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Bundesweite DGB-Aktion : „Vergiss nie, hier arbeitet ein Mensch !“

Unter diesem Motto hatte der DGB-Kreisvorstand Goslar am Montag, 06.03.2023 zu einer öffentlichen Veranstaltung eingeladen. 40 Menschen waren erschienen.

Es handelte sich dabei um eine seit Februar 2020 bestehende, bundesweite Aktion des DGB.

Die Gewerkschaften haben wegen des Phänomens um sich greifender Gewalt diese Kampagne gestartet. Die Freiwillige Feuerwehr Goslar hatte ihre Kfz-Halle zur Verfügung gestellt.

Unter Wort- und Mikrophonführung von Moderator Sebastian Wertmüller – Ver.di Region Südniedersachsen - kamen betroffene Menschen aus unserer Region zu Wort.
So berichteten Busfahrer, Polizeibeamte und Feuerwehrkameraden über eigene Erfahrungen mit Beleidigungen , Anschreien / Angeschrien werden , Androhung von Gewalt , körperlicher Drohung , Schlägen und Tritten.

Die stellvtr. DGB-Kreisvorsitzende, Susanne Ohse, legte aktuelle Zahlen dar, erläuterte die Folgen und auch Reaktionen von Kollegenschaften und Betriebsleitungen.

Als Gast erschienen war unsere OB’in Frau Urte Schwerdtner. Sie schilderte Aspekte und Erfahrungen als Vorgesetzte ihrer städtischen Dienststelle und auch aus Geschehnissen ihrer früheren Richterinnen Tätigkeit.
Sie stellte fest, dass die Menschen „dünnhäutiger“ geworden seien. Manch einer habe in der Coronazeit um seine Existenz fürchten müssen. Danach hätte man „dem Frust freien Lauf gelassen“.

Der Polizeibeamte Marius Carl / PI Goslar schilderte den Ablauf eines polizeilichen Einsatzes aus 2019, infolge dessen es zu einer Widerstandshandlung kam. Dem männlichen Kontrahenten gelang es, den Kollegen heftig in den Unterarm zu beißen.
PD Rodger Kerst gab den Teilnehmern mit auf den Weg, grundsätzlich Sachverhalte, wie oben nicht abschließend aufgezählt, bei der Polizei anzuzeigen. Es handele sich um ein gesamtgesellschaftliches Problem. Gewalt gegen Polizeibeamte nehme allerdings stetig zu.
Polizeibeamter Ralf Buchmeier ist fast täglich als Kontaktbereichsbeamter (KOB) zu Fuß im Stadtgebiet unterwegs. Er sagte „grundsätzlich werden wir nicht angepöbelt“.
Er selbst habe in der Vergangenheit in Großstädten wie Hamburg Dienst verrichtet, da sein der Ton deutlich rauer.

Der stellvtr. GdP-Landesvorsitzende Sascha Göritz sagte, dass es mit der „Zivil-Courage-Kampagne“ eine gang starke Aktion gebe. Sein Tipp: Nicht wegschauen – handeln – dann kriegen wir das hin!

Stadtbus-Betriebsratsvorsitzender René Neumann schilderte zahlreiche, beinahe tägliche Attacken auf seine Kollegen. Bei Verspätungen, für die wir nichts können, drehen die Leute sofort hoch.
Konsens wurde dahingehend erzielt, solche Geschehnisse nicht hinzunehmen, sondern zu ächten.

Weder Busfahrer noch Müllwerker oder Beschäftigte des Einzelhandels, zumeist Frauen, sind im Umgang auf körperlichen Attacken in irgendeiner Weise vorbereitet.

Text und Foto
Ulrich Munschke
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