
03.08.2025
Engagiert. Vernetzt. Unverzichtbar. – Das Frauentreffen der GdP-Bezirksgruppe Hannover
Trotz drückender Hitze und Temperaturen jenseits der 35 Grad-Marke versammelten sich am 2. Juli 2025 knapp 30 Kolleginnen der GdP-Bezirksgruppe Hannover zum diesjährigen Frauentreffen – ein deutliches Zeichen für Engagement, Gemeinschaftssinn und die ungebrochene Relevanz gewerkschaftlicher Frauenarbeit.
Brauchen wir heute noch Gewerkschaften?
Diese zu Beginn des Treffens gestellte Frage war keineswegs rhetorisch, sondern Ausdruck einer ehrlichen Selbstreflexion. Die Antwort jedoch fiel klar aus: Ja – und zwar dringlicher denn je.
Gewerkschaften wie die GdP leisten weit mehr als tarifpolitische Vertretung. Sie sind tragende Säulen demokratischer Mitbestimmung innerhalb der Polizei und bieten Raum für kritische Auseinandersetzung, Schutz und Entwicklungsmöglichkeiten. Die GdP steht dabei an der Seite aller Beschäftigten – ob Beamt:innen im Vollzug, Tarifbeschäftigte oder Verwaltungsbeamt:innen. Ihr Ziel ist es, berufliche Rahmenbedingungen zu gestalten, die gerecht, rechtssicher und menschlich zugleich sind.
Frauen im Polizeidienst: Zwischen Anspruch und Realität
Gerade Frauen begegnen im Berufsalltag strukturellen Herausforderungen, die nicht selten zu Unsichtbarkeit oder Benachteiligung führen. Diese reichen von erschwerter Vereinbarkeit von Familie und Beruf über limitierte Aufstiegsmöglichkeiten bis hin zu konkreten Erfahrungen von Sexismus oder subtiler Diskriminierung.
Im Rahmen eines offenen World Café-Formates wurde deshalb in kleiner Runde über zentrale Themen diskutiert:
- Vereinbarkeit von Familie und Beruf – Wie können Strukturen familienfreundlicher gestaltet werden?
- Gleichstellung und Karrierechancen – Wo stehen wir wirklich, und was braucht es für echte Chancengleichheit?
- Diskriminierung und Sexismus im Dienstalltag – Wie erkennen, benennen und überwinden wir diese?
Individuelle Herausforderungen – Welche Erfahrungen prägen den Arbeitsalltag von Polizistinnen konkret?
Der Austausch war offen, reflektiert und geprägt von gegenseitigem Respekt – und er zeigte einmal mehr: Die Themen sind aktuell, die Anliegen berechtigt und der Handlungsbedarf real.
Ein Besuch mit Symbolkraft
Ein besonderes Highlight war der Besuch von Gwendolin von der Osten, Präsidentin der Polizeidirektion Hannover. Mit ihrem eindrucksvollen Grußwort machte sie deutlich, wie sehr sie den Mut und das Engagement der Teilnehmerinnen schätzt. Ihr Appell war klar:
„Seid laut und geht voran – aber bleibt solidarisch miteinander.“
Dieser Aufruf zur selbstbewussten Positionierung bei gleichzeitiger Solidarität untereinander traf den Ton des Tages – und wurde von den Anwesenden mit Nachdruck aufgegriffen.
Zuvor hatte bereits Uta Dröschel, Vorsitzende der GdP-Landesfrauengruppe, das Treffen offiziell eröffnet. In ihrem Grußwort betonte sie die Bedeutung einer kontinuierlich arbeitenden Frauengruppe innerhalb der GdP und unterstrich, wie wichtig Sichtbarkeit, Netzwerke und strukturelle Verankerung frauenpolitischer Themen sind. Auch ihre Stellvertreterin Sabine Hoffmann war anwesend und beteiligte sich aktiv am Austausch.
Fazit: Solidarität, Sichtbarkeit und Perspektiven
Das Frauentreffen 2025 der GdP-Bezirksgruppe Hannover war weit mehr als ein Austausch unter Kolleginnen. Es war ein Ort gelebter Solidarität, ehrlicher Reflexion und gegenseitiger Stärkung. Die Veranstaltung hat gezeigt: Frauen innerhalb der Polizei organisieren sich – und sie fordern mit Nachdruck jene Veränderungen ein, die notwendig sind, um eine chancengerechte und respektvolle Arbeitsumgebung für alle zu schaffen.
Mein besonderer Dank gilt den engagierten Organisatorinnen Anja Dölz, Svenja Muhl, Silja Petrat, Antonia Berger und Hülya Duran, deren Einsatz diesen intensiven und inspirierenden Tag erst möglich gemacht hat.
Anette Wolf, Frauensprecherin BG Hannover