jumpToMain
© Bild: asf
Bild: asf

20.08.2025

Wer es akzeptiert, als Nazi zu gelten, hat bei der Polizei nichts verloren

Pressemitteilungen

Die Gewerkschaft der Polizei (GdP) Niedersachsen zeigt sich schockiert über die jüngsten Äußerungen von Manuel Ostermann, stellvertretender Vorsitzender der Bundespolizeigewerkschaft (DPolG), in der aktuellen Ausgabe des br-Podcasts „Kaffee, extra schwarz“.

Ostermann stellt sich darin als Stimme der schweigenden Mehrheit dar, die durch seine immer wieder kritisierten und wissenschaftlich widerlegten Aussagen zum Zusammenhang von Migration und Kriminalität „die Gesellschaft wieder vereinen“ möchte. Dass sich in diesem Zusammenhang eine „radikale Minderheit“ an ihm abarbeite, nehme er gerne in Kauf.

Er erklärt, dass diejenigen, die ihn als Nazi bezeichnen, Geschichtsvergessenheit demonstrierten und den Nationalsozialismus bagatellisieren würden. Von einem guten Polizisten würde man an dieser Stelle Augenmaß und Verhältnismäßigkeit in seiner Reaktion erwarten. Stattdessen sagt er: „Dann bekommen sie das, dann bin ich gerne ein Rechtsextremist. Dann bin ich gerne rechtsradikal. Und meinetwegen bin ich auch ein Nazi“ – und bagatellisiert damit eifrig mit. 

Dazu stellt Kevin Komolka, Landesvorsitzender der GdP Niedersachsen, unmissverständlich klar: „Gerade als Polizist und Gewerkschafter darf man sich nicht auf dieses Niveau herablassen. Während Ostermann einerseits die Geschichtsvergessenheit kritisiert, die hinter solchen Aussagen steckt, stößt er damit ins gleiche Horn und begibt sich auf unterstes rhetorisches Niveau. Er weiß genau, wie diese Worte wirken, und verwendet sie dennoch, obwohl sie erheblichen Schaden für die gesamte Polizei bedeuten und stellt damit eine Gefahr für unsere Kolleginnen und Kollegen dar. Wir lehnen einen solch plumpen Populismus entschieden ab, der alles torpediert, was die Polizei, insbesondere in Niedersachsen, auf gewerkschaftliche Initiative hin mühevoll aufbaut. Als Gewerkschaft arbeiten wir engagiert daran, unserem historischen Erbe gerecht zu werden, indem wir Sensibilität, Resilienz und Verantwortung im Umgang mit Extremismus fördern. Diese Werte sind zu wichtig, als dass sie im Rahmen populistischer Meinungsmache oder zu Vermarktungszwecken missbraucht werden dürfen.“ 

Die GdP Niedersachsen hat anerkennend zur Kenntnis genommen, dass sich der Landesverband der niedersächsischen DPolG jüngst von den haarsträubenden Aussagen ihres Bundesvorsitzenden Rainer Wendt distanziert hat. Wir hoffen, dass auch Manuel Ostermann zukünftig kein Gehör mehr erhält, denn jemand, der es – egal in welchem Kontext – akzeptiert, als Nazi zu gelten, hat keinerlei Öffentlichkeit verdient und bei der Polizei nichts verloren.