30.11.2025
GdP zu bekannt gewordener Zahl an Drohnensichtungen im Saarland:
Erwarten von der Politik ein entschlossenes Handeln!
Nach dem versehentlichen Bekanntwerden der Anzahl an Drohnensichtungen im Saarland bis Oktober des laufenden Jahres fordert die Gewerkschaft der Polizei (GdP), Landesbezirk Saarland, von der Politik ein entschlossenes Handeln.
Nach Mitteilung des saarländischen Innenministeriums habe sich die Zahl an Sichtungen illegaler Drohnenflüge mit insgesamt 42 im Vergleich zum Vorjahr mehr als verdoppelt. 17 der Sichtungen befanden sich über Objekten der „Kritischen Infrastruktur“. Zugleich räumt man ein, dass es mangels entsprechender Detektionstechnik (bspw. Radarerkennungssysteme) vermutlich eine wesentlich höhere Dunkelziffer gebe und die saarländische Polizei mangels Möglichkeiten oftmals keinen verantwortlichen Drohnenpiloten ermitteln könne – polizeiliche Ermittlungsverfahren laufen ins Leere.
Hierzu der Landesvorsitzende der GdP Saarland, Andreas Rinnert: „Das saarländische Innenministerium bestätigt damit unsere bisherige Position, wonach die saarländische Polizei derzeit weder personell noch materiell ausreichend gegen die aktuellen sowie künftigen Herausforderungen rund um das Thema „Drohnenabwehr“ gewappnet ist. Hier muss unbedingt nachgebessert werden! Wie bereits unlängst im Zuge der Haushaltsanhörungen im Landtag von uns gefordert, braucht es Möglichkeiten und Wege zur sofortigen Stärkung der originär zuständigen saarländischen Polizei durch zusätzliches Personal, Ausstattung und Ausbildung, um die polizeiliche Effektivität in der Drohnenabwehr und damit die Sicherheit für die Bürgerinnen und Bürger zu gewährleisten!“.
Die GdP blickt hierbei auch aufmerksam auf die vom 03. bis 05. Dezember 2025 stattfindende Innenministerkonferenz (IMK) in Bremen. Neben der Erwartung, dass das Thema „Drohnenabwehr“ einen zentralen Schwerpunkt der IMK darstellt, wird seitens der GdP ein entschlossenes und koordiniertes Handeln von der Politik erwartet. Diese Forderung richtet sich ausdrücklich auch an den saarländischen Innenminister Reinhold Jost, von dem wir konkrete Initiativen und spürbaren Einsatz zur Stärkung der Drohnenabwehr erwarten.
Rinnert weiter: „Das Saarland wird diese Herausforderung nicht allein stemmen können. Daher muss das Thema unbedingt ganzheitlich und mit Fokus auf Zusammenarbeit, einheitliche Rechtsgrundlagen und klar definierten Zuständigkeiten angegangen werden. Hierbei darf das Thema „Europa“ nicht ausgeklammert werden! Es müssen Kompetenzen gebündelt, Wissen und Fähigkeiten geteilt und grenzüberschreitende Drohnenabwehr gelebt werden. Die Spionage- und Sabotagedrohnen machen nicht an Deutschlands Grenzen halt! Auch hier muss Europa zusammenhalten. Und das Saarland liegt nun mal bekanntermaßen im Herzen Europas!“.
