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Großer Erfolg für „Goldfasan“

Erfurt.

Als am 23.09.2000 ein unnatürlicher Todesfall in unmittelbarer Nähe der Landesgemeinschaftsunterkunft für Asylbewerber in Katzhütte, Landkreis Saalfeld-Rudolstadt, bekannt wurde ahnte niemand von den am Tatort eingesetzten Schutzpolizisten und Kriminalbeamten, dass der anwesende Zeuge Ashot M. am 20.01.2006 wegen Mord an eben diesem verstorbenen Vjatscheslaw R. zu einer lebenslangen Haftstrafe verurteilt werden würde.

Im Oktober 2002 wurden in der Gemarkung Schwarzburg im Landkreis Saalfeld - Rudolstadt zwei Skelette gefunden. Daraufhin wurde in der KPI Saalfeld die Arbeitsgruppe „Goldfasan“ ins Leben gerufen, die den Auftrag erhielt, die Geschehnisse in der LGU Katzhütte aufzuhellen. Dazu gehörte auch ein unnatürlicher Todesfall am 07.03.2001 unter fast denselben Umständen wie der von Vjatscheslaw R.

Sehr schnell war klar, dass das zu erwartende Informationsaufkommen mit den herkömmlichen polizeilichen Informationssystemen nicht beherrschbar sein würde und
es wurde eine computergestützte Anwendung konzipiert und programmiert, die den Erfordernissen und Notwendigkeiten einer solchen Ermittlungsarbeit auch im Hinblick auf die Verwaltung einer mehrere Meter umfassende Ermittlungsakte gerecht werden konnte.

Zeitweise beteiligten sich über 40 Beamte aus den verschiedensten Bereichen der Thüringer Landespolizei an der Arbeit der Arbeitsgruppe „Goldfasan“, die nunmehr mit der Verurteilung eines Mörders einen beachtlichen Erfolg erzielt hat.

Das erzielte Ermittlungsergebnis zeigt deutlich, mit welchen Willen und mit welcher Hingabe dieser Auftrag umgesetzt wurde. Die Art und Weise der Ermittlungen dürfte im Hinblick auf die Begehungsweise, die vorgefundene Spurenlage und die Art und Weise der Informationssammlung, -bewertung und -auswertung ein Meilenstein in der Thüringer Kriminalgeschichte werden.

Dabei hat sich jeder der eingesetzten Beamtinnen und Beamten an seinem Platz 100%-ig bewährt und die eingesetzte Beamtin der Schutzpolizei ihre Qualifikation für einen dauerhaften Einsatz in der Kriminalpolizei mehr als nachgewiesen.

Für die Kolleginnen und Kollegen der Arbeitsgruppe „Goldfasan“ wartet noch viel Arbeit.
Mindestens 1 Tatverdächtiger zum Mord vom 23.09.2000 ist noch auf freien Fuß, ein weitere Tatverdächtiger sitzt in Frankreich in Auslieferungshaft und die Identität der beiden aufgefundenen Skelette und die Umstände ihres Ablebens sind noch ungeklärt.

Der Landesvorstand sieht sich durch den Vorgang in seinen Forderungen an eine künftige Thüringer Polizeistruktur bestärkt. Die Thüringer Polizei lebt durch ihre Beamten, Angestellten und Arbeiter. Dies ist für die GdP erneut Anlass, vom Innenminister eine stärkere Einbeziehung der Beschäftigten der Polizei in die weiteren Strukturüberlegungen zu fordern und ihre Hinweise, Kritiken, Vorschläge und Anregungen ernster zu nehmen, als dies bisher der Fall ist.
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