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Das Gebäude ist ein Schandfleck

Jena.

Der Sanierungsbedarf der Polizeidienststellen in Jena ist seit mehreren Wochen nun auch von außen zu sehen. Da bereits der Putz von den Außenwänden abfiel, entschloss sich die Behördenleitung dazu eine Baufirma damit zu beauftragen, den lockeren Putz an der Außenfassade abzunehmen.

„Jetzt sieht das Gebäude aus, wie nach einem Bombenangriff. Ich hoffe im Interesse der Polizei und meiner Kolleginnen und Kollegen nicht, dass dieser Zustand noch lange anhält. Hier muss jetzt schnell etwas geschehen,“ fordert der GdP-Kreisgruppen-Vorsitzende Jürgen Fuhrmann das Land zu handeln auf.

Bauseitig sei die Polizeiliegenschaft in Jena seit vielen Jahren sehr stiefmütterlich behandelt worden. In den 90-er Jahren, als in Thüringen für Bauinvestitionen noch Geld vorhanden war, habe man sich lieber um Standorte gestritten, anstatt wie in Gotha, Saalfeld oder Nordhausen Fakten zu schaffen und zu bauen. Ab 2001 habe man dann zwar auf einen Neubau gesetzt, da sei es aber schon zu spät gewesen, so Fuhrmann.
Im Rahmen von OPTOPOL sei dann die Sanierung der Liegenschaft in Jena wieder nach hinten geschoben worden, weil man Jena als Standort für eine Polizeidirektion nicht haben wollte. Das zumindest vermuten die Jenaer Polizisten. Einen unsanierten Standort sei leichter aufzugeben, wie jetzt die Diskussion um die Standorte zeige, an denen in den letzten Jahren saniert wurde.

Das Polizeigebäude in Jena

„Es ist aber völlig egal, wie das Rennen um die Direktionsstandorte letztlich ausgeht, Polizeidienststellen werden in Jena in jedem Falle verbleiben. Eine Polizeiinspektion und einen Standort der Kriminalpolizei sind in Jena unverzichtbar und die gehören vernünftig untergebracht,“ fordert Fuhrmann. Es sei unverständlich, wie man von zuständiger Seite sei Jahren dem Verfall der Dienststelle zugesehen habe.
Die Veränderung der Straßenführung vom Stadtzentrum in Richtung Norden habe dazu geführt, dass die Polizeidienststelle an einer Hauptverkehrsstraße liegt. Deshalb seien in der Vergangenheit wenigstens zum Teil schallhemmende Fenster eingebaut worden. Die Sanitäranlagen wurden ebenfalls in mehreren Bauabschnitten saniert. Viel Kraft habe man in der Vergangenheit auch aufgewandt, um der Taubenplage und ihren Folgen Herr zu werden. Dies sei aber eben alles nur der berühmte Tropfen auf den heißen Stein gewesen und habe die Grundprobleme der Liegenschaft nicht gelöst, so Fuhrmann.

„Nun steht erneut die Frage, machen wir eine kosmetische Reparatur oder wird nun endlich Geld zur Verfügung gestellt, um das Gebäude grundhaft zu sanieren“, sagt der Gewerkschafter. Innenministerium, Staatsbauamt und Polizeidirektion hätten sich gemeinsam den derzeitigen Zustand der Dienststelle angesehen. Die Ansichten über den jetzt erforderlichen Sanierungsumfang gingen aber wegen der damit verbundenen Kosten sehr weit auseinander.

Notwendig sind nach Ansicht von Fuhrmann als ersten Maßnahmen, um den Schandfleck für die Polizei und für die Stadt zu beseitigen. Dem müssten sich aber nach einem vernünftigen Konzept weitere Maßnahmen anschließen, die letztlich zu einer Grundsanierung des Gebäudes führen müssten. Natürlich sei auch der GdP in Jena die Finanzsituation des Freistaates nicht völlig unbekannt. Dies ändere aber nicht an der Tatsache, dass der Sanierungsbedarf unverändert fortbestehe und das Dienstgebäude in Jena eines der wenigen bisher nicht sanierten sei. „Jena gehört zu den arbeitsmäßig am stärksten belasteten Dienststellen in Thüringen. Die dort tätigen Kolleginnen und Kollegen haben ein Recht darauf, Arbeitsbedingungen zu bekommen, die für die Polizei in Thüringen inzwischen Standart sind. Deshalb fordern wir kurz und mittelfristig schrittweise die Gesamtsanierung der Dienststelle und die damit verbundene Verbesserung der Arbeitsbedingungen der Beschäftigten“, so das Fazit von Fuhrmann. Er bietet die Mitarbeit seiner Gewerkschaft dabei an.
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