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Beförderung als Machtdemonstration?

Erfurt.

Wie in den letzten Jahren auch plant die Landesregierung zum 01. Juli 2007 für die Landesbeamten Beförderungen. In der Vergangenheit wurden diese Beförderungen immer in den Behörden und Einrichtungen vorgenommen. Die Behördenleiter würdigten mit den Beförderungen anhaltend gute Leistungen ihrer Beamten. Der Innenminister beförderte dabei die Beamten seines Hauses.

In diesem Jahr ist das alles etwas anders. Die Beamten werden nicht alle in ihren Behörden befördert, sondern es werden mehrere Behörden zusammengefasst und der Minister und sein Staatssekretär werden die Beförderungen persönlich vornehmen. Ganz zufällig will der Minister die Beamten aus den Polizeidirektionen Gera, Jena und Saalfeld in Gera befördern und ganz zufällig, wird der Staatssekretär in Erfurt das Gleiche für die Beamten der Polizeidirektionen Erfurt und Gotha tun. Und ganz zufällig sind das genau die Dienststellen, die zukünftig zusammengefasst werden sollen. Ein Schelm der arges dabei denkt. Fragt sich nur, ob der Minister selbst auf die Idee gekommen ist oder ob profilierungssüchtige Behördenleiter diese Schnapsidee ausgeheckt und den Minister auf’s falsche Pferd gesetzt haben.

Da werden nämlich allein im Ostthüringer Bereich inklusive der zu Befördernden, der Dienststellenleiter dieser Kollegen und der Verantwortliche der zuständigen Personalverwaltungen rund 100 Bedienstete nach Gera gefahren. Da spielt die entstehende Dienstzeit keine Rolle und da sind auch die entstehenden Kosten egal. Dafür bekommen die Beförderten ja immerhin ihre Urkunde aus der Hand des Ministers persönlich.

Es könnte ja aber auch noch einen anderen Grund geben. Vielleicht sollen die Beförderten auf der Rückfahrt von Gera auf dem Hermsdorfer Kreuz die am Freitagnachmittag schon fast obligatorischen Verkehrsunfälle bearbeiten. So hätte die Verkehrspolizei gleich tatkräftige Unterstützung und man hätte die Kollegen nicht umsonst durchs Land gefahren.

Im Ernst, es gibt keinen Grund, von der bisherigen Praxis der Beförderung in den jeweiligen Polizeidirektionen abzuweichen. Die Beförderungen sind Anerkennung für die guten Leistungen der Polizeibeamtinnen und –beamten und eigenen sich in keiner Weise für politische Spielchen, durch die zusätzlich nicht unerhebliche Kosten entstehen. Für die Kollegen ist die Urkunde wichtig und nicht, wer sie überreicht. Zu OPTOPOL sollte man den Ausgang der politischen Diskussion abwarten und nicht Entscheidungen vortäuschen, die es so vielleicht nie geben wird.
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