25.01.2023
"Endlich geschafft"
Wir freuen uns auf euch!
JUNGE GRUPPE
PDAFB
Zweieinhalb Jahre haben sie viele Entbehrungen in Kauf genommen und auf diesen Moment hingearbeitet: Bei einem Festakt im „Maritim Seehotel“ zogen 88 Nachwuchspolizistinnen und -polizisten Freitag einen Schlussstrich unter ihre Ausbildung und erhielten ihre Ernennungsurkunden zu Polizeiobermeisterinnen und -obermeistern.
88 neue Polizeiobermeisterinnen und -obermeister bei Festakt ernannt
Zu dem Festakt hatte die Leiterin der PD AFB Maren Freyher neben
Innenministerin Sabine Sütterlin-Waack und Innenstaatssekretärin Magdalena
Finke (beide CDU) eine Vielzahl von Ehrengästen, unter anderem die
Landtagsabgeordneten Niclas Dürbrook (SPD) und Bernd Buchholz (FDP), den
ostholsteinischen Kreispräsidenten Harald Werner und Eutins Bürgermeister
Sven Radestock sowie die Polizeibeauftragte Samia El Samadoni und
Führungskräfte der Landespolizei begrüßen können.
„Sie haben es geschafft“, gratulierte die Leitende Polizeidirektorin den
Anwärterinnen und Anwärtern zu deren ersten beruflichen Erfolg.
Nach Gesprächen mit den jungen Beamtinnen und Beamten wisse sie, dass sich
die neuen Dienststellen auf tolle, engagierte und konstruktiv-kritische
Polizeiobermeisterinnen und -obermeister freuen dürften, die ihre
Kompetenzen gut einzuschätzen wüssten und die in der zukünftigen
polizeilichen Praxis in ihren Kompetenzen weiterentwickelt und gestärkt
würden.
Auch Innenministerin Sütterlin-Waack sprach zu Ehren der sichtlich
erleichterten 38 Anwärterinnen und 50 Anwärter und gratulierte zum
erfolgreichen Abschluss einer anspruchsvollen Polizeiausbildung.
In ihrer Festrede zeigte sich die Ministerin begeistert von den angehenden
Polizistinnen und Polizisten und wandte sich mit anerkennenden und
wohlmeinenden Worten und Appellen an die jungen Uniformträger, darunter
drei Wasserschutzpolizisten.
„Ich begrüße Sie als nunmehr ausgebildete Polizeibeamtinnen und -beamte in
unserer Landespolizei. Sie haben sich für einen wirklich tollen Beruf mit
viel Verantwortung entschieden, auch wenn es viele Herausforderungen in
den nächsten Monaten und Jahren geben wird. Dafür haben Sie eine
facettenreiche, physisch und sicher ebenso psychisch anstrengende
Ausbildung erfolgreich absolviert und starten gleichzeitig in einen neuen,
herausfordernden Lebens- und Berufsabschnitt“, so die Innenministerin.
Anerkennung zollte Sütterlin-Waack insbesondere der PD AFB, den
Ausbilderinnen und Ausbildern sowie den Praxistrainerinnen und -trainern,
die den jungen Beamtinnen und Beamten die notwendigen Fertigkeiten
vermittelt und immer ein offenes Ohr für Fragen, Nöte und Sorgen gehabt
hätten. Sie hätten zudem dafür Sorge getragen, das Werte- und
Demokratieverständnis des Polizeinachwuchses zu festigen und
weiterzuentwickeln. „Als Polizistinnen und Polizisten stehen Sie dafür,
dass unser Rechtsstaat wehrhaft ist und bleibt. Damit sind Sie eine
tragende Säule in unserer Demokratie“, rief die Ministerin in Erinnerung.
