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Volker-Reitz-Stiftung zu Berlin und v.-Hinkeldey-Stiftung unterstützen von-Weizsäcker-Helden!

Mitte November hielt Chefarzt Fritz von Weizsäcker einen öffentlichen Vortrag in der Schlosspark-Klinik in Berlin- Charlottenburg. Kurz vor Ende der Veranstaltung stürzte ein Mann mit einem Messer bewaffnet aus dem Publikum heraus und stach dem Sohn des früheren Bundespräsidenten in den Hals. Unser Kollege Ferrid Brahmi – 33, vierfacher Vater, Kriminalkommissar – war privat vor Ort und stellte sich dem Angreifer mit dem Ruf „Polizei – Messer weg“ gedankenschnell in den Weg, um weitere Attacken gegen den Doktor zu verhindern. Sofort schwenkte der Mann um und griff Brahmi an, stach mehrfach auf ihn ein.

Schnelles Eingreifen, multiple Verletzungen

Unser Kollege erlitt dabei schwerste Stichverletzungen am Hals und im Bereich des Oberkörpers, was ihn nicht vom Versuch abhielt, dem Täter das Messer wegzunehmen. Seine Bewegung in Richtung der Hände des Täters konnte dieser abwehren, sodass er in die Schneide des Messers griff, welches dieser dann ruckartig zurückzog. Brahmi erlitt weitere Schnittverletzungen an den Handinnenseiten, ließ aber nicht locker und konnte dem Angreifer seine Tatwaffe entwenden. Erst jetzt ließ der Mann von ihm ab und konnte mit Hilfe anderer unter Kontrolle gebracht und von eintreffenden Polizeibeamten festgenommen werden. Durch sein heldenhaftes Einschreiten verhinderte Kollege Brahmi, dass weitere Menschen verletzt oder gar getötet wurden. Ohne Rücksicht auf seine eigene Person setzte er in vorbildlicher Art und Weise sein Leben für andere aufs Spiel. Dabei erlitt er multiple Schnittverletzungen am Hals und erhebliche Verletzungen im Bereich des linken Thorax. Des Weiteren wurden ihm Sehnen und Nerven an beiden Händen durchgetrennt. Er wurde sofort operiert, weitere Operationen werden wohl erforderlich sein. Es ist ungewiss, ob er wieder vollständig in den Dienst zurückkehren kann.

Stiftungen ermöglichen Genesungsurlaub, Rückhalt von Polizeipräsidentin

Am 20. Dezember fand unter Anwesenheit der Polizeipräsidentin Fr. Dr. Slowik, der Kollegen Klaus Keese und Gerd Simke (v.-Hinkeldey-Stiftung) sowie Dirk Bork (Volker-Reitz-Stiftung zu Berlin) eine Checkübergabe für unseren „Helden“ statt. Die Checks der beiden Stiftungen sollen einen Genesungsurlaub unseres Kollegen und seiner Familie ermöglichen. Brahmi stand noch deutlich unter dem Einfluss des schrecklichen Erlebnisses. Nicht zuletzt, weil ihn als Beamter auf Probe und Alleinverdiener seiner Familie existenzielle Sorgen plagen. Die Polizeipräsidentin erfasste die Sorge schnell und sagte ihm jede Unterstützung unserer Polizeifamilie zu. Sie versicherte ihm, unabhängig von seiner vollständigen Genesung, dass er sich keine Sorgen machen müsse. Ein Versprechen, das eine sichtbare Erleichterung auf sein Gesicht zauberte und für das wir uns an dieser Stelle ausdrücklich bei unserer Präsidentin bedanken möchten.

Netzwerk zur Verarbeitung – Beispiel Schusswaffenerlebnis

Wir wünschen unserem Kollegen Ferrid Brahmi beste Genesung und seiner ganzen Familie alles Gute bei der Verarbeitung des Erlebten. Ein derartiges Erlebnis geht an allen Beteiligten nicht spurlos vorbei. Heute erfahren viele Betroffene Betreuung durch ein dichter werdendes Netz von behördlichen Informations- und Beratungsangeboten, u. a. der Polizeiseelsorge. Wissenschaftliche Studien beweisen, dass der Austausch mit Betroffenen unersetzlich ist und in die Verarbeitung des erlebten eingebunden sein sollte. Einen großen Anteil leistet hier auch die Seminarreihe „Schusswaffenerlebnis“ unseres Kollegen Jürgen Röhr – Trauma-Seminar, das sich ausschließlich an Kolleginnen und Kollegen mit Schusswaffenerlebnissen oder ähnlich traumatischen Ereignissen mit Todeserfahrung richtet. Solltet ihr Hilfe benötigen, nutzt die Erfahrung anderer! Das beschriebene Seminar wird finanziell durch die Volker-Reitz-Stiftung zu Berlin unterstützt. Informationen finden sich unter www.schusswaffenerlebnis.de.

Dirk Bork
Vorstandsvorsitzender
Volker-Reitz-Stiftung zu Berlin
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