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© saukul/stock.adobe.com
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02.07.2025

Günter Schröder verstorben:
GdP trauert um ehemaligen Bundesvorsitzenden

GdP-Historie

Mit tiefer Trauer reagiert die Gewerkschaft der Polizei (GdP) auf die Nachricht vom Tod ihres ehemaligen Bundesvorsitzenden Günter Schröder. Er starb Anfang Juli im Alter von 88 Jahren in Bielefeld. Unser Kollege Schröder stand in den 1980ern fünf Jahre als Vorsitzender an der Spitze des Geschäftsführenden GdP-Bundesvorstandes. GdP-Bundesvorsitzender Jochen Kopelke sprach den Angehörigen im Namen der gesamten Organisation seine tief empfundene Anteilnahme aus. In diesen schweren Stunden wünschte er der Familie viel Kraft.

Günter Schröder war am 26. Juni 1981 in Hilden bei Düsseldorf als Nachfolger des Bundesvorsitzenden Helmut Schirrmacher gewählt worden, nachdem dieser zum Polizeipräsidenten in Bielefeld ernannt wurde. Seit 1975 fungierte Schröder bereits als GdP-Landesvorsitzender in Nordrhein-Westfalen. Im November 1986 schied der geborene Hildener dann als GdP-Bundesvorsitzender aus. 

 

In seine Amtszeit fiel der Beitritt der GdP zum Deutschen Gewerkschaftsbund (DGB). Damit wurde ein bereits seit 27 Jahren bestehender Kongressbeschluss der Gewerkschaft der Polizei umgesetzt. Durch die Mitgliedschaft in dem Dachverband wurde die GdP endlich tariffähig. Seitdem kann sie im Verbund mit den anderen Gewerkschaften des öffentlichen Dienstes im DGB mitentscheiden, wenn es um die Tarifforderungen für die Beschäftigten bei der Polizei geht.

Die Achtzigerjahre brachten für die GdP noch eine weitere weitreichende Entscheidung. Seit 1980 wurden auch Frauen für den allgemeinen Dienst der Schutzpolizei eingestellt. Erste Anwärterinnen begannen ihre Ausbildung. Frauen im Polizeidienst gab es bereits seit der Weimarer Republik, wo ihnen Spezialaufgaben vor allem im Bereich der Jugend- und Sexualdelikte anvertraut wurden. Polizistinnen, die in allen Aufgabenfeldern tätig sind, stellten jedoch ein Novum dar. 

Die GdP begrüßte die neuen Mitstreiterinnen und gründete in der Amtszeit Günter Schröders mit der Frauengruppe 1983 eine eigene Vertretung innerhalb der Gewerkschaft.

Auch die Polizei bekam nach Ende des wirtschaftlichen Aufschwungs die rigorose Sparpolitik in der Bundesrepublik zu spüren. 1982 protestierten 50.000 Menschen in Bonn gegen die Rotstiftpolitik der öffentlichen Arbeitgeber – darunter 6.000 GdP-Mitglieder. In den folgenden Jahren gelang es mit Günter Schröder an der Spitze, Nullrunden bei der Polizei zu verhindern. Auch Pläne, die Beamtenbesoldung per Bundesgesetz im Voraus zu regeln, konnten abgewehrt werden. Schröder äußerte einmal: „Wer heute aufhört zu demonstrieren, darf sich nicht wundern, wenn morgen keine Diskussionsveranstaltung mehr stattfinden darf.“

Der verstorbene GdP-Chef fungierte ebenfalls als Präsident der Internationalen Union der Polizeigewerkschaften (UISP). 

„Wir werden sein Andenken immer in Ehren halten“, betonte Bundesvorsitzender Kopelke.

Günter Schröder | © DP
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„Wer heute aufhört zu demonstrieren, darf sich nicht wundern, wenn morgen keine Diskussionsveranstaltung mehr stattfinden darf.“
Günter Schröder, ehemaliger Bundesvorsitzender der Gewerkschaft der Polizei (GdP)

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