Besorgt zeigte sich die CDU-Politikerin indes über die Gewalt gegen
Einsatzkräfte und konkret gegen Polizeivollzugskräfte im Dienst. „Wir
dürfen als Gesellschaft nicht hinnehmen, dass Menschen, die uns Sicherheit
und Schutz bieten, angegriffen werden“, machte die Innenministerin unter
Hinweis auf die Eskalation in Lützerath und die Gewalt gegen Einsatzkräfte
in der Silvesternacht in vielen Bundesländern deutlich. Aber auch im
alltäglichen Dienst seien Polizistinnen und Polizisten Gewalt ausgesetzt.
„Deswegen ist nicht nur eine gute Schutzausrüstung und intensives
Einsatztraining, sondern vor allem auch die psychologische Begleitung
ausgesprochen wichtig. Ein offenes, reflektierendes Gespräch helfe, warb
Sütterlin-Waack. „Und werden Sie nicht nur anerkannte Polizistinnen und
Polizisten, bleiben Sie auch immer Mensch dabei“, appellierte die
Innenministerin an die Nachwuchspolizistinnen und -polizisten.
In seinem Grußwort würdigte Landespolizeidirektor Michael Wilksen die
gezeigten Leistungen der erfolgreichen Absolventinnen und Absolventen.
„Sie können stolz zurückschauen auf erfolgreich absolvierte Prüfungen und
gespannt nach vorne blicken auf die Herausforderungen im
abwechslungsreichen Dienst als Polizeibeamtinnen und Polizeibeamte“, sagte
Wilksen. In der Landespolizei erfolge seit vielen Jahren eine sehr
professionelle Ausbildung, die heute viel stärker werteorientiert
ausgeprägt und angelegt sei als in früheren Zeiten. „Das ist richtig und
wichtig“, so Michael Wilksen. Dazu gehöre politische Bildung genauso wie
Berufsethik, aber auch das Verständnis einer Bürgerpolizei, die ihren
vordringlichsten Auftrag ernst nimmt: Die Menschen, nämlich das Recht und
die freiheitlich demokratische Grundordnung zu schützen. Er wisse, welchen
schweren und verantwortungsvollen Dienst nun auch die künftigen
Polizistinnen und Polizisten zu leisten hätten. „Davor habe ich großen
Respekt“, ließ der Landespolizeidirektor dem Polizeinachwuchs wissen. „Sie
sind die Zukunft. Mit Ihrem Charakter, Ihrer Haltung, Ihrer
Individualität, Ihrem Verantwortungsbewusstsein und der gewissenhaften
Wahrnehmung Ihrer Aufgaben. Tun Sie es mit Verstand, mit Herz und mit Mut.
Die Gesellschaft, die Bürgerinnen und Bürger unseres Landes werden es
Ihnen danken. Ich danke es Ihnen in jedem Fall. Und ich vertraue ihnen“,
ermutigte der ranghöchste schleswig-holsteinische Polizist die jungen
Beamtinnen und Beamten.
In seiner Festansprache war Jürgen Oelbeck, der Stellvertretende Leiter
der Fachinspektion für Aus- und Fortbildung, voll des Lobes für den
Abschlussjahrgang. „Sie sind für uns ein wirklich besonderer Jahrgang“,
unterstrich der Polizeioberrat. So hätten alle 31 Anwärterinnen und
Anwärter, die sich mündlichen Prüfungen unterziehen mussten, diese
erfolgreich bewältigt. Eine Leistung, die nur den wenigsten Jahrgängen
gelungen sei. Auch beim Berufspraktikum habe der Jahrgang mit einem
Durchschnittswert von 11,75 Punkten, einem der Schulnote „gut“
entsprechenden Ergebnis, sein Leistungsvermögen unter Beweis gestellt.
„Dieses Ergebnis erfüllt uns als ausbildende Dienststelle mit großem
Stolz.
