
01.07.2025
Ein Jahr Umstrukturierung der Kriminalpolizei – GdP zieht Zwischen-bilanz und gibt Impulse für die Zukunft
Ein Jahr nach Beginn der Umstrukturierung der Kriminalpolizei zieht die Gewerkschaft der Polizei (GdP) eine Zwischenbilanz. Ziel der Reform war es, Strukturen zu modernisieren, Kompetenzen klarer zu bündeln und die Kriminalitätsbekämpfung besser auf aktuelle Her-ausforderungen wie Cybercrime, Organisierte Kriminalität und digitale Ermittlungsmetho-den auszurichten. Die am 1. Juli 2024 gestartete Reformumsetzung war zuvor intensiv auf einem außerordentlichen Landesdelegiertentag der GdP im Jahr 2023 beraten und disku-tiert worden. Nun – ein Jahr später – richtet sich der Blick auf die Erfolge und auf die nächsten Entwicklungsschritte.
„Die Umstrukturierung war ein großer Schritt – aber ohne substanzielle Investitionen bleibt sie auf halber Strecke stehen“, erklärt Sven Hummel, stellvertretender Landesvorsitzender der GdP Rheinland-Pfalz. Zwar begrüßt die GdP, dass mit der Reform erstmals eine systematische Bestandsaufnahme der kriminalpolizeilichen Bedarfe erfolgt ist. Auch die Einführung der Zentralen Anzeigenbearbeitung hat bereits in Teilbereichen zu einer leichten Entlastung geführt. Zudem ist positiv zu werten, dass ein personeller Aufwuchs in Aussicht gestellt wurde.
Doch diesen positiven Ansätzen stehen auch Probleme gegenüber: Der Rückzug der Kriminalpolizei aus der Fläche führt zu längeren Anfahrtszeiten bei Einsätzen, was etwa bei Straftaten der schweren Kriminalität oder Kapitaldelikten zu einem verzögerten Eintreffen der Kriminalpolizei am Tatort führen könnte. Die Zentralisierung sorgt darüber hinaus für eine Überfüllung der Räumlichkeiten in den Zentren – mit negativen Folgen für Arbeitsqualität und Motivation der Beschäftigten.
Gleichzeitig zeigt eine Befragung von betroffenen Mitgliedern zur Arbeitssituation (physische, psychische Belastung, Qualität der Ermittlungen, Effizienz, usw.) in der GdP: Es braucht eine gezielte Nachsteuerung. Die Zentralisierung der Strukturen bringt organisatorische Herausforderungen mit sich – etwa in Bezug auf Erreichbarkeit, Dienstwege und räumliche Kapazitäten. Auch die Rückmeldungen vieler Kolleginnen und Kollegen machen deutlich: Beteiligung, Kommunikation und Ausstattung müssen stärker in den Fokus rücken. Die Reform hat viel bewegt – und sie zeigt, wo weiterer Handlungsbedarf besteht.
Für eine leistungsfähige Polizei: GdP gibt klare Impulse
Die GdP Rheinland-Pfalz spricht sich daher für folgende Schritte aus, um die positiven Ansätze der Reform nachhaltig zu stärken:
Gezielte Investitionen in Personal, Aus- und Fortbildung, Infrastruktur und digitale Arbeitsmittel
Haushaltspolitische Signale, die die Leistungsfähigkeit der Polizei dauerhaft sichern
Stärkung der Strukturen vor Ort – statt weiterer Zentralisierung
Transparente und echte Beteiligung der Beschäftigten bei weiteren Veränderungsschritten
„Die Sicherheit in unserem Land braucht eine Polizei, die mit modernen Strukturen, motivierten Teams und guter Ausstattung arbeiten kann. Die Richtung stimmt – jetzt müssen die nächsten Schritte folgen. Reformen dürfen nicht nur gestaltet, sondern auch mitgetragen werden. Deshalb ist jetzt der richtige Zeitpunkt: Für mehr Beteiligung, für kluge Investitionen und für eine nachhaltige Stärkung unserer Polizei“, so Hummel abschließend.
Für Rückfragen stehen Ihnen der stellvertretende Landesvorsitzende Sven Hummel gerne zur Verfügung.
Kontakt:
Sven Hummel Mobil: 0176 / 96235709 E-mail: Sven.Hummel@gdp-rlp.de