05.03.2024
Pressemitteilung
Schutz der kritischen Infrastruktur: Aufruf zur Verantwortung und zusätzlichen Maßnahmen
Pressemitteilung
Wird die kritische Infrastruktur angegriffen, werden die Stimmen nach mehr Schutz und Bestreifung durch die Polizei laut. Der Staat muss sich zu helfen wissen, wenn es darum geht, lebensnotwendige Ressourcen zu schützen.
Die Gewerkschaft der Polizei (GdP) Brandenburg möchte wiederholt
Aufmerksamkeit auf die zunehmende und außerordentliche Belastung unserer
Kolleginnen und Kollegen lenken. In den letzten Monaten gab es eine
signifikante Zunahme von Demonstrationen und öffentlichen Versammlungen –
von Bauernprotesten über Montagsdemonstrationen bis hin zu politischen
Kundgebungen. Die Versammlungsfreiheit ist ein fundamentales Recht, und es
ist unsere Pflicht, bei diesen Ereignissen präsent zu sein, um die
Sicherheit aller zu gewährleisten.
Die GdP macht jedoch deutlich, dass die polizeilichen Kapazitäten schon
lange an ihre Grenzen stoßen. Wir haben eine deutliche Zunahme sowohl an
Quantität als auch Qualität unserer Aufgaben. Leider ist jedoch der
Personalbestand nicht entsprechend mitgewachsen. Nur durch gegenseitige
personelle Unterstützung werden wir unseren Kernaufgaben, für Sicherheit
und Ordnung zu sorgen, noch gerecht. Doch wir ziehen alle an der gleichen
Decke! Unsere Kolleginnen und Kollegen leider unter der erheblichen
Arbeitsbelastung.
Mit dem Brandenburgpaket sind einige wichtige Weichen im Land gestellt
worden, um Polizei und Rettungskräfte krisenfester zu machen. Der Anschlag
auf die Stromversorgung zeigt jedoch, dass wir auch hier schneller und
noch besser werden müssen. Es ist offensichtlich, dass wir nicht allein
durch zusätzliche Bestreifung 100%ige Sicherheit für die KRITIS
garantieren können. Es müssen weitere Möglichkeiten zum Schutz kritischer
Infrastrukturen in Erwägung gezogen werden, darunter Sicherungsanlagen und
technische sowie videografische Überwachungssysteme. Wir fordern eine
umfassende Debatte und auch die zuständigen Ministerien zu konkreten
Maßnahmen auf, um den Schutz von kritischer Infrastruktur in Brandenburg
zu verstärken und dabei die Belastung und die Kernaufgaben unserer
Polizeikräfte immer im Blick zu haben.
Wir appellieren an alle Akteure, bei der Wahl ihrer Protestformen die
Auswirkungen auf die Gesellschaft und die Sicherheit kritischer
Infrastrukturen zu bedenken. Jeder Protest, der auf der Straße ausgetragen
wird, bindet wertvolle Ressourcen, die anderenorts für den Schutz und die
Sicherheit aller Bürgerinnen und Bürger benötigt werden.