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13.11.2025

GdP Hessen zum Maßnahmenpaket für das 1. Polizeirevier Frankfurt

Pressemitteilung

Entlastung braucht Personal, verlässliche Dienstplanung und klare Standards

Die Gewerkschaft der Polizei (GdP) Hessen begrüßt den verkündeten Neuanfang im 1. Polizeirevier Frankfurt, warnt jedoch vor Symbolpolitik ohne Substanz.

„Entlastung ohne zusätzliche Köpfe bleibt ein Überschrift-Versprechen. Zudem erleben unsere Kolleginnen und Kollegen im 1. Revier täglich Gewalt und Widerstand – diese Realität muss bei allen Maßnahmen oberste Priorität haben“

GdP-Chef Jens Mohrherr: „Wir brauchen verbindliche Mindeststandards im Dienstbetrieb – schwarz auf weiß und im Alltag spürbar.“

„Unsere Kolleginnen und Kollegen brauchen jetzt Verlässlichkeit – nicht nur neue Überschriften. Dies gilt im Übrigen auch für die gesamte hessische Polizei. Bei der derzeitigen Organisationsreform dürfen die genannten Punkte hessenweit nicht unberücksichtigt bleiben.“
Jens Mohrherr
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Zur angekündigten BAO Zeil sagt Mohrherr: „Auf dem Papier entlastet sie – in der Praxis droht ein Verschiebebahnhof zulasten anderer Lagen. Ein Revier-Aderlass darf es nicht geben.“ „Mehr Verbindlichkeit“ in der Dienstplanung funktioniere nur mit Mindestwachstärken, verlässlichen Vorlaufzeiten und konsequentem Freischichtschutz, und zwar schriftlich fixiert. Ebenso gelte: Supervision wirkt, wenn sie dienstplanfest verankert ist – nicht als Zusatzaufgabe nach der Spätschicht. Beförderungsanreize sind längst überfällig, ersetzen aber nicht Zeit, Betreuung, Supervision und Ausstattung im Schichtalltag in Brennpunktrevieren.

Positiv bewertet die GdP Hessen die Zentralisierung der Hinweisgeberstellen im LPP: „Das kann ein Gamechanger sein – wenn zugleich die örtlichen Gremien gestärkt und der Hinweisgeberprozess praxistauglich optimiert wird.“ Beim angekündigten Bürokratieabbau fordert die GdP messbare Ergebnisse: weniger Berichtspflichten, mehr Führungszeit bei der Schicht.

Für die Zeil fordert die GdP ein tragfähiges Personalkonzept: ein fester Kern mit Fortbildung, Mentoring und gesichertem Erfahrungswissen – statt ständig wechselnder Kräfte. Zugleich braucht es eine gesamtgesellschaftliche Herangehensweise mit wissenschaftlicher Begleitung und der Beteiligung aller verantwortlichen Behörden, insbesondere auch der Justiz.

Kernforderungen der GdP Hessen:

  • Verbindliche Mindestwachstärken, Vorlaufzeiten und Freischichtschutz – schriftlich fixiert.
  • Dienstplanfeste Supervision und spürbare Zeitressourcen für Führung und Betreuung.
  • Priorität Gewaltbelastung: Eigensicherung, Schutztechnik, Nachsorge und wirksame Betreuung nach Gewalterlebnissen.
  • Attraktivität bündeln: A 11 im Streifenwagen, A 13 für Dienstgruppenleiter, verlässliche Freizeitgarantie, wohnortnahe Verwendung und bezahlbarer Wohnraum – als verbindliche, nachvollziehbare Zusagen.
  • Messbarer Bürokratieabbau: weniger Berichtspflichten, mehr Führungszeit bei der Schicht.
  • Kein Revier-Aderlass durch BAO-Entnahmen; Zeil-Team mit festem Kern statt Dauerdurchlauf.
  • Zeil als Gemeinschaftsaufgabe: wissenschaftlich begleitet, mit Stadt, Ordnungsbehörden, Justiz, Sozial- und Gesundheitsdiensten und weiteren Verantwortlichen an einem Tisch – mit transparenter Evaluation.
„Wenn das Maßnahmenpaket an diesen Punkten nachschärft, kann aus Ankündigungen gelebte Entlastung werden“, betont Jens Mohrherr. 

Weitere Informationen

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Jens Mohrherr

Landesvorsitzender

Telefon 0151/29218934