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Auf der Suche, den Feind kennen zu lernen

Erfurt.

Weil jedes Jahr in Deutschland fast 400.000 Bürger an Krebs erkranken und in Thüringen mehr als 10.000 Einwohner neu mit dieser Diagnose konfrontiert werden, hat sich die Frauengruppe der Gewerkschaft der Polizei dem Thema „Frauen & Gesundheit“ am 03. Mai 2006 im Rahmen einer Tagesveranstaltung näher gewidmet. Ziel sollte sein, Aufklärung und Sensibilisierung zu betreiben.


Zitat einer Betroffenen: „Das sieht nicht gut aus, Frau Schmitt, sagte mein Radiologe am 01.09.1999 um 10.30 Uhr. Er hatte mit seinem Sonografiegerät immer wieder eine ganz bestimmte Stelle umkreist. Mit jedem Umkreisen beschleunigte sich mein Pulsschlag, als wollte er das, was da auf dem Bildschirm sichtbar wurde, hinauspumpen.

Der Knoten bekam auf dem Überweisungsschein zu meiner Ärztin, bei der ich noch am Tag vorher zur Untersuchung war, und mit „alles o.k.“ entlassen worden war, einen mit flüchtiger Handschrift geschrieben Namen: Verdacht auf Krebs!

Ich trat in den wunderschönen sonnigen Septembertag und verlor mein bis dahin unbeschwertes Leben. So fühlt sich das also an, wenn Krebs Dich in seinen Krallen hält. Es ist eine unendliche Leere, eine Fassungslosigkeit, eine Ungläubigkeit, ein „um Gottes Willen – warum denn ich?“ Aber ich war ja noch so jung – „nicht daran denken, verschieben wir`s auf morgen“ – wurde meine Verdrängungsstrategie.

Ich wusste so gut wie gar nichts über diese Krankheit. Ist das, was die Ärzte mir da empfehlen auch alles richtig und hilft es mir? Gibt es denn keine Alternativen? Was soll ich denn nun tun, welche Therapie ist für mich gut – soll ich zustimmen oder ablehnen? Welcher Weg ist denn nun der richtige? Fragen über Fragen, die nur schwer zu beantworten sind.

Letztendlich muss jeder selbst entscheiden. Aber wie denn, wenn ich doch keine Ahnung haben und mich auf das verlassen muss, was mir „angeboten“ wird. Ich will nur leben, wieder gesund werden, mit meinem Mann unsere verschobene Reise durchführen, das Erwachsenwerden unserer Kinder erleben. Sterben steht nicht in meinem Terminplaner!!!“

Als Referenten für das Themakonnten wir den Leiter des Tumorzentrum Erfurt e.V., Herrn Dr. Göbel, die erste Oberärztin für Frauenheilkunde des Heliosklinikums Erfurt, Frau Dr. Ute Mahnert und die Leiterin der Arnstädter Selbsthilfegruppe „Frauen nach Krebs“, Frau Moka gewinnen.
Krebserkrankungen stehen nach Herz-Kreislauf-Erkrankungen an zweiter Stelle der Todesursachenstatistik. Etwa jeder dritte Bürger wird im Laufe seines Lebens an Krebs erkranken, jeder vierte wird daran sterben.

Frauen mit Brustkrebs und gynäkologischen Tumoren müssen sich nicht nur mit der Angst zu sterben auseinander setzen, viele belastet zudem die Angst vor körperlicher Entstellung. Mit der Diagnose Krebs beginnt für viele Frauen eine psychische Ausnahmesituation. In der Folge kommen dann neben der eigentlichen Therapie weitere körperliche, psychische und soziale Belastungen auf die Patientinnen zu.
Fünfzigtausend Frauen alleine in Deutschland erkranken jedes Jahr an Brustkrebs und neunzehntausend müssen daran sterben. Es ist wichtig, das Netzwerke/Selbsthilfegruppen gegründet und unterstützt werden um als Betroffene mit Spezialisten (Ärzten/Psychologen/Selbsthilfegruppen) sprechen zu können. Über Vorsorge und Früherkennungsmaßnahmen zu berichten und aufzuklären ist wichtiger denn je. Angst darf kein Zaungast in unserem Leben werden.
Als Frauengruppe haben wir gemeinsam mit unseren Referentinnen und Referenten zusammenfassend einige Regeln festgehalten:
1. Wechseln Sie den Arzt, wenn Sie sich nicht verstanden fühlen!
2. Lassen Sie sich zum Facharzt überweisen!
3. Wenden Sie sich an Selbsthilfegruppen, die kennen sich sehr gut aus und können Empfehlungen geben! Im Ilm-Kreis z.B. gibt es 75 Selbsthilfegruppen.
4. Lassen Sie sich vom Facharzt an ein universitäres Zentrum überweisen, wenn der Verlauf keine positive Wendung nimmt und um neue Ergebnisse bei der Bekämpfung zu erlagen!
5. Nutzen Sie die Medien wie Internet!
6. Nutzen Sie Vorsorgeuntersuchungen, auch wenn diese nicht von der Krankenkasse bezahlt werden! Sie werden es nicht bereuen und retten evtl. Ihr eigene Leben.
7. Seien Sie hartnäckig bei Aufklärung!
8. Fragen Sie nach neuen Medikamenten und Studien!
9. Stellen Sie alle Fragen die Sie bewegen!
10. Seien Sie nicht geduldig, Krebs ist auch nicht geduldig mit Ihnen!

Aber auch unser Arbeitsumfeld ist Quelle für positive wie auch negative Auswirkungen auf unsere Gesundheit. Verschiedenste Beeinflussungen wirken sich auf unser Immunsystem aus. Dies beginnt beim Umgang mit den verschiedenen Stressfaktoren, Mobbing, richtiges Sitzen bei der täglichen Arbeit, der Einfallwinkel der verschiedenen Lichtquellen und der richtigen Nutzung unserer Arbeitsgegenstände. Über dieses sehr umfangreiche Sachgebiet gab uns die Fachkraft für Arbeitssicherheit des TIM, Herr Rainer Voigt kompetente Auskünfte und Anregungen.
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