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10.03.2024
GdP zur Polizeilichen Kriminalstatistik für Niedersachsen: Zielgerichtete Präventionsarbeit und weitere Stärkung der Polizei erforderlich
Pressemitteilungen
Anlässlich der heute veröffentlichten Polizeilichen Kriminalstatistik (PKS) für Niedersachsen lobt die Gewerkschaft der Polizei (GdP) die effiziente Arbeit der Polizei. Gleichzeitig warnt sie vor der nahenden Belastungsgrenze und fordert verstärkte präventive Maßnahmen sowie eine Stärkung der Polizei, sowohl auf Ebene der Ausstattung als auch personell.
Die heute veröffentlichte PKS für Niedersachsen zeigt ein gemischtes Bild:
Eine hohe Aufklärungsquote bei weiter steigenden Fallzahlen verdeutlicht
die effiziente und erfolgreiche Arbeit der niedersächsischen Polizei.
Gleichzeitig sind die Zahlen ein Indiz dafür, dass die Belastungsgrenze
näher rückt.
In Bezug auf die Daten zu Straftaten, bei denen Polizeibeschäftigte als
Opfer geführt werden, zeigt sich die GdP zwar erfreut, dass die Anzahl
nicht weiter angestiegen ist. Dennoch bewertet sie die Zahl von über
10.000 Opfern als besorgniserregend hoch. Als alarmierend betrachtet die
GdP zudem den Anstieg der Fälle von Kinder- und Jugendkriminalität sowie
der nicht-deutschen Täterinnen und Täter. Ein weiterer beunruhigender
Trend ist der Anstieg der Messerangriffe.
Kevin Komolka, Landesvorsitzender der GdP: “Insgesamt zeigen die Zahlen,
dass Kriminalitätsbekämpfung nicht allein darin bestehen kann, dass die
Polizei im Nachhinein ermittelt. Die Gesellschaft ist als Ganzes
gefordert, etwa um Kinder und Jugendliche nicht auf die schiefe Bahn
gleiten zu lassen. Genauso müssen nicht-deutsche Mitmenschen einen festen
Platz in der Gesellschaft finden und ein Zugehörigkeitsgefühl entwickeln
können, was erfahrungsgemäß das Risiko deutlich senkt, straffällig zu
werden. Auch bedarf es gesetzlicher Regelungen wie mehr
Messerverbotszonen, die der Polizei die Möglichkeit geben, an
entsprechenden Orten anlassunbezogen zu kontrollieren und damit präventiv
tätig zu werden. Gleichzeitig gilt es zu bedenken, dass mehr Kontrollen
auch eine erhöhte Belastung für unsere Einsatzkräfte bedeutet. Seitens der
Justiz braucht es schnelle Entscheidungen, um zum Beispiel bei
Messerangriffen deutlich zu zeigen, welche Konsequenzen diese Taten haben.”
Komolka verdeutlicht, dass eine Stärkung der Niedersächsischen Polizei
auch auf personeller Ebene weiterhin gefordert ist. Angesichts steigender
Fallzahlen, neuer Kriminalitätsfelder und der hohen Aggression gegen
Einsatzkräfte ist es unerlässlich, dass die Landesregierung die
Polizeikräfte ausreichend unterstützt und ihnen die nötigen Ressourcen zur
Verfügung stellt.