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© Bild mit KI erstellt
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16.10.2025

Der teure Spuk der „Leo-Immobilien“ - Hessen zahlt erneut den Preis für politische Kurzsichtigkeit
GdP: Hessens Immobilien-Spuk: Wer die Geister ruft, zahlt doppelt

Innenpolitik Landeshaushalt

„Die ich rief, die Geister, werd’ ich nun nicht los.“
Goethe beschreibt treffend, wie Hessen mit seinen landeseigenen Immobilien verfährt.

Vor 20 Jahren verkaufte die CDU-geführte Landesregierung unter Roland Koch 54 staatliche Liegenschaften - und mietete sie zurück. Ziel: kurzfristige Einnahmen. Ergebnis: ein teurer Albtraum. Das Land zahlt heute Millionen an Mieten und Sanierungen, obwohl es die Gebäude einst selbst besaß.

Aktuell (17.10.2025): Das Behördenzentrum Fulda. Hessen verliert vor Gericht und muss 11 Millionen Euro für Sanierung plus rund 5 Millionen doppelte Miete zahlen - wegen eines fehlerhaften Mietvertrags, der die Zuständigkeit für den Innenputz nicht regelte. Ein weiteres Kapitel im Desaster der „Leo-Immobilien“. Marode Gebäude, Doppelausgaben, Millionenverluste für den Steuerzahler - politische Kurzsichtigkeit in Reinkultur.

Die Mietverträge verschieben die gesamte Last auf das Land selbst. Der LBIH, ursprünglich als professioneller Verwalter gedacht, wird zur Reparaturwerkstatt. Polizeistationen und andere Landesliegenschaften verfallen, Investitionsstau und ineffiziente Revierzusammenlegungen prägen das Bild. Die GdP kritisiert dies seit Jahren - besonders für die Polizei sind die Folgen gravierend.

Die kurzfristige Finanzpolitik hat den Haushalt langfristig belastet. Statt zu sparen, laufen permanent neue Kosten auf. Aktuelle Pläne, 30 Prozent der Liegenschaften abzustoßen, drohen, das Problem zu verschärfen: Weniger Besitz, mehr Abhängigkeit, noch höhere Folgekosten.

GdP Kritik: Hessen muss aus alten Fehlern lernen. Öffentliche Gebäude sind staatliche Infrastruktur, kein Spekulationsobjekt. Nur durch ehrliche Bilanzierung, langfristige Planung und Rücknahme politischer Verantwortung kann der Staat verhindern, dass die Geister, die er einst rief, weiter den Landeshaushalt heimsuchen.

Diese „Leo-Immobilien“ sind längst ein Symbol für politischen Aktionismus geworden - für den Versuch, durch kurzfristige Finanztricks strukturelle Probleme zu kaschieren. Man verkaufte Tafelsilber, um Schulden zu schönen, und ignorierte, dass man sich damit dauerhaft in teure Abhängigkeiten begab. Heute zahlt das Land Mieten, Sanierungskosten und Gerichtskosten - für Gebäude, die es einst selbst besessen hat.

Während Ministerien und Behörden in maroden Gebäuden sitzen oder in Ausweichquartiere ziehen müssen, steigen die Kosten weiter. Der Landesbetrieb Bau- und Immobilien Hessen (LBIH), geschaffen, um Effizienz und Wirtschaftlichkeit zu sichern, kämpft selbst mit den Altlasten eines Systems, das nie tragfähig war. Der Haushalt 2026 wird so zum Spiegel vergangener Versäumnisse. Statt finanzieller Entlastung droht die dauerhafte Belastung - Millionen, die Jahr für Jahr in Verträge fließen, aus denen das Land nicht mehr herauskommt. Wer heute Verantwortung trägt, sollte endlich den Mut aufbringen, diese Fehler offen zu benennen. Hessen braucht keine neuen „Reformen“ nach Koch’schem Muster, sondern ehrliche Bilanzierung, politische Reue und langfristige Planung.
Denn die Geister, die man einst rief, verschwinden nicht von allein - sie treiben weiter ihr Unwesen im Landeshaushalt.

© GdP Hessen
Mängel in Polizeiliegenschaften sind unübersehbar GdP Hessen