwehr und Strafverfolgung tätig werden muss. Der überwiegende Anteil der Ausschreitungen, die für steigende Polizeieinsätze verantwortlich sind, spielt sich im öffentlichen Raum außerhalb der Stadien, auf den Anfahrtswegen und vor oder nach den Spielen ab. Die Grenzziehung, wo die mögliche „Verantwortlichkeit“ des Veranstalters endet, ist schwierig bis unmöglich. Wäre die geplante Dritt-Ort-Auseinandersetzung, die Schlägerei auf dem Bahnhofsvorplatz oder der „Überfall“ auf einer Raststätte einem spielaustragenden Verein zuzuordnen? Und wie stünde es mit der Kostenpflicht aller anderen sportlichen Großereignisse, die polizeiliches Handeln verursachen?

Die Gewerkschaft der Polizei plädiert dafür, den gemeinsam eingeschlagenen Weg mit dem Deutschem Fußballbund (DFB) und der Deutschen Fußball Liga (DFL) zur Gewaltbekämpfung fortzusetzen.

Intensive präventive Fanarbeit, die Verbesserung der Stadionsicherheit und konsequente Maßnahmen gegen Fußballclubs, denen eine Abgrenzung zu gewalttätigen Fußball-Chaoten nicht ausreichend gelingt oder die nicht dagegen vorgehen, sind aus unserer Sicht der sinnvollere Ansatz.



Die Gewerkschaft der Polizei (GdP) ist die größte Interessenvertretung der Polizeibeschäftigten Deutschlands. Sie engagiert sich für ihre bundesweit rund 174.000 Mitglieder (im Saarland rund 2.800 Mitglieder), für die Zukunftsfähigkeit der Polizei sowie auf dem Gebiet der Sicherheits- und Gesellschaftspolitik.

Herausgeber
:
Gewerkschaft der Polizei, Landesbezirk Saarland, Pressestelle,

Kaiserstr. 258, 66133 Saarbrücken, Tel.: 0681 84124 10,
www.gdp-saarland.de

Rückfragen bitte richten an: GdP-Landesvorsitzenden Ralf Porzel, Mob.: 0172 6821 082!


This link is for the Robots and should not be seen.