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Gleichstellung ist Teamwork - Gleichstellungstagung der Frauengruppe der Gewerkschaft der Polizei

Bei der GdP-Gleichstellungstagung in Hannover diskutieren engagierte Gewerkschafterinnen und Gewerkschafter über neue Strategien und die Bedeutung flexibler Arbeitszeiten

Auf der am Dienstagnachmittag begonnenen zweitägigen Veranstaltung der Gleichstellungsbeauftragten aus den Ländern, der Bundespolizei und dem Bundeskriminalamt sowie den Hauptpersonalratsvorsitzenden der Polizei betonte das Mitglied des Geschäftsführenden Bundesvorstandes (GBV) Elke Gündner-Ede, „Gleichstellung ist Arbeit!“. Sie hob den Stellenwert der Gleichstellungsarbeit in der Polizei und die Wertschätzung für die Arbeit der Gleichstellungsbeauftragten hervor.

Der stellvertretende GdP-Bundesvorsitzende Dietmar Schilff erinnerte in einem Grußwort daran, dass sich die Gewerkschaft der Polizei bereits vor 40 Jahren in der niedersächsischen Landeshauptstadt entgegen allen Bedenken für die Integration von Frauen in den Polizeidienst stark gemacht habe. 1979 seien mit einer Entschließung die Bestrebungen zur Verbesserung der Gleichstellung unterstützt worden. Schilff sagte: „Wir haben den Eintritt von Frauen in alle Bereiche der Polizei als Chance begriffen und gefördert. Für uns ist die Teilhabe von Frauen am Polizeiberuf wichtig.“ Entgeltgleichheit und die Vereinbarkeit von Familie und Beruf stünden heute weit oben auf der frauenpolitischen Tagesordnung.

Dr. Andrea Jochmann-Döll, Mitbegründerin des GEFA Instituts (Gender-Entgelt-Forschung-Arbeit), stellte ihre Studie „Gleichstellung ist Arbeit – Erfahrungen und Perspektiven bei der Gleichstellungsarbeit bei der Polizei“ vor. Für diese Forschungsarbeit hat sie Gleichstellungsbeauftragte bundesweit nach ihren Erfahrungen befragt. In einem anschließenden Worldcafé sind die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Tagung gefragt, Strategien für die Gleichstellungsarbeit der Zukunft aus Sicht der Gewerkschaft zu entwickeln: Wie kann die Zusammenarbeit zwischen Personalrat und Gleichstellungsbeauftragte perspektivisch als Teamwork gestaltet werden.

Am Mittwoch wird die Thematik „Flexibles Arbeiten und Work-Life-Balance“ beleuchtet werden. Flexible Arbeitszeiten sind wichtig, um auf veränderte Lebens- und Erwerbsmuster von Frauen und Männern reagieren zu können. Aber die Grenzen in einem 24/7-Beruf wie dem der Polizei, so die Einschätzung, sind schnell aufgezeigt. Auch Nachteile müssen deshalb benannt werden, weil diese für Männer und Frauen unterschiedlich aussehen. Kurz gesagt: Bei flexiblen Arbeitszeiten arbeiten Männer mehr und machen Karriere, Frauen nutzen die Flexibilität für familiäre Aufgaben und treten beruflich bestenfalls auf der Stelle.

In der Podiumsdiskussion zum Abschluss der Tagung werden sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer mit dem Thema „Arbeitszeit mit Genderblick“ auseinandersetzen. Die Herausforderung für moderne Arbeitszeiten ergibt sich nach den Worten der GdP-Bundesfrauenvorsitzenden Erika Krause-Schöne aus dem Anspruch neuer Bedürfnisse an der Vereinbarkeit von Arbeit und Leben. Das bedeute auch, ein neues Bild zur Vollzeittätigkeit, das nicht mehr wie hergebracht männlich präsent mit vielen Überstunden als Karriereleiter dienen dürfe. „Gemeinsam gilt es: Denkanstöße geben und Vorbilder zu schaffen, die ein Umdenken auf beiden Seiten bewirken.“

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