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Wir im DGB – GdP, ver.di, GEW und IG BAU – haben unsere gemeinsame Tarifforderung beschlossen

GdP-Chef Jochen Kopelke: „Wir brauchen auch in der Tarifrunde einen ordentlichen Wumms“

Mit einer Entgeltforderung von 10,5 Prozent, jedoch mindestens 500 Euro, für Auszubildende 200 Euro, gehen die Gewerkschaften des öffentlichen Dienstes (öD) in die im Januar 2023 beginnenden Tarifverhandlungen für die etwa 2,5 Millionen Tarifbeschäftigten in Bund und Kommunen. Die Laufzeit soll zwölf Monate betragen. „Aktuell geraten große Teile der Bevölkerung zunehmend in finanzielle Bedrängnis, darunter auch nicht wenige Beschäftigte im öffentlichen Dienst. Es muss auch in der Tarifrunde für unsere Kolleginnen und Kollegen einen ordentlichen Wumms geben“, sagte der Bundesvorsitzende der Gewerkschaft der Polizei (GdP) Jochen Kopelke in Berlin.

Aktuell drohten insbesondere die unteren Entgeltgruppen in die Armut abzurutschen, warnte GdP-Vize und Tarifexperte René Klemmer. Dazu zählten beispielsweise Hausmeister, Küchenkräfte oder Büroangestellte in den Gruppen EG 3 bis EG 6. „Trotz Vollzeitarbeit fressen steigende Kosten für Miete, Strom und Lebensmittel das Netto vieler Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer auf“, betonte der Gewerkschafter.

So habe eine Vollzeit-Küchenkraft von 1.740 Euro netto monatlich in der Entgeltgruppe EG 3, Stufe 3 am Ende des Monats noch 600 Euro zum Leben, verdeutlichte der Tarifexperte. Noch härter träfe es Teilzeitkräfte: Einer Büroangestellten in der Entgeltgruppe 6 blieben nach Abzug aller Kosten gerade mal 100 Euro.

„Die Menschen im öffentlichen Dienst leisten hervorragende Arbeit für die Menschen in unserem Land“, unterstrichen Kopelke und Klemmer und stellten klar: „Wer arbeitet, darf nicht schleichend verarmen. Ein Kinobesuch, essen gehen oder ein Wochenendtrip sind für viele aber nicht mehr drin. Wer keine Mittel hat, das Leben zu genießen, dem fehlt die Energie zu arbeiten.“

Kopelke kündigte harte Verhandlungen an. Die Menschen im öffentlichen Dienst seien bereit, mit wirksamen Aktionen mehr als Nadelstiche zu setzen. „Liebe Arbeitgeber, verweigern, blockieren, abschwächen, das bringt alles nichts, was etwas bringt, sind faire und konstruktive Verhandlungen für die Beschäftigten. Es darf keinen Reallohnverlust für unsere Beschäftigten geben.“ Die GdP werde zudem auf einer zeit- und wirkungsgleichen Übernahme des Tarifergebnisses für Beamtinnen, Beamte sowie Versorgungsempfängerinnen und -empfänger bestehen., sagte Klemmer.
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