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Außerorderntlicher Bundesjugendausschuss anlässlich der Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz vor 70 Jahren

„Dass Auschwitz nie wieder sei, bedeutet für uns, dass Gedenken von vielen Schultern getragen werden muss.“

Ein emotionaler Bericht des Bundesjugendvorsitzenden - Kevin Komolka

Krakau. „Dass Auschwitz nie wieder sei!“ – Unter dieser Losung fand Ende Januar die Bündnisfahrt der DGB-Gewerkschaftsjugend zur offiziellen Gedenkveranstaltung nach Krakau anlässlich der Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz vor 70 Jahren statt. Den etwa 60 Teilnehmerinnen und Teilnehmern wurde am ersten Tag der mehrtägigen Reise noch einmal das Ausmaß menschlicher Barbarei in den Konzentrationslagern Auschwitz, Birkenau und Monowitz vor Augen geführt. Nicht nur, dass bis zu 200.000 Menschen gleichzeitig und auf unmenschliche Art und Weise in diesen Lagern inhaftiert waren, wurden durch das nationalsozialistische Regime in der Zeit von 1940 bis 1945 dort mindestens 1,1 Millionen Menschen umgebracht. Die Dimensionen dieser Gräueltaten sollten wir in den kommenden Tagen aber noch einmal hautnah erleben. Soviel vorab: All das auf Papier Geschriebene und in der Schule Gelernte tritt gegenüber den Vorort spürbaren Eindrücken zurück und lässt nur erahnen, welch Unrecht Menschen im KZ widerfahren ist.

Im Zeichen des Erinnerns stand der zweite Tag, der mit Workshops zu den Themen: „Wer trägt Verantwortung?“, „Gedenkkultur ohne Zeitzeugen“, „Bildungsarbeit an Gedenkorten“, „Europäischer Umgang mit Gedenken und Erinnern“, „Täter – Opfer – Zuschauer“ und „Erinnern in und mit einer Migrationsgesellschaft“ begann. Der Austausch innerhalb und zwischen den Arbeitsgruppen war allen Beteiligten ein außerordentlich wichtiges Anliegen. Auch wenn es uns des Öfteren nicht leicht fiel, dass Thema so nah an uns heranzulassen, war es unser besonderes Bedürfnis, sich den Fragen zu stellen und untereinander zu diskutieren.


Einen ersten Eindruck menschlicher Barberei lieferten der Stacheldrahtzaun und die Baracken des Konzentrationslagers Auschwitz-Birkenau. Insgesamt wurde in der Zeit des Nationalsozialismus mehr als sechs Millionen Menschen ermordet. Foto: Komolka

Die offizielle Gedenkveranstaltung im Konzentrationslager Birkenau war emotional stark bewegend, vor allem die Worte der letzten überlebenden Zeitzeugen gingen unter die Haut. Folgender Satz des ehemaligen KZ-Häftling Roman Kent verankerte sich bei mir nachhaltig: „We survivors do not want our past to be our children’s future. I hope and believe that this generation will build on mankind’s great traditions and understanding that these traditions must embrace pluralism and tolerance; decency and human rights for all people. And must include opposition to antisemitism and to racism of any sort. It should be commonplace rather than exception.“

Am dritten Tag gab es eine Führung durch die beiden Lagerteile Auschwitz und Birkenau. Dass mir Geschichte einmal so nah kommen würde, habe ich bis zu diesem Zeitpunkt nicht für möglich gehalten: Original-Fotoaufnahmen und Malereien, Briefe von Inhaftierten, die an ihre Familien schreiben mussten, dass es ihnen gut gehen würde, aufgefundene Gegenstände wie Brillen, Kleidung, Schuhe, ein riesiger Raum voller menschlicher Haare und Kinderspielzeuge und -kleidung. Alles Dinge, die den Ermordeten vor ihrem Tod abgenommen wurden.

Nachbauten eines der Krematorien, die Original-Gaskammer im Stammlager Auschwitz, der als „Todesblock“ bekannte Block Nummer 11, mit den menschenverachtenden Zellen im Keller (Dunkelzelle, Stehzelle, Erstickungszelle) und dem Innenhof, auf dem tausende Menschen erschossen wurden. Dann die unzähligen Holz- und Steinbaracken im Lager Birkenau, in denen jeweils bis zu 200 Menschen untergebracht und dort hoffnungslos Kälte, Erniedrigung, Hunger und Todesangst ausgesetzt waren. Eine Führung, die nur eine kleine Vorstellung dessen gab, wie grausam, unmenschlich und barbarisch diese Zeit gewesen sein musste.

Es ist die Aufgabe jetziger und nachfolgender Generationen, „dass Gedenken von vielen Schultern getragen werden muss!“ Dieses Gedenken ist eine Verpflichtung gegenüber allen durch die Nationalsozialisten Ermordeten. Dafür werden wir uns als JUNGE GRUPPE (GdP) auch künftig verstärkt einsetzen!

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