So stellt dieser Wert eindrucksvoll dar, dass es der Fachinspektion für
Aus- und Fortbildung trotz coronabedingter Einschränkungen im
Ausbildungsbetrieb gelungen ist, unsere Auszubildenden gut auf die immer
komplexer werdenden Anforderungen in der polizeilichen Praxis
vorzubereiten“, sagte Oelbeck, der hierzu vor allem den Anteil der
Praktikumsbetreuer im Einzeldienst hervorhob. Mit der
Gesamtdurchschnittsnote von 9,81 Punkten- (Schulnote „befriedigend“) habe
der Abschlussjahrgang letztlich im Ranking aller Jahrgänge der letzten 17
Jahre Platz zwei erreicht. „Eine tolle Leistung“, befand der
Polizeioberrat begeistert. Insgesamt 19 Anwärterinnen und Anwärter hätten
die Ausbildung sogar mit der Abschlussnote „gut“ abgeschlossen. Jürgen
Oelbeck dankte aber auch den Ausbilderinnen und Ausbildern. Eine
erfolgreiche Ausbildung sei ohne gutes Ausbildungspersonal undenkbar, gab
Oelbeck zu bedenken.
Von den 88 Anwärterinnen und Anwärtern hatten drei einen besonderen Grund
zu Freude, allen voran Marieke Wulf. Die 23-Jährige wurde mit 13,01
Punkten als Beste des gesamten Jahrgangs ausgezeichnet. Auf Platz zwei und
drei folgten Björn Oestreich (29) und Tatjana A. (24).
Alle drei Jahrgangsbesten wurden von Landespolizeidirektor Michael
Wilksen, dem Leitenden Polizeidirektor Axel Behrends aus der
Polizeiabteilung des Innenministeriums sowie Maren Freyher für ihre
herausragenden Leistungen geehrt und mit einem Buchpreis ausgezeichnet.
Stellvertretend für den Abschlussjahrgang blickten Ronja Thöndel und Björn
Oestreich mit satirischer Note auf die zweieinhalb Jahre gemeinsame
Ausbildung zurück und sorgten damit für viele Lacher bei den amüsierten
Festaktteilnehmerinnen und -teilnehmern im großen Saal des Hotels.
Mit bekannten Songs von Sting, Lynard Skynard und
Oasis sorgte die Lübecker Band „Second Take“ mit Bandleader Helmut Grote
für den musikalischen Rahmen während des Festaktes.
Die fertig ausgebildeten 85 Schutzpolizisten werden nun den
Polizeidienststellen im Lande zur Unterstützung zur Verfügung stehen.
Bemerkenswert: Mit Berit Bellin (23), Felix Müller (35) und Marlene
Vollbehr (19) erhielten auch drei Wasserschutzpolizisten ihre
Ernennungsurkunden. Zwei von ihnen (Bellin/Müller) stehen ab sofort dem
Wasserschutzpolizeirevier Kiel als zusätzliche Kräfte zur Verfügung.
Marlene Vollbehr wird die Wasserschutzpolizeistation Helgoland verstärken.
Über die Unterstützung der Landespolizei freut sich auch die Gewerkschaft
der Polizei (GdP): „Die 88 Kolleginnen und Kollegen sind auf den
Dienststellen im Lande herzlich willkommen. Wir gratulieren und freuen
uns, dass dieser Jahrgang seine Ausbildung so vielversprechend
abgeschlossen hat. Die Landespolizei ist froh über jede Kollegin und jeden
Kollegen, der zur Entschärfung der Personalsituation beiträgt. Sehr gerne
begleiten und unterstützen wir die Nachwuchspolizistinnen und -polizisten
auf ihrem weiteren dienstlichen Werdegang. Dazu haben wir in allen
Bereichen der Landespolizei Vertrauensleute, die sich darauf freuen,
jederzeit als Ansprechpartner Hilfe leisten oder vermitteln zu können“, so
der GdP-Landesvorsitzende Torsten Jäger.
Text und Fotos: Thomas Gründemann
Der Landesvorstand
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