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Polizeikriminal- und Verkehrsunfallstatistik 2004

Kompliment an die Polizei – und Warnung an die Politik

Saarbrücken.

Heute Vormittag hat die saarländische Innenministerin, Annegret Kramp-Karrenbauer, bei der Landespolizeidirektion in Saarbrücken der Öffentlichkeit die Polizeikriminal- und Verkehrsunfallstatistik 2004 vorgestellt. Als Bilanz ist festzustellen, dass die Zahl der festgestellten Straftaten in 2004 um rund 4 % und der Verkehrsunfälle um rund 3 % gestiegen ist. Diese Statistik des vergangenen Jahres belegt auf eindringliche Weise, dass die Gewerkschaft der Polizei (GdP) leider Recht hatte:

Die Zahl der Straftaten und Verkehrsunfälle und damit die Aufgaben der Polizei nehmen weiter zu. Die steigende Gewalt- und Straßenkriminalität im Saarland um ca. 14 % belegt, dass die präventiven und repressiven Aufgaben der saarländischen Polizei stetig weiter wachsen, und es scheint überhaupt nicht absehbar, dass dieser Trend in der näheren oder ferneren Zukunft gestoppt werden könnte. Die bedrückende Zunahme der Straftaten strapaziert die Belastungsgrenzen unserer Polizeibeschäftigten enorm. Trotzdem muss der saarländischen Polizei ein Kompliment gemacht werden.
Hugo Müller, Landesvorsitzender der GdP-Saarland, stellt heraus, dass die Aufklärungsquote - trotz der deutlichen Steigerungsrate der Straftaten - auf fast 56 % gewachsen ist: "Ich will den Kolleginnen und Kollegen, die für diesen vorzeigbaren Erfolg hart gearbeitet haben, sagen, dass wir im Saarland stolz auf die Leistung unserer Polizei sein können."
Aber - und diese Worte richtet er an die verantwortlichen Innenpolitiker - dieses Erfolgsergebnis muss uns anspornen, die personellen Voraussetzungen für die Verbrechensbekämpfung sowie die Verkehrsüberwachung und Unfallbearbeitung nicht nur zu erhalten, sondern auch im Maßstab der sich weiter verschärfenden Sicherheitslage auch angemessen auszubauen: "Es ist doch irgendwie völlig daneben, wenn unser Parlament und unsere Regierung offensichtlich vorhaben, die Einstellungszahlen bei der saarländischen Polizei um ca. 30 % zu reduzieren, wenn die Kriminalitäts- und Verkehrsunfallbelastung so deutlich steigt und die in den nächsten 4 Jahren anstehenden Pensionierungen unerträgliche Personalprobleme bei unseren operativen Einheiten erzeugen werden. Wo bleibt denn dabei die Logik und die Vernunft."





Die Innenministerin, Annegret Kramp-Karrenbauer, stellt heute Vormittag die Statistik anlässlich einer Pressekonferenz bei der Landespolizeidirektion in Saarbrücken vor:

die Polizeikrimalstatistik 2004 und die Verkehrsunfallstatistik 2004!



SR-Online meldet am heutigen Abend:

09.03.2005 19:00 Uhr

Saarbrücken: Mehr häusliche Gewalt/ Ministerin zu Kriminalstatistik

Im Saarland hat es im vergangenen Jahr 1781 Fälle von häuslicher Gewalt gegeben. Nach der Kriminalstatistik werden rund 20 Prozent aller Körperverletzungen im häuslichen Umfeld begangen. Innenministerin Kramp-Karrenbauer sagte, die hohen Zahlen seien dadurch bedingt, dass Vergewaltigungen ans Licht kämen, die schon Jahre zurück lägen. Zur Bekämpfung der häuslichen Gewalt seien große Anstrengungen unternommen worden. Bei der Polizei sei ein Schwerpunktbereich "häusliche Gewalt" mit 43 Mitarbeitern eingerichtet worden. 2004 hat die saarländische Polizei 55,8 Prozent aller Straftaten aufgeklärt. Dies geht aus der jetzt veröffentlichten Kriminalstatistik hervor. Damit erreicht die Quote den höchsten Stand seit den 60er Jahren. Die Zahl der Straftaten hat um 3,9 Prozent zugenommen. Es wurden 2941 Straftaten mehr registiert, als im Vorjahr. Zunahmen gab es bei Gewalt- und Rauschgiftdelikten und Kreditkartenbetrug. Das Risiko Opfer einer Straftat zu werden liegt im Saarland weiterhin unter dem Bundesdurchschnitt. Auf 100 000 Einwohner entfallen 7312 Straftaten.


09.03.2005 19:00 Uhr

Saarbrücken: Unfallstatistik/GdP fordert mehr Personal

Im Saarland werden doch keine fest installierten Geschwindigkeitsmessgeräte aufgebaut. Innenministerin Kramp-Karrenbauer sagte, die festen Blitzer seien mit 130 000 Euro pro Stück zu teuer. Daher werde man weitere mobile Geräte anschaffen. Die CDU-Politikerin wies Vorwürfe der Opposition zurück, wonach es auf saarländischen Straßen zu wenig Kontrollen gäbe. Im vergangenen Jahr habe es mehr als 2600 Geschwindigkeitskontrollen gegeben. Dies seien doppelt so viele wie im Vorjahr. Im Saarland ist die Zahl der Verkehrsunfälle 2004 um knapp drei Prozent auf rund 28 900 gestiegen. Bundesweit gingen die Zahlen leicht zurück. Außerdem gab es im Saarland mehr Verletzte, im Bundesschnitt aber elf Prozent weniger. Besonders auf Autobahnen gab es mehr Unfälle. 2004 registrierte die Polizei 16 Prozent mehr Unfälle als im Vorjahr. Dabei wurden auf Autobahnen auch deutlich mehr Menschen verletzt als 2003. Die Zahl stieg um sieben Prozent auf 666 Personen. Rückläufig ist die Zahl der Verkehrstoten. Bei Unfällen starben 76 Menschen, 2003 waren es 79. Die Gewerkschaft der Polizei (GdP) Saar hat es als "völlig daneben" bezeichnet, die Einstellungen bei der Polizei um 30 Prozent reduzieren zu wollen. Landeschef Hugo Müller sagte, wo bleibe im Hinblick auf steigende Kriminalitäts- und Verkehrsunfallbelastungen dabei Logik und Vernunft. Zudem würden in den kommenden vier Jahren durch Pensionierungen unerträgliche Personalprobleme erwartet. Müller rief die verantwortlichen Politiker auf, die personellen Voraussetzungen für die Verbrechensbekämpfung weiter auszzubauen.




Die SZ meldet am 11.03.2005 im Landesteil:

Polizei-Gewerkschaft: Arbeitspensum wächst

Saarbrücken. Hugo Müller, Chef der Gewerkschaft der Polizei (GdP) an der Saar, sieht sich durch die in dieser Woche präsentierten Statistiken zur Kriminalität und dem Unfallgeschehen "auf eindringliche Weise" bestätigt. Mit der Zahl der Straftaten und der Unfälle steige auch das Arbeitspensum der Polizei. Für die herausragende Aufklärungsquote von 55,8 Prozent habe die Polizei ein Kompliment verdient. Die Politik sei gefordert, die personellen Voraussetzungen für die Verbrechensbekämpfung und die Verkehrsüberwachung zu schaffen. Müller kritisierte Sparüberlegungen, die Neueinstellungen um ein Drittel zu reduzieren. Er warnte davor, mit Blick auf anstehende Pensionierungen in den nächsten vier Jahren "unerträgliche Personalprobleme" zu erzeugen. mju
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