09.11.2025
Weihnachtsmärkte umfassend schützen
Am 20. Dezember 2024 erschütterte ein Anschlag auf den Magdeburger Weihnachtsmarkt die Bundesrepublik. Der Täter steuerte sein Fahrzeug in die Menschenmenge. 6 Menschen wurden getötet, mehr als 330 verletzt, darunter auch Kinder. Am 10. November 2025 hat der Prozess gegen den Angeklagten begonnen. Und auch die Weihnachtsmarktsaison steht bevor. In Magdeburg beginnt ab dem 20. November das vorweihnachtliche Treiben. Doch wie steht es um den Schutz dieser beliebten Veranstaltungen? GdP-Bundesvorsitzender Jochen Kopelke verweist im Gespräch mit dem RedaktionsNetzwerk Deutschland auf notwendige erhöhte Sicherheitsmaßnahmen. Auch neuere Gefahrenlagen, etwa durch Drohnen, müssten berücksichtigt werden. Investitionen in die Polizeien seien obligatorisch.
Kopelke: „Auch dieses Jahr stehen unsere Weihnachtsmärkte und weitere traditionelle Veranstaltungen im besonderen Fokus der Sicherheitsbehörden. Mit Blick auf diverse Messerangriffe und die generell angespannte Sicherheitslage hierzulande, werden veränderte Sicherheitskonzepte zum Tragen kommen müssen. Offensichtlich werden die Polizeien und die Veranstalter spürbar mehr investieren müssen. Schon allein, um das subjektive Sicherheitsgefühl zu erhöhen. Nicht zuletzt dürfen wir das Thema der effektiven Drohnenabwehr im Kontext der Weihnachtsmärkte nicht ausklammern.“
Die Menschen sollten die Weihnachtszeit unbeschwert genießen dürfen, und dazu gehöre der gute Schutz der öffentlichen Weihnachtsveranstaltungen, verdeutlichte Kopelke und betonte: „Damit uns das besser gelingt, muss mehr in die Fähigkeiten der Polizei investiert werden. Niemand möchte verbarrikadierte Weihnachtsmärkte mit Einlasskontrollen.“
Zwar dürfe man den Teufel nicht an die Wand malen, dennoch seien ausgeklügelte und umsetzbare Sicherheitskonzepte essenziell: „Drohnen, Messerattacken, Angriffe mit Fahrzeugen: Anschlagsgefahren durch Extremisten, verbunden mit möglichen Massenpaniken dürfen Betreiber und Sicherheitsbehörden nicht komplett überraschen. Wirksame Konzepte der Veranstalter sind also genauso unerlässlich wie starke Polizeikräfte vor Ort.“
In der Vorausschau auf die bald öffnenden Weihnachtsmärkte wies Kopelke noch einmal auf die bereits erhöhten Sicherheitsmaßnahmen hin. „Unmittelbar nach dem Anschlag in Magdeburg haben alle Polizeibehörden Ihre Sicherheitsmaßnahmen auf den Prüfstand gestellt und angepasst. In diesem Jahr werden insbesondere Zufahrtskontrollen, Sperren und Rettungswege einen besonderen Schwerpunkt bilden müssen. Eines jedoch sollte klar sein: Die politisch Verantwortlichen müssen mehr Geld für Sicherheitsvorkehrungen im öffentlichen Raum zur Verfügung stellen. Technische Sperren, Videoüberwachung und Drohnenabwehr sind für die Polizeien außerordentlich teure Anschaffungen und derzeit kaum zu finanzieren.“
„Niemand möchte verbarrikadierte Weihnachtsmärkte mit Einlasskontrollen.“GdP-Bundesvorsitzender Jochen Kopelke
