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GdP Hessen

17.07.2025

Kluge Arbeitszeitgestaltung braucht bessere Rahmenbedingungen!

Die hessische Polizei befindet sich erstmals nach zwei Jahrzehnten in einem landesweiten Umstrukturierungsprozess

Klar ist, dass es aufgrund der defizitären Haushaltslage und der jüngsten Verlautbarung des Finanzministers kein zusätzliches Personal geben wird. 

Fest steht auch, dass die Dauerbelastungen in der Polizei und gerade im Bereich des Wechselschichtdienstes bei der Schutzpolizei nicht länger hinnehmbar sind.

Bisherige Arbeitszeitmodelle werden als gesundheitsschädlich und arbeitswissenschaftlich bedenklich abgetan. „Weg mit den belastenden 12 Stunden Diensten“ hin zu Schichtmodellen, die nicht von den Beschäftigten gewählt sondern von „Oben“ verordnet werden sollen. 

Dauerbelastungen im polizeilichen Wechselschichtdienst abstellen!

Faktencheck: Personalnot bestimmt die Dienstplanung in den Dienstgruppen. Permanent zu leistende Zusatzdienste schaffen keine Erholungsphasen. Hinzu kommt die längste Wochenarbeitszeit aller Länderpolizeien (41 h Woche). Im „Hau Ruck-Verfahren“ durch Änderungen bestehender Arbeitszeit-verordnungen andere Arbeitszeitformen verordnen zu wollen, wird nicht auf die Akzeptanz und Zustimmung unserer Kolleginnen und Kollegen treffen!

„Wir haben große Sorge, dass durch eine einseitige Aufkündigung der bestehenden Dienstvereinbarung zur Arbeitszeit „die Brechstange“ ausgepackt wird!“

Die Stimmung in der Polizei derzeit ist sehr schlecht. Verantwortlich dafür sind unter anderem die mehrmonatige Verschiebung der Besoldungserhöhung, mehr als 4 Millionen Überstunden und die seit 12 Jahren andauernde verfassungswidrige Besoldung!  

In den letzten Jahren wurden in Hessen viele Polizeidienststellen zusammengelegt. Handelt es sich um „Synergieeffekte“, wie oftmals behauptet wird oder sind Revierschließungen personelle Bankrotterklärungen?    

Klare Kante: Wer den Kolleginnen und Kollegen im Wechselschichtdienst „Gutes tun will“, muss sie auch mitnehmen! Wir brauchen Jahre, um entsprechende Arbeitszeitformen auszutesten und dafür Akzeptanz bei den betroffenen Beschäftigten zu erhalten. Die schlechten hess. Rahmenbedingungen lassen ein „überstülpen“ von Arbeitszeitmodellen anderer Bundesländer nicht zu. Die GdP fordert: Alle Gründe für eine Erprobung neuer Arbeitszeitmodelle müssen auf den Tisch. Personell sind wir am Anschlag, da werden neue Arbeitszeitmodelle nichts ändern. Schon gar nicht, wenn sie gegen die Kolleginnen und Kollegen „verordnet“ werden, betont GdP Chef Mohrherr abschließend.  

Die Wochenarbeitszeit muss runter, damit gesundheitsfreundliche Arbeit im Wechselschichtdienst Einzug halten kann.

Weitere Informationen

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Jens Mohrherr

Landesvorsitzender

Telefon 0151/29218934