31.05.2023
GdP zum Verfassungsschutzbericht 2022: Verfassungsschutz bleibt als Frühwarnsystem unerlässlich
Pressemitteilungen
BG Hannover
Die Gewerkschaft der Polizei (GdP) Niedersachsen lobt anlässlich der heutigen Vorstellung des Verfassungsschutzberichtes die Arbeit der Landesbehörde. An die Landesregierung richtet sie den Appell, die Sicherheitszulage der Mitarbeitenden zu erhöhen.
Zur Vorstellung des Verfassungsschutzberichtes 2022 erklärt Dragan Maric,
Vorsitzender der GdP-Kreisgruppe Verfassungsschutz: “Wir erleben eine
geopolitische Zeitenwende, mit der vielfältige Gefahren für unsere
freiheitlich demokratische Grundordnung einhergehen, die auch den
gesellschaftlichen Zusammenhalt bedrohen.“ Maric verweist auf die hohe
Dynamik, mit der der Verfassungsschutz kontinuierlich auf neue Phänomene
reagiert. Neben den klassischen rechts- und linksextremistischen
Strömungen und dem radikalen Islamismus stehen aktuell unter anderem
Bestrebungen zur Delegitmierung des Staates, Desinformationskampagnen und
Cyberangriffe in Form von Spionage, Phishing oder Hackerangriffen im
Vordergrund. Auch das veränderte Kommunikations- und Informationsverhalten
stelle die Verfolgung vor immer neue Herausforderungen.
Kevin Komolka, Landesvorsitzender der GdP, weist auf den damit
einhergehenden Aufwand hin, den die Beschäftigten des Verfassungsschutzes
leisten: „Die Mitarbeitenden des Verfassungsschutzes in Niedersachsen
beobachten, bewerten und verhindern aktiv aktuelle Gefährdungen für unsere
Demokratie. Durch die kontinuierliche Zunahme des Arbeitsaufkommens ist es
aus Sicht der GdP Niedersachsen unerlässlich, den Verfassungsschutz
fortwährend zu stärken, damit er auch in Zukunft als Frühwarnsystem
erfolgreich agieren kann.“ Es gelte, die Attraktivität der Arbeit beim
Verfassungsschutz hoch zu halten. Komolka: „Neben dem gesteigerten
Arbeitsaufwand und der hohen Inflation müssen auch die gesteigerten
Einschränkungen im persönlichen Lebensbereich der Mitarbeitenden
kompensiert werden. Nach der Erhöhung der Polizeizulage in diesem Jahr ist
mit Blick auf den kommenden Landeshaushalt darum die Erhöhung der
Sicherheitszulage nur folgerichtig.“
Bei der Vorstellung des Verfassungsschutzberichts hatte der
niedersächsische Verfassungsschutzpräsident Dirk Pejril heute aufgezeigt,
wie vielfältig und komplex die Entwicklung extremistischer
Phänomenbereiche ist und dabei auch auf vermehrt auftretende neue
Phänomene hingewiesen. Die GdP betont darum die wichtige Funktion der
Behörde, die das zusätzliche Gefährdungspotential erkennt und bekämpft,
das unter anderem von Reichsbürgern und Selbstverwaltern, Corona-Leugnern,
Querdenkern und Verschwörungstheoretikern sowie Pro-Russischen Akteuren
ausgeht.